Das Jugendförderungsprogramm aus dem Jahr 1999 ist im Dialog mit Jugendorganisationen und Gemeinden weiterentwickelt worden.
Die Landesregierung hat in der vergangenen Woche auf Vorschlag der Landesräte Philipp Achammer und Florian Mussner das neue Programm zur Förderung der Jugendarbeit der deutschen und ladinischen Sprachgruppe in Südtirol genehmigt. In diesem Programm sind die Grundsätze der Jugendarbeit festgeschrieben, Aktivitäten und Programme werden darin definiert, Förderungsschwerpunkt gesetzt und Infrastrukturen der Jugendarbeit beschrieben.
Drei Säulen
Heute (16. April) hat Landesrat Philipp Achammer das überarbeitete Programm im Landhaus 1 in Bozen gemeinsam mit dem Direktor im Amt für Jugendarbeit in der deutschen Landeskulturabteilung, Klaus Nothdurfter, und der Jugendreferentin der Gemeinde Partschins, Evelyn Tappeiner Weithaler, vorgestellt. Er bezeichnete dabei das Jugendförderungsprogramm als eine der drei Säulen, auf die Jugendarbeit in Südtirol aufbaue. Die beiden weiteren sind das Jugendförderungsgesetz (LG 13/1983) und das vor wenigen Wochen unterzeichneten Leitbild.
Vernetzung
„In den vergangenen zwanzig Jahren ist auf der Grundlage des ersten Jugendförderungsprogrammes viel aufgebaut worden, nun liegt die Herausforderung in der Zusammenarbeit und im Dialog“, sagte der Jugendlandesrat. Die 234 hauptamtlichen und die 5860 ehrenamtlichen Mitarbeitenden sowie die rund 50.000 Mitglieder der Jugendorganisationen seien Ausdruck des verzweigten Netzes an Diensten und Infrastruktur. Auf eine Zeit des Aufbaus folge nun eine Zeit der Vernetzung. „Wir setzen auf die Zusammenarbeit zwischen den Sprachgruppen, die Zusammenarbeit zwischen den Haut- und Ehrenamtlichen sowie die Zusammenarbeit zwischen Land und Gemeinden“ erklärte Landesrat Achammer.
Vertrauen, Beziehung, Sicherheit
Auch die im Leitbild festgeschriebenen Werte – Vertrauen, Beziehung, Sicherheit – hätten im Förderungsprogramm ihren Niederschlag gefunden, wobei das Begleiten an die Stelle des Betreuens trete. Ein besonderes Augenmerk werde auch auf den „Wert der Inklusion“ gelegt, es gelte, etwa sozial benachteiligte Jugendliche, Jugendliche mit Beeinträchtigungen oder Jugendliche mit Migrationshintergrund Teilhabe zu ermöglichen, forderte der Landesrat. Von einem zukunftsfähigen Jugendförderungsprogramm, das den veränderten Anforderungen in der Jugendarbeit Rechnung trage, sprach der langjährige Direktor im Landesamt für Jugendarbeit, Klaus Nothdurfter. Es sei das Ergebnis eines konstruktiven und differenzierten Dialogs mit den Jugendorganisationen und Gemeinden.
„Gute Basis zum Weitermachen“
Land und Gemeinden sind es, die je zur Hälfte für die Jugendarbeit auf Orts- und Bezirksebene aufkommen. Für die Jugendreferentin der Gemeinde Partschins, Evelyn Tappeiner Weithaler, bedeutet dies nicht nur gemeinsame Verantwortung, sondern ist auch Qualitätsgarantie, da die Gemeinde die Situation in Dorf oder Stadt kenne, das Land beziehungsweise das Amt für Jugendarbeit größere Zusammenhänge herstelle und damit für zielführende Vernetzung sorge. Die Absicherung des Ehrenamtes wertete bei der heutigen Vorstellung Kevin Hofer, der Geschäftsführer des Südtiroler Jugendrings, als besonders positiv. Den neuen Blick auf Aus- und Weiterbildung begrüßte Peter Liensberger vom Jugendhaus Kassianeum, das auch vier Jugendherbergen führt, er mache eine Internationalisierung möglich und trage dadurch zu Befriedung von Konflikten zwischen Kulturen bei. Angesichts des breiten Beteiligungsprozesses könne das neue Programm von allen mitgetragen werden, jeder könne sich darin wiederfinden, stellte Karin Husnelder von der Dachorganisation der Offenen Jugendarbeit „netz“ fest, während Jugenddienste-Geschäftsführer Karlheinz Malojer die dezentrale Ausrichtung des Programms lobte; sie schaffe eine gute Basis zum Weitermachen. (jw)
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