Ohne Lawinenverbauung und Schutzwald wäre die Situation in Langtaufers wohl nicht so glimpflich ausgegangen, betont Bevölkerungsschutzlandesrat Schuler.
Gestern (23. Jänner) waren – wie berichtet (Pressemitteilung) – 166 Personen mit Hubschraubern aus Langtaufers evakuiert worden. In dem Vinschger Seitental herrschte akute Lawinengefahr. In der Nacht auf gestern hatte eine Lawine ein Wohnhaus teilweise zerstört. „Während der heftigen Schneefälle in den vergangenen Tagen haben die Schutzbauwerke in Langtaufers ihre Funktionstüchtigkeit voll unter Beweis gestellt“, unterstreicht Bevölkerungsschutzlandesrat Arnold Schuler und hebt seine Zufriedenheit mit dem Einsatz in den vergangenen Tagen wie auch bei den Arbeiten zur Vorbeugung in der Vergangenheit hervor: Das Amt für Wildbach- und Lawinenverbauung und auch der Forstdienst hatten mit der Errichtung von Lawinenverbauungen und Aufforstungen der Schutzwälder hervorragende Präventionsarbeit geleistet.
Lawinenverbauungen
Über Jahre hinweg hat das Amt für Wildbach- und Lawinenverbauung West der Agentur für Bevölkerungsschutz im Gemeindegebiet von Graun im Vinschgau eine Reihe von Lawinenverbauungen verwirklicht. So wurden am Grauner Berg oberhalb der Ortschaft Graun auf einer Gesamtlänge von drei Kilometern Schneebrücken errichtet, die das Ablösen von Lawinen verhindern. Gleich am Eingang des Langtauferer Tales schützen ein Lawinendamm in Malsau und Leitdämme und Lawinenbremskegel in Pedross das Tal vor Lawinen. Die Wies-Lawine oberhalb von Melag wird von Schneebrücken mit insgesamt dreieinhalb Kilometer Länge und einem 200 Meter langen Lawinendamm in Schach gehalten.
„Die Luftaufnahmen zeigen, dass die Verbauungen folgenschwere Lawinenabgänge mit Personen- und Sachschäden verhindert haben“, erklärt Mauro Spagnolo, Direktor im Amt für Wildbach- und Lawinenverbauung West. So sind zum Beispiel bei den Abbruchstellen am Grauner Berg, in Wies und Malsau keine Lawinen abgegangen.
Oberhalb von Melag hingegen hat sich zwar eine Staublawine gelöst, die jedoch zum Großteil vom Auffangbecken aufgehalten bzw. gebremst werden konnte. Der Teil der Lawine, der die darunterliegenden Wiesen erreichen konnte, richtete keine Schäden an.
In Pedross hat eine Lawine die vor kurzem neu errichtete Brücke zu den Angerhöfen zerstört. Bis zur Wiederherstellung der Brücke garantiert eine Behelfsbrücke die Erreichbarkeit der Höfe. Gemeinsam mit den zuständigen Behörden soll in naher Zukunft erörtert werden, welche Maßnahmen zur Behebung der Schäden und zum Lawinenschutz von Langtaufers getroffen werden können.
Lawinengefahr immer noch groß
Der Zivilschutzstatus wurde zwischenzeitlich vom orangefarbenen Status Bravo (Voralarm) auf den gelben Status Alfa (Aufmerksamkeit) herabgesetzt, der „Beobachtung und Vorbereitungstätigkeit“ beinhaltet. Die Lawinengefahr ist mit der vorletzten Stufe 4 nach wie vor groß, einzelne große spontane Lawinen sind in den noch nicht entladenen Hängen möglich.
Weitere Infos zur Lawinengefahr und zum Verkehrsbericht auf den laufend aktualisierten Websites.
(mac)
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