Hälfte der Erstklässler wird Job haben, den es heute noch nicht gibt

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Hälfte der Erstklässler wird Job haben, den es heute noch nicht gibt

Wie der demographische, aber auch der technologische Wandel die Gesellschaft verändern werden, ist Thema einer Tagung am 10. November.

„50 Prozent der Kinder, die heuer in die erste Klasse gekommen sind, werden einen Job haben, den es heute noch nicht gibt“, sagte Alexandra Silvestri, Geschäftsführerin des Südtiroler Wirtschaftsrings heute (20. Oktober) bei der Vorstellung der Tagung zum demographischen Wandel. Dieses sein ein Beispiel, das zeige, wie stark die Arbeitswelt derzeit im Umbruch ist.
„Neben dem technologischen wird auch der demographische Wandel unsere Gesellschaft verändern“, sagte Arbeits- und Soziallandesrätin Martha Stocker. Waren im Jahr 1975 noch 43.500 Südtirolerinnen und Südtiroler älter als 65 Jahre, so sind es derzeit rund 100.000. Tendenz weiterhin stark steigend. Wenn wir über die Herausforderungen dieser Entwicklungen nachdenken, gehe es um viel mehr als Gesundheitsversorgung und Pflege, gab sie zu bedenken, betonte aber, dass diese Veränderung auch eine Chance sei: „Damit diese Veränderung gelingt, müssen wir sie alle gemeinsam schultern.“
Die gemeinsame Verantwortung betonte auch die Vorsitzende des Jugendrings, Martina de Zordo. „Die Folgen der gesellschaftlichen Entwicklungen werden die heutigen Jugendlichen und natürlich auch die Jugendlichen von morgen betreffen und sie fordern“, sagte sie. Als Beispiele nannte sie die wachsende finanzielle Belastung, Veränderungen in der Arbeitswelt und in der Rentensicherung und plädierte für einen Generationenvertrag, damit das Miteinander von Jung und Alt gerecht gestaltet werden kann. Neben neuen Formen der Ausbildung und der Arbeitsorganisation gehe es auch um die Frage der sozialen Absicherung, so Dieter Mayr, Generalsekretär des SGB/CISL, der lieber von demographischer Entwicklung spricht als von demographischem Wandel. „Wir müssen auch darüber nachdenken, wie die soziale Absicherung in Zukunft finanziert werden soll“, gab er zu bedenken. Über all diese Fragen wird am 10. November auf der Bozner Herbstmesse diskutiert. Messedirektor Thomas Mur kündigte zudem eine Ausstellung im Rahmen des „Salon Vitaplus“ an, das Institut für Regionalentwicklung der Eurac wird die Ergebnisse der Tagung zusammenfassen und dem Landtag in Form von Handlungsempfehlungen übergeben. Institutsleiter Thomas Streifeneder bezeichnete den demographischen Wandel heute als Chance für eine bewusste ökonomisch-soziale Veränderung der Gesellschaft. (ep)