In Südtirol haben im Jahr 2016 562 Frauen an eine Beratungsstelle gewandt. Insgesamt 97 Frauen und 93 Kinder wurden in einen stationären Dienst aufgenommen.
Soziallandesrätin Martha Stocker besuchte kürzlich gemeinsam mit der Direktorin im Landesamt für Amt für Kinder- und Jugendschutz und soziale Inklusion, Petra Frei, eine Einrichtung in Bozen, in der Frauen Schutz vor Gewalt finden. Geführt wird das Haus vom Katholischen Familienverband (KFS).
Die Einrichtung ist Teil des Frauenhausdienstes des Landes. Dieser besteht aus unterschiedlichen Einrichtungen, die sich im Wesentlichen in zwei sich ergänzende Angebote einteilen lassen: Die Beratungsstellen bieten Frauen, die Hilfe suchen, erste niederschwellige Beratung, die geschützten Einrichtungen, deren Adressen nicht bekannt sind, bieten ihnen und ihren Kindern Schutz und Unterkunft. In Südtirol gibt es zwei Arten von Unterkünften, zum einen die Frauenhäuser mit einem 24-Stunden-Dienst, zum anderen die geschützten Wohnungen. In diesen Wohnungen leben die Frauen alleine oder mit ihren Kindern, Unterstützung erfahren sie hier während der Öffnungszeiten der Beratungsstelle.
Bei ihrem Besuch unterstrich Landesrätin Stocker die Bedeutung der Frauenhäuser. Sie seien ein sicherer Rückzugsort für Frauen und Kinder, die Opfer von Gewalt geworden sind. „Gewalt ist ein Phänomen, das quer durch alle Gesellschaftsschichten Frauen und deren Kinder betrifft, physisch, aber auch psychisch“, gab sie zu bedenken. Die Frauenhäuser seien eine wichtige Anlaufstelle, um diesem schwerwiegenden Problem zu begegnen.
In Südtirol gibt es derzeit vier Beratungsstellen für Frauen in Gewaltsituationen und fünf stationäre Einrichtungen mit insgesamt 40 Wohneinheiten (zwei in Bozen, je eine in Meran, Brixen und Bruneck). Im Jahr 2016 haben sich 562 Frauen an die Beratungsstellen gewandt, 97 Frauen und insgesamt 93 Kinder wurden in eine Wohneinrichtung aufgenommen.
Schließlich gab die Leiterin der KFS-Einrichtung, Julia Ellemunter, Einblick in die Tätigkeit des Hauses. Insgesamt gibt es in diesem Haus sieben Wohneinheiten mit 19 Schlafplätzen für Frauen und deren Kinder. Neben der Möglichkeit, im Haus zu wohnen, werden auch psychologische Gespräche und Beratung angeboten. Diese Beratung können auch Frauen in Anspruch nehmen, die nicht im Haus wohnen. Im Jahr 2017 seien in diesem Haus 29 Frauen und 41 Kinder aufgenommen worden, im Jahr 2016 waren es 28 Frauen und 22 Kinder, berichtete sie. (ep)
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