Teil II – Das Gespräch mit Martin Resch, dem aktuell noch zuständigen Direktor des Tourismusvereins St. Vigil, geht in die zweite Runde. Nach einem Rückblick in der letzten Ausgabe des Puschtra wollen wir diesmal verstärkt in die Zukunft schauen.
Stehen geblieben waren wir beim Thema der Mobilität – hierzu meint Resch: „Wir in St. Vigil haben durchwegs positive Erfahrungen mit Verkehrseinschränkungen gemacht. Die Einhebungsstelle in Pederü wurde zum Kreidesee verlegt und verstärkt wurden Linienbusse eingesetzt.“ Sein Fazit nach rund fünf Jahren: Stolze 46.000 Nutzer des Transportdienstes sorgen für ein Minus von 16.000 Autos.
DER ZWEITWOHNUNGSMARKT
„Aufgrund der hohen Nachfrage und des begrenzten Baugrundes steigen die Grundstückspreise und der Kauf eines Eigenheimes – auch wenn gefördert – wird nahezu unerschwinglich. Hier muss die Politik eingreifen und genaue Richtlinien definieren“, zeigt sich der Geschäftsführer überzeugt. Er fügt hinzu, dass es hier nicht nur Lösungen auf lokaler Ebene brauche, sondern einen Masterplan, ausgearbeitet durch die Landesregierung. Wichtig sei zudem, eine Kontrollinstanz einzufügen, die jedoch nicht von den Gemeinden gestellt werde.
EIN BLICK IN DIE ZUKUNFT
Zu guter Letzt baten wir den Verantwortlichen des Tourismusvereins um eine Vorausschau auf den heimischen Tourismus der nächsten Jahre, auf das, was die zukünftigen Trends im Pustertal sein werden – Martin Resch: „Meines Erachtens wird uns das Wort „Nachhaltigkeit” intensiv begleiten. Nachhaltiges Essen, nachhaltige Beförderungsmittel, gesunder und bewusster leben und sich bewegen, nachhaltiges Bauen, green thinking, nachhaltiger Umgang mit den Ressourcen und ähnliche Ansätze. Ich bin der Auffassung, dass man darauf bauen und setzen sollte.“ Nicht zuletzt zeige ein Trend, so der Direktor, dass in Zukunft die Aufenthaltsdauer weiterhin sinken werde. Dies bedeute, man werde somit mehr Besucher benötigen. Einem Gleichgewicht zwischen diesem Zwiespalt (nachhaltige Lösungen versus ökonomische Forderungen) gerecht zu werden, stelle gemäß dem Tourismusexperten eine große Herausforderung dar, zumal die heimische Wirtschaft verstärkt auf den Tourismus setze. Resch bringt es abschließend auf den Punkt: „Selbstverständlich ergeben sich in diesem Zusammenhang aber auch viele Fragen, wie: Haben wir die Sättigungsgrenze schon erreicht? Qualität statt Masse?“ (MP)
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