Die Wirtschaft in Vahrn und Brixen

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Die Wirtschaft in Vahrn und Brixen

Bisher wurden an dieser Stelle hauptsächlich Pustertaler Wirtschaftsstandorte beschrieben. Diesmal macht der Puschtra allerdings einen Abstecher ins benachbarte Eisacktal, das wirtschaftlich breit aufgestellt ist und sich als wahres Paradies für Genießer entpuppt. 

 

Achzig Kilometer lang schlängelt sich das Eisacktal vom Brenner abwärts in Richtung Süden. Könige, Pilger, Künstler und Handelstreibende – sie alle zogen seit jeher über den Brennerpass durch dieses Tal hindurch und hinterließen ihre Spuren. So ist das Eisacktal auch heute noch ein Tal der Wege, das den alpinen Norden mit dem mediterranen Süden verbindet. Unterschiedlichste Kulturen trafen und treffen hier auch heute noch aufeinander, wo Tiroler Beständigkeit mit italienischer Lebensfreude zu einer einzigartigen Symbiose verschmelzen. Und genau das schätzen wohl die vielen Gäste, die das Eisacktal gerne besuchen. Brixen ist als größte Stadt im Eisacktal ein bedeutender Tourismus- und Wirtschaftsstandort. Durch die zentrale Lage im Eisacktal, umgeben von vielen größeren und kleineren Dörfern und Städten und direkt an der Nord-Süd-Verbindung liegend, ist die historische Bischofsstadt sehr gut erreichbar. Die Wirtschaftsverflechtung mit internationalen Betrieben in den Nachbarstaaten ist günstig gelegen: Durch die Autobahnausfahrt im Süden der Stadt, dort wo das größte Gewerbegebiet Brixens angesiedelt ist, und auch durch die Nähe zur Brennergrenze ist ein unmittelbarer Austausch von Waren und Güter zwischen den restlichen EU-Staaten und Italien logistisch problemlos. Ebenso erreichen Gäste aus Nah und Fern Brixen und seine Umgebung ohne größere Schwierigkeiten.
„Der Tourismus hat in Brixen und seiner Umgebung in den letzten zwei bis drei Jahren, immer im Verhältnis auf das ganze Land bezogen, überdurchschnittlich gut abgeschnitten. Im Jahr 2016 hat Brixen die 600.000 Übernachtungen überschritten. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Gäste liegt jedoch lediglich bei ca. 3,7 Tagen“, berichtet Peter Brunner, Brixens Bürgermeister. Als eine Schwäche bzw. als Nachteil bezeichnet er die relativ geringe Bettenkapazität und das eher niedrige Preisniveau bei den gewerblichen Betten und er präzisiert: „In Brixen fehlen vor allem Beherbergungsstrukturen im höheren Segment  – vier Sterne und fünf Sterne -, was sich auch auf das Preisniveau negativ auswirkt“. Doch sei laut Bürgermeister gerade hier ein positiver Trend spürbar: zum einen durch den Bau neuer Hotelbetten und zum anderen dank der guten Zusammenarbeit zwischen der Plose Ski AG, der Tourismusgenossenschaft und der Gemeinde, mit der es gelingt, wichtige Veranstaltungen nach Brixen zu holen.

 

WETTBEWERB ALS ANTRIEBSKRAFT
Brixen und seine Nachbargemeinden sind nicht nur touristisch gut aufgestellt. Weitere wichtige Standbeine der Wirtschaft vor Ort sind der Dienstleistungssektor und das verarbeitende Gewerbe. „Was die Wertschöpfung anbelangt, liegt in Brixen der Dienstleistungssektor mit 29% vor dem verarbeitenden Gewerbe mit 17,1 % (öffentlicher Sektor mit 29% ausgenommen). Bei den Beschäftigten hingegen liegt das verarbeitende Gewerbe knapp mit 16,7 % vor dem Dienstleistungssektor mit 16% (öffentlicher Sektor mit 37,5% ausgenommen)“, erzählt der Bürgermeister. Dabei ist anzumerken, dass auch in Brixen und Umgebung gut zu beobachten ist, dass der Wettbewerb und die Vielfältigkeit der verschiedenen Wirtschaftszweige die Produktivität der Unternehmen steigern. Gleichzeitig ist ein gesunder Wettbewerb Antriebskraft für Innovation und Fortschritt. Und für den Konsumenten führt ein gesunder Wettbewerb zu mehr Lebensqualität und Entfaltungsmöglichkeit. Weiters wichtig für den Wirtschaftsstandort Brixen ist auch die Verfügbarkeit von qualifizierten Arbeitskräften. Diese wird vor allem durch den kontinuierlichen Auf- und Ausbau der Schulen und durch die Ansiedlung der Universität in Brixen gewährleistet. Brixen baut seit geraumer Zeit auf die Vielseitigkeit der Wirtschaftsstruktur und den gesunden Mix von Groß-, Mittel- und Kleinbetrieben im Bereich Handwerk, Industrie und Handel. Allesamt Stärken des Wirtschaftsstandorts Brixen, wie auch der Bürgermeister unter anderem betont: „Die wirtschaftliche Stärke liegt zum einen sicher im ausgewogenen Verhältnis zwischen den verschiedenen Wirtschaftssektoren. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Präsenz von mehreren Industriebetrieben in Brixen, die vor allem auch international sehr erfolgreich operieren. Zu den Stärken zählt natürlich auch die wunderschöne Altstadt mit dem Flair der Großen und Kleinen Lauben, dem Dombezirk mit Kreuzgang, der Hofburg und dem Hofburggarten. Brixen ist auch für seine tollen Geschäften und die ausgezeichnete Gastronomie auf dichtestem Raum bekannt. Die zentrale Lage und die gute Erreichbarkeit sind für Brixen und die wirtschaftliche Entwicklung ein weiterer großer Wettbewerbsvorteil“.

