Toskana und Sardinien nutzen Bozner Softwarelösungen. Auf Südtirols Vorreiterrolle verweist IT-Landesrätin Deeg zum Internationalen Open Data Day am 4. März.
Bauleitpläne, Fahrpläne, Wetterdaten und Wahlergebnisse: Das sind nur einige der Daten, die die Südtirolerinnen und Südtiroler im Open-Data-Portal des Landes (daten.buergernetz.bz.it) abrufen können. In Echtzeit und kostenlos. Seit das IT-Ressort im Dezember 2015 ein Open Data Portal online gestellt hat, stieg die Menge von Datensätzen von gut 200 auf 396. Derzeit sind 28 Organisationen (darunter zahlreichen Verwaltungseinheiten des Landes, Gemeinden wie zum Beispiel Bozen und Meran, Eurac Research, SASA, RAS, die Region und die SIAG) auf diesem Portal vertreten. Noch etwas länger, nämlich seit Mai 2015, ist das Geoportal Südtirol (geoportal.buergernetz.bz.it) online. Es enthält 228 Geodatenschichten, die von der IT-Abteilung des Landes, der Südtirol Informatik AG, der Landesabteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung, dem Gemeindenverband, der Gemeinde Bozen und der Europäischen Akademie gesammelt und bereitgestellt werden.
„Diese Open-Data-Portale sind eine Maßnahme von vielen, mit er wir die öffentliche Verwaltung moderner, bürgernäher und transparenter zu gestalten und die Beteiligung von Bürgern und Unternehmen zu stärken“, darauf macht IT-Landesrätin Waltraud Deeg anlässlich des Internationalen Open Data Day am 4. März aufmerksam. Mit offenen Daten könne man Informationsflüsse beschleunigen, demokratische Beteiligung ermöglichen, Forschung und Entwicklung fördern, Transparenz und Vertrauen in die öffentliche Verwaltung schaffen und öffentliche Dienste verbessern, fasst sie die Vorteile des Portals zusammen. Wie erfolgreich das Portal ist, zeigte auch, dass die Gemeinde Conegliano (TV) und 5 umliegende Gemeinden den Antrag gestellt haben, die in Südtirol entwickelte Open Data-Software verwenden zu dürfen. Die Landesregierung gab im vergangenen Sommer grünes Licht dafür. „Dass andere Gemeinden unser Know-how nutzen möchten, ist eine Bestätigung für die gute Arbeit unserer Informationstechniker“, sagte Deeg damals.
Ihrer Vorreiterrolle in Italien werden die Abteilung Informatik und die SIAG auch jetzt wieder gerecht: Als eine der ersten Verwaltungen in ganz Italien konnte Südtirol den europäischen Datenkatalogisierungsstandard DCAT im eigenen Portal einführen. Gelungen ist das nur, weil die Bozner Informatiker in Zusammenarbeit mit den Kollegen aus Trient und der Agid (Agenzia per l‘Italia Digitale) eine eigene Programmlösung entwickeln konnten. Diese Software aus Bozen und Trient wurde allen anderen Verwaltungen als freie Software kostenlos zur Verfügung gestellt. In der Toskana und in Sardinien kommt sie auch schon zum Einsatz, und die Informationstechniker aus Südtirol und aus dem Trentino werden jetzt an einem Arbeitstisch teilnehmen, der die Entwicklung einer Lösung für die bessere Verbreitung von OpenData im gesamten Staatsgebiet zum Ziel hat.
Auf Staatsebene gibt der Internationale OpenData Day, der 4. März, den Startschuss für eine Aktionswoche zur offenen Verwaltung. Es werden Initiativen vorgestellt, die darauf abzielen, die Bürger stärker einzubinden und mehr Transparenz zu schaffen. Die Idee dazu hatte das Open Government Forum, das Verwaltungsministerin Marianna Madia im vergangenen Jahr eingesetzt hat.
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