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SÜDTIROLER BAUERNBUNDPREIS 2018

ST. LORENZEN – Bereits zum siebten Mal wurde Anfang des Jahres der Südtiroler Bauernbundpreis vergeben, um welchen sich Teilnehmer am Studiengang „Agrarwissenschaften und Umweltmanagement“ der Freien Universität Bozen maßen. Ein Siegerprojekt widmete sich dabei einem Milchvieh-Betrieb aus dem Gadertal.
Dass Landwirtschaft nicht nur wortwörtlich gar einige ökonomische Facetten hat, zeigte das ehrgeizige Studienprojekt zwischen der heimischen Universität in Bozen und dem Südtiroler Bauernbund (SBB) – unter dem Titel „Betriebswirtschaftliche Analyse ausgewählter Südtiroler Bauernhöfe“. Auf dem Prüfstand standen nicht weniger als fünf Apfel- und Weinbaubetriebe sowie elf Viehhaltungsbetriebe, fallweise mit Urlaub auf dem Bauernhof. Darunter auch der Milchvieh-Betrieb von Martin Deval aus St. Vigil in Enneberg, dessen Analyse durch die Studierenden Rafael Palaoro, Michele Mascotti und Mattia Zannella einen ex-aequo-Sieg einfuhr.

Rafael Palaoro, Student der Agrarwissenschaften an der Freien Universität Bozen.

GEWINN AUF BEIDEN SEITEN
„Es ging darum, anhand der vom SBB zur Verfügung gestellten Buchhaltungsdaten die Betriebssituation zu erfassen und nach Gesprächen mit den Betriebsleitern Vorschläge zu erarbeiten, um die Wirtschaftlichkeit der Höfe zu verbessern. Das ist eine Win-Win-Situation sowohl für die zukünftigen Fach- und Führungskräfte, als die beteiligten Landwirte selbst“, so Christian Fischer, seines Zeichens Leiter des Studiengangs. Angesichts dessen ließ es sich der  nicht nehmen, mit einem der Prämierten, Rafael Palaoro, zu sprechen: Auf einige Charakteristika des untersuchten Iosc-Hofes angesprochen, hebt er vor allem die laufende Umstrukturierung von Neben- auf Vollerwerb sowie das Streben des Bauers nach einer nachhaltigen Bewirtschaftung hervor.

DIE (KENN)ZAHLEN SPRECHEN FÜR SICH
Im Zuge des Projekts wurden laut Palaoro betriebswirtschaftliche Indikatoren wie der ROI (Return on investment), die Eigenkapital- und Umsatzrentabilität, aber auch das Umsatzwachstum beleuchtet. Anhand der Bilanzen aus den Jahren 2015/2016 konnte somit der Gewinn für die Perioden 2017 bzw. 2018 unter Berücksichtigung der fixen und variablen Kosten prognostiziert werden. „ Als Kennzahlen der Vermögensstruktur haben wir die Anlagenintensität, die Umlauf-
intensität und das in den Tieren gebundene Kapital ermittelt“, fügt der Preisträger hinzu.

BEGEISTERUNG ALS FUNDAMENT
Zahlen alleine sind jedoch nicht alles: Gemäß der Einschätzung von Rafael Palaoro sei der Enneberger Betrieb gut geführt, Verbesserungspotential sehe er deshalb einzig in der Anbindehaltung der Kühe – der Trend gehe nämlich in Richtung Laufstall. Des Weiteren präsentiere sich Bauer Deval als ein motivierter Betriebsleiter, der viel Leidenschaft und Wissen für seine Arbeit mitbringe. Generell werde diese Hingabe samt Überzeugung laut ihrem Gesprächspartner immer wichtiger, zusammen mit der Authentizität, welche die Landwirtschaft im Pustertal auszeichne. Und nicht zuletzt wären da ja noch die lokalen Erzeugnisse wie Milch und „Erdepfl“, die nicht nur der Branchenkenner sehr zu schätzen wisse. (MP)