Beim HC Oacha schreibt man die Stunde Null. Nach der enttäuschenden Vorsaison haben die ‚Nager‘ mit Armin De Lorenzo Meo einen neuen Coach engagiert, der den Titelträger von 2014 wieder zurück in die Erfolgsspur bringen soll.
Der Neustart wird definitiv keine leichte Aufgabe, zumal viele Leistungsträger den Club in der Sommerpause verlassen haben. Aber mit Armin De Lorenzo Meo, einer echten Institution in der Pustertaler Eishockey-Szene, haben die Oacha einen Typ Coach gefunden, der viel Herzblut und Kampfgeist mitbringt – bekanntlich die zwei wichtigsten Zutaten für erfolgreiches Eishockey. Der Puschtra sprach mit Armin über den Saisonauftakt seines Teams.
Puschtra: Endlich. Dem HC Oacha gelang im Spiel gegen die Wildschweine aus Pfalzen der dringend benötigte Befreiungsschlag. Zwar habt ihr euch am Ende im Penalty-Schießen geschlagen geben müssen, aber immerhin habt ihr den ersten Punkt der heurigen Saison geholt. Was war ausschlaggebend für diesen Erfolg?
Armin De Lorenzo Meo: Wir haben gekämpft, das war entscheidend. Wir haben alles gegeben, dem Gegner die Stirn geboten. Und: wir haben schlau gespielt. Anders als in den Spielen zuvor, ist es uns diesmal gelungen, den Gegner laufen zu lassen. Wir haben die Räume geschickt geschlossen und uns taktisch klug verhalten. Was uns um den Sieg gebracht hat waren die Strafen, die wir kassiert haben. Wir waren drei Mal in Unterzahl und haben dabei drei Gegentore hinnehmen müssen. Mit einem besseren Penalty-Killing wäre das Spiel nach 60 Minuten wohl nicht 3:3 ausgegangen.
Die ‚Oacha‘ sind bis dato die Schießbude der Liga. Was sind die Gründe für die defensiven Mängel deiner Mannschaft?
Das lässt sich einfach erklären: Wir sind nicht mehr das Team von früher. Viele langjährige Spieler haben den HC Oacha in der jüngeren Vergangenheit verlassen. Das hat uns enorm geschwächt und zwingt uns häufig zum Improvisieren. Ein Beispiel: Im Match gegen Pfalzen konnten wir nur zehn Leute aufbieten. Zwei davon waren obendrein noch verletzt. Das heißt also, wir mussten die Partie mit acht Mann bestreiten. So gesehen war der Punktegewinn gegen die ‚Wildschweine‘ ein bemerkenswerter Erfolg. Außerdem muss gesagt werden, dass die anderen PHL-Teams in den letzten Jahren ordentlich aufgerüstet haben. Zu unserer Schwächung kam die Stärkung der Gegner und dann kann’s schon leider mal passieren, dass man ordentlich unter die Räder kommt.
Der Saisonauftakt war ernüchternd für euch. Trotzdem: die Saison dauert noch lang, Zeit für Verbesserungen gibt’s genug. Wo müsst ihr als Team die Hebel ansetzen, um eine erfolgreiche Saison zu spielen?
So simpel es klingt, aber Erfolg wird sich dann einstellen, wenn wir jedes Spiel als Endspiel angehen. Das heißt konkret: keinen Gegner unterschätzen, immer alles geben und unsere Hausaufgaben als Hockeyteam machen. Der HC Oacha war letzte Saison in den Spielen, die als reine Formsache galten, oft unkonzentriert und lax, was dazu geführt hat, dass wir diese vermeintlichen Pflichtsiege eben nicht geholt haben.
Seit dem Titelgewinn 2014 seid ihr irgendwie stets gefühlter Mit-Favorit auf die PHL-Meisterschaft. Mit welchen realistischen Ambitionen möchtet ihr die diesjährige Meisterschaft bestreiten?
Das ist schwierig zu sagen. Wir haben uns eigentlich keine konkreten Ziele gesetzt, mal abgesehen von der Vorgabe, nicht Letzter zu werden. Es wird keine leichte Meisterschaft für uns werden, so viel steht fest. Wenn es uns gelingt, als Team zusammen zu wachsen und wir vielleicht die Play-Offs erreichen können, dann hätten wir schon ein paar große Schritte gemacht. So oder so, wir werden jedenfalls alles geben.
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