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Die abgewandte Seite des Mondes

TOBLACH – Die 37. Gustav-Mahler-Musikwochen im Grandhotel in Toblach sind mit einem großartigen Festkonzert eröffnet worden und haben Mahlers Geist und Musik in die Herzen der zahlreichen Zuhörer getragen. 

 

Grußworte an das Publikum richtete vor Konzertbeginn der Präsident der Gustav-Mahler-Musikwochen Hansjörg Viertler, wobei er besonders Altlandeshauptmann Luis Durnwalder und den Landtagsabgeordneten Albert Wurzer  willkommen hieß. Der Toblacher Bürgermeister Guido Bocher hob die humanistischen Akzente für die Kultur hervor, die durch diese Veranstaltung gesetzt würden, während der Ressortdirektor für Kultur Armin Gatterer die Grüße des Kulturlandesrates Philipp Achammer überbrachte. Besonders erfreut zeigte sich Viertler, dass auch heuer wieder den Gustav-Mahler-Musikwochen die Schirmherrschaft des Staatspräsidenten Sergio Mattarella bestätigt wurde, es sei dies für die Organisatoren eine große Ehre und Verpflichtung.

 

Ein Als-Ob bis zur letzten Note
Eröffnet wurden die Gustav-Mahler-Musikwochen mit einem Konzert der Württembergischen Philharmonie unter der Leitung des schwedischen Dirigenten Ola Rudner. Die ersten Töne erklangen mit Franz Schuberts Ouvertüre „Die Zauberharfe“. Es folgten „Sieben frühe Lieder“ von Alban Berg, wobei das Orchester die Balance zur schwedischen Sopranistin Lisa Larsson nicht immer fand und sie teilweise übertönte. Bei den drei Liedern aus „Des Knaben Wunderhorn“ von Gustav Mahler hingegen fügten sich Gesang und Orchester zu einer wohlgeformten Klangsprache, wobei vor allem im „Urlicht“ das seidenhafte Pianissimo wie ein tiefes Atemholen der Welt den Saal erfüllte. In seiner Musik der anschließenden 4. Symphonie sah Gustav Mahler eine besondere Mischung aus Schelmerei und tiefstem Mystizismus: „Es ist alles auf den Kopf gestellt, die Kausalität hat ganz und gar keine Gültigkeit! Es ist, wie wenn du plötzlich auf jene uns abgewandte Seite des Mondes blicktest!” Theodor W. Adorno indes fand diese Musik ein Als-Ob von der ersten bis zur letzten Note. Umrahmt wurden die Musikwochen von einer Ausstellung zu Mahlers „Lied von der Erde“, kuratiert von Milijana Pavlovic und Sybille Werner, welche noch bis zum 10. September in der Mahler Lounge des Grandhotels bei kostenfreiem Eintritt zu sehen ist. (IB)