HOCHPUSTERTAL – 165 Schüler aus neun dritten Klassen der Mittelschulen Innichen, Toblach und Welsberg nahmen am Theaterprojekt INSTANT ACTS gegen Gewalt und Rassismus am 16. Oktober 2017 im Kulturzentrum Grand Hotel in Toblach teil. Elf verschiedene Workshops boten den Jugendlichen Gelegenheit, sich zu erproben. Bei der Bühnenshow am Nachmittag zeigten die 14 Künstler ihr Können.
„Seit vielen Jahren schon kommen die Künstler von Instant Acts nach Südtirol für Theaterprojekte mit Jugendlichen. Im Pustertal waren sie noch nie. Da dies eine landesweite Initiative der Jugenddienste ist, haben wir gemeinsam mit unseren Partnern vor Ort nach einer Möglichkeit gesucht, sie zu uns ins Hochpustertal einzuladen. Dort haben sie heuer mit ihren Workshops begonnen, bis zum 27. Oktober werden sie noch Station machen in Sterzing, Bozen, Meran und Mals“, erzählt Lukas Patzleiner vom Jugenddienst Hochpustertal und fügt hinzu, dass diese Initiative nur dank der Unterstützung aller Gemeinden des Hochpustertals, der drei Mittelschulen, der Musikschule und des Kulturzentrums selbst ermöglicht worden sei.
INSTANT ACTS
Seit 1993 finden sich junge Musiker, Akrobaten, Tänzer, Performer und Geschichtenerzähler, heuer aus Ägypten, Brasilien, Burkina Faso, Israel, Italien, Kroatien, Palästina, Polen und Tschechien, zusammen für dieses Theaterprojekt, in dem sie selbst ihr Können präsentieren und Workshops anbieten, wie Beatbox, Breakdance, Capoeira, Fußball Freestyle, Hula Hoop, Musik, Physical comedy, Singen, Storytelling, Tribal Tanz und Trommeln. Die Jugendlichen zwischen 13 und 18 Jahren haben die Möglichkeit, sich einen der Workshops auszusuchen und anschließend das gemeinsam Erarbeitete zu präsentieren. Mit diesem konkreten künstlerischen Angebot lerne man eine fremde Kultur kennen, so die Initiatoren, das helfe gegenseitige Achtung aufbauen und Frust spielerisch abbauen. Wie Unterwerfungsrituale entstehen und wie sie abgewehrt werden können zeigten die Künstler in ihrer Bühnenshow. „Interessant war auch die Chance, die sprachlose Kommunikation kennenzulernen. Einige der Künstler sprechen weder Deutsch oder Italienisch, teilweise auch kein Englisch, und so hat man sich ganz auf die Körpersprache konzentrieren müssen. Die Ergebnisse der Workshops waren durchwegs beeindruckend“, bestätigt Patzleiner.
PROJEKTTAG
Nachdem die Künstler sich und ihre Workshops vorgestellt hatten, konnten sich die 165 Drittklässler für die Teilnahme bei einem Workshop melden, um anschließend mit den Künstlern eine Performance zu erarbeiten „Wir haben die Schüler ganz bewusst nicht auf das vorbereitet, was sie hier beim Projekt gegen Gewalt und Rassismus erwartet. Sie sollten unvoreingenommen teilnehmen, kennenlernen, wie spannend ein interkultureller Austausch sein kann, dass weder Hautfarbe noch die Sprache wichtig sind“, so Patzleiner. Die anfängliche Scheu und Skepsis der Schüler sei schnell verflogen und sie „haben sich eingelassen auf neue Herausforderungen und Erfahrungen. Und so haben alle viel Applaus geerntet bei der anschließenden Vorführung.“
(SP)
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