In der regionalen Einrichtung für die Durchführung von Sicherungsmaßnahmen (REMS) sind derzeit vier Personen aus Südtirol untergebracht.
Seit 2015 gibt es in Pergine eine Einrichtung für die Durchführung von Sicherungsmaßnahmen, eine sogenannte REMS (Residenza per l’Esecuzione delle Misure di Sicurezza). In dieser soziosanitären Einrichtung werden Menschen aus Südtirol und aus dem Trentino untergebracht, die in einem Strafverfahren verurteilt wurden, und für die das Gericht diese Sicherheitsmaßnahme angeordnet hat, weil sie nicht schuldfähig sind oder für die Gesellschaft eine Gefahr darstellen. In Pergine wurden insgesamt zehn Plätze geschaffen. Derzeit sind vier Südtiroler in der Einrichtung untergebracht. Zwischen 1. Juli 2015 und 31. Oktober 2017 wurden hier insgesamt 21 Personen betreut, zehn von ihnen aus dem Trentino, elf aus Südtirol.
Gemeinsam mit Soziallandesrätin Martha Stocker machten sich Landesgerichtspräsidentin Elsa Vesco, der Leiter des psychiatrischen Dienstes in Bozen, Andreas Conca, und der Direktor des Landesamtes für Gesundheitsleistungen, Alfred König, ein Bild der Einrichtung. REMS-Direktor und Psychiatrie-Primar Lorenzo Gasperi erklärte ihnen, wie im Haus gearbeitet wird: Die Einrichtung verfolgt sowohl einen therapeutischen Ansatz als auch einen Rehabiliatationsgedanken. Die Behandlung stellt den ersten Schritt dar auf dem Weg, an dessen Ende die Wiedereingliederung in die Gesellschaft stehen soll. Um dieses Ziel zu erreichen, wird für jeden Betreuten ein individuelles Programm zusammengestellt. Werden Fortschritte erreicht, kann die Behandlung auch in anderen, niederschwelligeren Therapieeinrichtungen weitergeführt werden, etwa im Zentrum St. Isidor in Kohlern oder in einem ähnlichen, konventionierten Zentrum in Arco, in dem derzeit auch Südtiroler leben, die eine Behandlung in Pergine erfolgreich abgeschlossen haben.
Landesrätin Stocker zeigte sich erfreut darüber, dass alle Aktivitäten der „REMS“ auf Wiedereingliederung ausgerichtet seien. Stocker sprach auch mit einigen der untergebrachten Menschen über ihren Alltag und erkundigte sich, ob die Südtiroler in ihrer Muttersprache kommunizieren können. „Die Verantwortlichen haben uns versichert, dass ein Teil des Personals gut deutsch spricht. Wenn eine Person sich dagegen nur im Dialekt ausdrücken kann, gibt es Schwierigkeiten“, unterstrich sie nach dem Treffen. Stocker erklärte, prüfen zu wollen, ob in Südtirol mittel- und langfristig eine eigene Einrichtung eingerichtet werden kann. Landesgerichtspräsidentin Vesco stimmte ihr zu. (LPA)
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