Mühlen in Taufers – Vor einigen Wochen haben die Weggestaltungsarbeiten zur Einzel- und Doppelhöhle sowie zu den Eislöchern von Mühlen in Taufers begonnen. Damit werden ein paar mystische Plätzchen Mühlens zugänglicher und wieder sichtbar gemacht.
„Die Weggestaltungsarbeiten, die unter der Leitung und Aufsicht des Forstinspektorats Bruneck durchgeführt werden, sind Tätigkeiten im Zuge der Ausgleichsmaßnahmen der Umweltgelder“, erzählt Christoph Mutschlechner, Mitglied des örtlichen Promotorenkomitees, auf dessen Initiative hin die mystisch anmutenden Höhlen und Eislöcher wieder besser begehbar gemacht werden sollten. Vor Kurzem haben nun die Arbeiten begonnen und man hofft, diese bis zum Frühsommer abschließen zu können. Die teilweise bestehenden Wege werden vervollständigt und verbreitert, Flächen ausgelichtet und neue Wegschilder angebracht. „Unser Ziel ist es, diese geheimnisvollen Orte wieder sichtbar zu machen“, betont Christoph Mutschlechner, „sonst könnten sie schnell in Vergessenheit geraten“. Was schade wäre, schließlich haben gerade Sehenswürdigkeiten wie diese ihren ganz besonderen, mystischen Reiz.
DIE HÖHLEN VON MÜHLEN IN TAUFERS
An vielen, meist ziemlich versteckten Orten im Tauferer Ahrntal findet man sie, die sagenumwobenen „Antrischen Löcher“, Höhlen von verschiedensten Größen und Formen. So auch in Mühlen in Taufers. Seit jeher haben sie die Phantasie der Menschen beflügelt und die Vorstellung, dass darin „Antrische“ – kleine, geheimnisvolle Menschen – hausten, die im Berg nach Edelsteinen gruben, war weit verbreitet. Doch die „Antrischen Löcher“, in Berghänge und Felsen gehauen, sind nichts anderes als alte Probestollen, so genannte Schürfe, die an die Erzsuche zur Zeit des frühen Bergbaus erinnern. Ihr Ursprung reicht wahrscheinlich zurück bis in die Anfänge des Prettauer Kupferbergwerks. Das bedrohliche Dunkel und der nicht selten gefährliche Ein- oder Abstieg führten wohl zu der Annahme, dass es in den Höhlen nicht mit rechten Dingen zugehe und man daher von antrischen (also unheimlichen) Löchern sprach. Dass diese der Sitz von wilden Geistern oder antrischen Leuten sein könnte, lag damit nahe. Viele Sagen ranken sich seitdem um diese Höhlen, die sich über das ganze Ahrntal verstreut finden. Die Einzel- und Doppelhöhle, an deren Zugängen zurzeit gearbeitet wird, sind ebensolche „Antrische Löcher“, von denen es in Mühlen noch weitere zu bestaunen gibt.
EISLÖCHER UND -KELLER
Entlang Mühlens westlichem Hangfuß befinden sich inmitten des lockeren Steinmaterials mehrere sogenannte Eislöcher. Es handelt sich dabei um Löcher zwischen den Steinen und Felsspalten, die eine wesentlich geringere Temperatur aufweisen, als deren Umgebung. Zu diesen in Bergsturzhalden gelegentlich auftretenden Erscheinungen kommt es hauptsächlich dadurch, dass in unterirdischen Gangsystemen kalte Luft aus der Höhe ins Tal fließt. Die Mühlener Eislöcher sind in die Liste der Naturdenkmäler eingetragen, da sie ein relativ seltenes geologisches Naturphänomen darstellen, dessen man sich schon vor vielen Jahren gekonnt bedient hat: Die Bevölkerung der Umgebung hat die natürliche und konstante Kälte dieser Eislöcher seit Jahrhunderten genutzt, um verderbliche Lebensmittel zu lagern. So wurden mehrere teilweise ausgemauerte Eiskeller angelegt, die fürs Frischhalten von Lebensmitteln und Getränken – wie beispielsweise Fleisch und Bier – zur Verfügung standen. Bis vor Kurzem wurde einer der zwei noch bestehenden Eiskeller für die Kühlung von Jungpflanzen von der Forstbehörde genutzt. (SH)
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