Snowboarden. Das Gleiten, Schweben, Surfen auf Schnee ist ein einmaliges Gefühl. So wie das Gefühl, daheim zu sein. Marc Großgasteiger verbindet beides in kunstvoller Manier.
Prallgefüllt mit tiefem Schnee, flankiert von den Felsrippen eines Dolomitenmassivs, fällt eine Rinne steil in die Tiefe. Im schimmernden Weiß zeichnet sich die Silhouette eines Snowboarders ab. Seine Schwünge malen kunstvolle Kurven in den Schnee. Man merkt unmittelbar: Da fühlt sich jemand pudelwohl.
Große Gefühle
Der Mann auf dem Snowboard ist Marc Großgasteiger. Der Blondschopf aus Pfalzen ist in seinen besten Jahren. Ende 20, athletisch und agil, mit zwei Leidenschaften, die er nicht nur liebt, sondern geradezu miteinander vermählt. „Daheim Snowboard zu fahren ist unvergleichlich schön“, sagt Marc. Es genügt, Marcs Snowboard-Film namens „Miles away“ auf youtube anzuschauen, und man versteht, was ihn in seinem Herzen bewegt. Marc sucht Gefühle. Er findet sie und macht daraus Filme.
Angefangen hat das alles vor einem Vierteljahrhundert. Mit einem Film. Der fünfjährige Lausbub Marc – damals noch Skifahrer – sieht bei seiner großen Schwester einen Film voller Versuchungen. Da sind draufgängerische Männer. Snowboards. Waghalsige Sprünge und Abfahrten. Der Film heißt „TB 9“ und gilt heute als Klassiker unter den Snowboardfilmen. Marc jedenfalls spürt damals unmittelbar, dass er genau das Gleiche tun will, wie die wahnsinnigen Jungs in „TB 9“.
Gesehen, gespürt, getan. Marc lernt das Snowboarden. Er trotzt den schwierigen Anfängen und beißt sich durch. Und nur fünf Jahre später, der Heißsporn ist da gerade mal zehn Jahre alt, wuchtet er sich zum ersten Mal über die große Schanze bei der Skishow am Speikboden. Dieser Quantensprung gelingt ihm genau dort, wo er sich als Snowboarder noch heute zuhause fühlt. Im Ahrntal. Die Wurzeln seines Vaters liegen hier und so kommt es, dass das „Toul“ zu Marcs sportlicher Heimat wird. „So richtig daheim fühle ich mich als Snowboarder am Klausberg und am Speikboden. Aber klar bin ich als Pfalzner auch gern in den Skigebieten der Dolomiten unterwegs“, sagt Marc. „Daheim zu sein gibt mir einfach ein unvergleichliches Gefühl der Ruhe und Sicherheit. Hier, im Pustertal, ist snowboarden am schönsten.“
Das Glück vor der Haustür
In seinem jüngsten Film namens „Backyard Sessions“ entführen Marc und seine Board-Brüder die Zuschauer unter anderem in entlegene Winkel unserer Puschtra Berge. Zu sehen, wie hochklassiges Snowboarden inmitten der Dolomiten zelebriert wird, gibt dem Film eine ganz besondere Note. Und hinterlässt ein angenehmes Gefühl. „Backyard bedeutet zu Deutsch ‚Hinterhof‘ und spielt auf unsere Freude am Snowboarden ‚vor der Haustür‘ an“, erzählt Marc.
Die Freude, die er bei den Dreharbeiten zu seinen Filmen verspürt, ist ein interessanter Mix. „Am Berg, sei es im Aufstieg wie auch bei der Abfahrt, sind alle möglichen Emotionen mit dabei. Freude, Freiheit, Euphorie oder auch Naturverbundenheit“, sagt Marc. „Und wenn‘ s manchmal etwas brenzlig wird, ist es gut zu wissen, dass meine Freunde ein professionelles Team bilden und sie in meiner Nähe sind. Sie und meine ‚Hausberge‘ lassen mich in heiklen Momenten locker und gelassen werden.“
Und damit wären wir wieder bei der Filmszene vom Anfang. Es ist riskant. Es ist steil. Und ja, es ist geil. Marc bewegt sich auf seinem Snowboard durch diese furchteinflößende Dolomiten-Rinne wie ein Lebewesen in seinem natürlichen Habitat. Wie Pinselstriche zieht er seine Schwünge durch den Schnee. Man merkt unmittelbar: da fühlt sich jemand pudelwohl. Weil er genau das macht, was er am liebsten macht. Und weil er es genau dort macht, wo er sich am wohlsten fühlt. Daheim, auf seinem Snowboard.
Info
Marc Großgasteigers Filme sind im Internet auf youtube verfügbar. Tipp: „Miles away“ – ein kurzer Film, der beeindruckendes Snowboarden in Südtirol, Nordtirol, Vorarlberg und Venetien zeigt.
RF