LORENZEN – Die Marktgemeinde ist seit dem 15. Juni um einen attraktiven Rundgang, den „Sagenweg St. Lorenzen“, reicher. Die Klasse 5A der Grundschule St. Lorenzen gestalteten die Bildtafeln zu den zehn Stationen, der Tourismusverein Bruneck Kronplatztourismus gab das Projekt in Auftrag, welches von der Gemeinde finanziell unterstützt wurde.
„Bereits vor über 20 Jahren hatte ich damit begonnen, mich mit den Sagen meiner Heimatgemeinde St. Lorenzen näher zu befassen. In einer alten Sagensammlung des Altmeisters der Tiroler Sagenforschung Johann A. Heyl war ich auch auf Sagen gestoßen, die sich bei uns in St. Lorenzen einst zugetragen haben sollen. Es waren dies zehn an der Zahl“, erläutert Peter Ausserdorfer, Leiter des Museums Mansio Sebatum. Vor gut 15 Jahren, damals noch Grundschullehrer, habe er mit seinen Schülern ein Projekt zu einer Homepage ausgearbeitet, indem auch die St. Lorenzner Sagen thematisiert wurden. „Als von unserem Tourismusverein schließlich vor zwei Jahren die Anregung kam, Themenwege auf dem Gemeindegebiet zu errichten, hatte ich meinen Vorschlag deshalb schnell parat“, erinnert sich Ausserdorfer. Die Idee, einen Sagenweg zu realisieren, habe man gleich gut geheißen, aber ins Rollen sei der Plan erst gekommen, als er Luisa Kirchler Engl für die künstlerische Leitung gewinnen konnte.
DIE PROJEKTARBEIT
Den elf Schüler/innen der Klasse 5A der Grundschule St. Lorenzen kam die Aufgabe zu, sich in einer dreimonatigen Projektarbeit im heurigen Frühjahr mit den Sagen auseinanderzusetzen und für jede Geschichte ein Bild zu gestalten, das den Inhalt der jeweiligen Sage entsprach. „Es ging darum, die mystische Seite des Dorfes kennenzulernen, selbst kreativ zu werden, im szenischen Spiel in die Rolle der Protagonisten zu schlüpfen, um letztendlich die Figuren in Zeichnungen und Bildern lebendig werden zu lassen. Künstlerisch und kreativ geführt von Luisa Kirchler malten die Kinder in Einzelarbeit sagenhaft schöne Bilder zu den einzelnen Texten“, so die Schulleiterin und Klassenlehrerin Silvia Peintner, die zusammen mit Lehrerin Johanna Agreiter die Schüler der 5A begleitete. Im Deutschunterricht seien die gruselig schaurigen oder edel anmutenden Geschichten und Erzählungen erarbeitet, gelesen, umgeschrieben oder fortgesetzt, mit Dialogen belebt und gespielt worden. Zu den Bildtafeln sind ebenso Texttafeln verfasst worden, auf denen die jeweilige überlieferte Geschichte sprachlich adaptiert in deutscher und italienischer Sprache nachgelesen werden kann.
DIE RUNDWANDERUNG
Für die Aufstellung der zehn Bild- und Texttafeln entlang des Rundweges hat Künstler Kurt Wierer den entsprechenden Rahmen geliefert. Der drei Kilometer lange Weg startet beim alten Bahnhof in St. Lorenzen (Nr. 1A), führt zuerst einige hundert Meter der Eisenbahn entlang Richtung Bruneck und mündet dann nach rechts in einen Feldweg. Immer auf diesem Weg kommt man nach der „Gsieser Schupfe“ zur Unterführung der Brunecker Südumfahrung, von wo der Weg Nr. 12 Richtung Stefansdorf führt. Vor dem „Hurtmüller“ wandert man auf der alten Stefansdorfer Straße (Weg Nr. 4) zum Ausgangspunkt zurück. (SP)
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