Monika Mauerlechner aus Reischach

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Monika Mauerlechner aus Reischach

„If you can dream it, you can do it.“

Absolventen der Landesberufs und –fachschulen, die ihre Abschlussprüfung im vergangenen Schuljahr mit der Bestnote 9 und darüber absolviert haben, wurden hierfür kürzlich von den Bildungslandesräten Philipp Achammer und Florian Mussner ausgezeichnet. Eine dieser 168 landesweit Geehrten ist Monika Mauerlechner. Die 22-Jährige hat ihre Ausbildung als Sozialbetreuerin abgeschlossen.

 

Erklären Sie uns Ihr Motto…
Kannst du es träumen, kannst du es tun. Dieser Spruch von Walt Disney hat für mich eine große Bedeutung und ist in vielen Lebensbereichen präsent. Auch im Sinne von: Wenn du an dich glaubst, schaffst du es. Und auch wenn es dir nicht ganz gelingt, bist du zumindest deinem Wunschziel schon sehr viel näher gekommen. Mit meinem Schulabschluss ist ein großer Traum in Erfüllung gegangen.

Wieso haben Sie gerade diese Schulausbildung gewählt?
Dass ich Sozialbetreuerin werden will, wusste ich seit der Grundschule. In unserer Klasse waren auch Kinder mit Beeinträchtigung, welche mein Interesse für diesen Berufszweig geweckt haben. Damals konnte ich mir klarerweise das Berufsbild noch nicht im vollen Umfang vorstellen, aber ich habe mich nie von diesem Ziel abbringen lassen. Nach der Matura im Sozialwissenschaftlichen Gymnasium Bruneck besuchte ich zwei Jahre die Landesfachschule für Sozialberufe Hannah Arendt in Bozen. Das letzte halbe Jahr absolvierte ich erfolgreich die Ausbildung zur Mitarbeiterin für Integration, wo ich lernte Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigung in Schule und Kindergärten zu  begleiten. Und jetzt starte ich in mein Berufsleben! Ich arbeite im Wohn- und Pflegeheim Bruneck und freue mich, nach der Ausbildung nun endlich das theoretisch Gelernte in die Praxis  umsetzen zu können. Ich bin davon überzeugt, den richtigen Beruf für mich gewählt zu haben. Ich habe eine starke Intuition aber keine echte Erklärung, warum gerade dieser Beruf für mich passend ist.

Was bedeutet für Sie die Ehrung?
Natürlich habe ich mich über meine Ehrung gefreut, aber primär ging es für mich nicht um eine hohe Abschlussnote, sondern ich versuchte einfach mein Bestes zu geben. Ich wollte einfach mit meiner Leistung zufrieden sein. Das Konzept der Hannah-Arendt-Schule hat mich von Anfang an überzeugt, denn es geht dort nicht nur um das Abrufen von Wissen, sondern um einen Theorie-Praxis-Transfer herstellen zu können, auch die Selbstreflexion ist, denke ich, ein wichtiger Bereich.

Was an Ihrem Beruf freut Sie besonders?
In meiner Ausbildung konnte ich bisher in mehrere Bereiche hineinschnuppern, wie in Geschützte Werkstätten, in Wohnheime für Menschen mit Beeinträchtigung, in Altenpflegeheime, in den Hauspflegedienst oder in Einrichtungen für Menschen mit psychischen Erkrankungen. Alle Bereiche haben mein Interesse geweckt und sind in seiner Funktion einzigartig. Mein Ziel ist es, den Menschen das Leben so schön wie möglich gestalten zu können, in welcher physischen oder psychischen Lage auch immer sie sich befinden. Durch meinen Einsatz kann ich ihnen ein gutes Leben mit glückvollen Stunden ermöglichen und ihnen das Gefühl des Aufgehoben- und Betreutseins vermitteln.

Welche Eigenschaften sehen Sie im sozialen Umgang für wichtig?
Wichtig ist, auf jeden Menschen individuell einzugehen, ihn zu respektieren, neben seinen Schwächen vor allem seine Stärken zu erkennen und darauf aufbauend zu helfen. Ich glaube, ich kann mich gut in Menschen und Situationen hineinfühlen und die dafür nötige Geduld aufbringen. Die Gabe der Empathie und das Verständnis für verschiedene Sichtweisen habe ich mir in meinen zahlreichen Praktika aneignen bzw. verstärken können. Einen großen Einfluss hatten auf mich meine Großeltern. Sie haben mir viel von früher erzählt, von Hunger und Not. Ihren Geschichten habe ich immer gespannt zugehört und lehrreiche Lektionen mitnehmen können. Meine Stärke ist auch das positive Denken. Und ich will mich nicht begnügen, mit dem, was ich weiß, sondern ich möchte mich ständig weiterbilden.

Was sagt Ihr Umfeld zu Ihrem Beruf?
Nur wenige  wissen, welche Aufgaben ich in meinem Beruf erfüllen muss. Mir persönlich liegt es am Herzen, dass ich meinem Umfeld das Berufsbild näher bringe, um mehr Anerkennung von Seiten der Gesellschaft zu erhalten. Mein Beruf zielt vor allem darauf, Personen in den verschiedensten Alltagssituationen zu helfen. Leider erkennen dies die meisten erst dann, wenn Hilfe notwendig ist. Meine zwei Geschwister – wir sind übrigens Drillinge – haben auch eine soziale Ader. Wir sind alle im sozialen Bereich tätig, mein Bruder ist Sozialbetreuer und meine Schwester macht die Ausbildung zur Krankenpflegerin. Vielleicht hat uns Drillingen gerade das geprägt, dass man aufeinander aufpasst und hilfsbereit ist. Und ich denke, die Eltern sind über unsere Berufe auch ein wenig stolz.

Was machen Sie in Ihrer Freizeit?
Bisher hab ich mich voll auf das Studium konzentriert, weshalb ich wenig Freizeit hatte. Ich bin gern mit Freunden unterwegs, mag gern mit ihnen ratschn, was trinken gehn oder feiern. Seit 2009 bin ich bei der Musikkapelle  Reischach als aktives Mitglied im Posaunenregister tätig.

Wie sozial ist Südtirol?
In Südtirol gibt es sehr gute Einrichtungen und  Institutionen, an welche man sich bei Hilfe wenden kann. Der soziale Bereich ist freilich in keinem Land vollkommen abgedeckt, dazu ist er viel zu weitläufig. Ein sehr großes Plus für die Zukunft dieses Landes sehe ich vor allem darin, dass viele junge Leute gleichzeitig mit mir diese Ausbildung gewählt haben und wählen und mit Freude diesen Berufsweg gehen. Denn die Freude an diesem Beruf ist die Voraussetzung, um das Beste leisten zu können.