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Die Reform der Tourismusverbände

IDM und DME – zwei Kürzel, hinter denen sich eine Welt des Umbruchs auftut, welche unter anderem die Tourismusverbände ab 1. Jänner des kommenden Jahres grundlegend neuordnen wird. Was es damit auf sich hat und inwiefern der Pustertaler Fremdenverkehr davon betroffen ist, lesen Sie im Folgenden.

Die drei Buchstaben IDM stehen für die englischen Begriffe Innovation, Development (Entwicklung) sowie Marketing. Als Organisation, welche dem Land Südtirol und der Handelskammer Bozen untersteht, bearbeitet der Serviceanbieter die Bereiche Innovationsförderung, Standortentwicklung, Agrar- und Tourismusmarketing sowie Exportförderung.

 
TOURISMUSMARKETING
Was dieses Segment anbelangt, wird es nach fast vierjähriger Anlaufphase drei Destinations-Management-Einheiten (DME) geben. Ziel der Reform war einerseits die Sicherung des Budgets für die Tourismuswerbung, andererseits die Erhöhung der Effektivität derselben. Neben der DME West sowie der DME Mitte bildet das Pustertal zusammen mit Gröden die DME Ost. Darüber haben wir mit Thomas Plank gesprochen, der sich bei IDM für das „Projekt Zukunft Tourismus“ verantwortlich zeichnet.

Puschtra: Herr Plank, die für das Marketing zuständigen Tourismusverbände wird es in absehbarer Zeit nicht mehr geben – könnten Sie uns erklären, wie die Neuordnung hin zu den Destinations-Management-Einheiten (DME) verläuft?
Thomas Plank: Es gibt künftig sechs Außenbüros von IDM Südtirol, die sich in erster Linie um Marketing und Produktentwicklung in Zusammenarbeit mit den Tourismusvereinen und Leistungspartnern kümmern werden. Diese werden ab 1. Jänner 2018 operativ sein. Zwei Außenbüros befinden sich in Bruneck und St. Christina. Im Moment besprechen wir die sogenannten Themen- und Erlebnisräume mit den Tourismusvereinen. Erlebnisräume sind Gebiete, bei denen Orte gemeinsam Angebote und Produkte für die Gäste entwickeln. Ebenfalls stimmen wir die zukünftigen Aufgaben von IDM und der Außenbüros mit den Tourismusvereinen ab.

Zur Besetzung der neuen Positionen in den Destinations-Management-Einheiten wurde ein öffentlicher Wettbewerb ausgeschrieben – wie war hier das Prozedere in der DME Ost, und wer wird diese leiten?
Die beiden Außenbüros von IDM im Osten wird Mattia Filippin aus Bozen leiten. Er arbeitet derzeit in Warschau für das College of Europe und wird im August seine neue Aufgabe übernehmen. Die Auswahl der Destinationsmanager und der Mitarbeiter läuft – wie gesetzlich vorgeschrieben – über einen öffentlichen Wettbewerb. Bei den Mitarbeitern haben sich insgesamt über 250 Kandidaten gemeldet, davon 49 aus den bestehenden Tourismusverbänden. Die Bewerber absolvierten zuerst eine schriftliche Prüfung, dann ein mündliches Gespräch. Diese Auswahlphase für die ca. 50 bis 55 Mitarbeiter der sechs IDM-Außenbüros ist nun abgeschlossen.

Bei der DME Ost bleibend, welchen Stellenrang wird das Pustertal dort einnehmen, nachdem die Einheit auch das touristisch starke Gröden beinhaltet?
Die Tourismusreform zielt nicht auf eine reine Struktur-, sondern auf eine inhaltliche Reform. Ziel ist es, Südtirol, seine Themen und Produkte in der Entwicklung zu stärken und effizient zu bewerben, damit der Tourismus auf lange Sicht erfolgreich bleibt. Das schaffen wir, wenn wir die Bekanntheit und Begehrlichkeit Südtirols stärken. Zukünftig werden wir weniger rein geografisches Marketing machen, sondern vor allem auf die Reisemotive und starken Angebote und Produkte setzen, welche die Gäste bei uns suchen. Es wird unsere gemeinsame Aufgabe sein, die Stärken und Besonderheiten des Pustertales, seiner Orte und Gebiete zusammen mit den Tourismusvereinen weiter zu entwickeln und zu bewerben.Herzlichen Dank für das Gespräch Herr Plank!   (MP)

Thomas Plank, der Verantwortliche für das „Projekt Zukunft Tourismus“ bei IDM

Infobox: Hinter der seit Anfang 2016 offiziell operierenden Gesellschaft IDM stehen die ehemaligen Einrichtungen TIS (Techno Innovation Park South Tyrol), BLS (Business Location Südtirol), SMG (Südtirol Marketing Gesellschaft) und nicht zuletzt die EOS (Export Organisation Südtirol).