LÄNDLICH GEPRÄGTER RAUM
Die ländlich geprägten Räume um Brixen sind neben Wohngebieten auch Standort landwirtschaftlicher Qualitätsproduktion. Auch wenn die Landwirtschaft im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen hier eine etwas geringere Rolle spielt, ist ihr Beitrag zur Erhaltung und Pflege der einzigartigen Kulturlandschaft in und um Brixen von unschätzbarem Wert und weist beachtliche Verflechtungseffekte mit den Branchen Tourismus und Handel auf.
Vielfältig präsentieren sich Brixen und seine Nachbargemeinden wie beispielsweise Vahrn in ihrer Natur- und Kulturlandschaft in allen Höhenlagen: Weinhänge und Apfelgärten breiten sich im südlichen Talkessel aus, das sonnige Mittelgebirge ist von Kastanienhainen gesäumt. Bewirtschaftet wird die Gegend von Obst-, Michl- und Kräuterbauern, Winzern, Imkern und Sennern, die sich mit viel Herzblut ihren Produkten widmen. In der Landwirtschaft ist in Vahrn und Brixen ist jedoch vor allem der Trend zu beobachten, dass landwirtschaftlich genutzte Flächen der Milch- und Viehwirtschaftsbetriebe größtenteils den Obstkulturen weichen. Wobei neben dem Apfelanbau in den Hanglagen verstärkt auch auf den Weinanbau umgestiegen wird. Im Gegensatz zum derzeit niedrigen Auszahlungspreis bei den Äpfeln erfährt der ausgezeichnete Eisacktaler Weißwein im Brixner Talkessel einen regelrechten Boom. „Die Wertschöpfung der Landwirtschaft liegt in Brixen bei 3,4 % und die Anzahl der Beschäftigten bei 2,1 %“, nennt der Brixner Bürgermeister die konkreten Zahlen. Allgemein spricht man im Raum Brixen von einem hohen Freizeit- und Wohnwert in einer einzigartigen eingebetteten Kulturlandschaft. Dies ermöglicht den Mitarbeitern, dem Kapital vieler Firmen, sich konsequent und verantwortungsvoll auf ihre Arbeit zu konzentrieren und erhalten so am Wochenende den sozialen, familiären, kulturellen und sportlichen Ausgleich.

HANDWERK UND VERARBEITENDES GEWERBE
„In Brixen gibt es derzeit rund 450 Handwerksbetriebe mit ca. 1.700 Beschäftigten. Aufgrund der derzeit insgesamt positiven wirtschaftlichen Entwicklung ist auch die Auftragslage für das Handwerk entsprechend gut“, zieht Peter Brunner eine positive Bilanz. Derzeit sei ein positiver Entwicklungstrend im verarbeitenden Gewerbe spürbar, vor allem bei den größeren Betrieben, wie z.B. Alupress, Durst, Duka, Progress, Microtec, um nur einige zu nennen, so der Bürgermeister. All diese Unternehmen sind derzeit dabei, ihre Betriebsstätten zu erweitern oder zu erneuern bzw. werden dies in den nächsten ein bis zwei Jahren tun. Die Gemeindeverwaltung hat bereits mehrere Anfragen für Betriebserweiterungen bzw. Neuansiedlungen erhalten. Aufgrund der knappen Grundressourcen – bezogen auf die knappe Grundverfügbarkeit im Talboden, was betriebliche Erweiterungen eher schwierig macht – muss dies von Fall für Fall bewertet werden. Und es wird sich auch sonst noch einiges tun: „Es gibt verschiedenen Projekte, die sich künftig auf die wirtschaftliche Entwicklung auswirken werden. Zum einen wird durch die Realisierung der vollständigen Autobahnausfahrt Brixen Süd und die Fertigstellung des Mittel- und Nordanschlusses der Westumfahrung die Erreichbarkeit im Süden bzw. der Stadt selbst wesentlich verbessert. Weiters wird Brixen mit dem Bau des Mobilitätszentrums am Bahnhof und der geplanten Riggertalschleife zu einem wichtigen Mobilitätsknotenpunkt. Der Brennerbasistunnel und die Zulaufstrecke werden ebenfalls Einfluss auf Brixen haben. Zu hoffen bleibt, dass die damit einhergehende Verbesserung der Lebensqualität entlang der Schiene auf der Bestandsstrecke auf der anderen Seite nicht den Verlust der internationalen Anbindung bedeutet“, berichtet Bürgermeister Peter Brunner, der zuversichtlich und optimistisch in die wirtschaftliche Zukunft von Brixen blickt. Für ihn sind es vor allem die  wirtschaftlich gesunden und innovativen Betriebe, die ideale geografische Lage, der Fleiß der Bevölkerung und ein gut funktionierendes Ausbildungssystem, die die wesentlichen Erfolgsfaktoren von Brixen darstellen.

Zitat Peter Brunner, Bürgermeister von Brixen: „Als Bürgermeister blicke ich sehr zuversichtlich und optimistisch in die wirtschaftliche Zukunft von Brixen. Die wirtschaftlich gesunden und innovativen Betriebe, die ideale geografische Lage, der Fleiß der Bevölkerung und ein gut funktionierendes Ausbildungssystem sind sicherlich wesentliche Erfolgsfaktoren.“