Bruneck – Der SSV Bruneck spielt eine überragende Saison in der Fußball-Landesliga. Die Ausgeglichenheit der Liga macht es möglich, dass die Rienzstädter sogar noch mit einem Auge auf die Tabellenspitze schielen dürfen. Im Interview mit dem spricht Brunecks Kapitän Alex Niederkofler über vermeintliche Außenseiter, Aufstiegsszenarien und ausgeglichene Duelle.
Alles scheint möglich im Schlussspurt der Fußball-Landesliga 2017/18. Ein dichtes Gedränge in der Spitzengruppe und lauernde Nachzügler, die jedem Gegner gefährlich werden können. Für den SSV Bruneck rund um Kapitän Alex Niederkofler lief es bislang prächtig. Die Rienzstädter belegen den vierten Tabellenrang und sind auf Schlagdistanz zur Tabellenspitze.
Puschtra: Die spannendste Landesliga aller Zeiten. Platz 1 und Platz 8 trennen nur zehn Punkte. Was macht die Landesliga heuer so ausgeglichen?
Alex Niederkofler: Diese Spannung beruht auf der Tatsache, dass in dieser Spielzeit tatsächlich jeder jeden schlagen kann – ganz egal ob zu hause oder im Auswärtsspiel. Das gilt heuer sogar wenn der Spitzenreiter gegen das Schlusslicht der Tabelle spielt. Entscheidend in der diesjährigen Landesliga ist die Tagesform der Mannschaften. Aber mal abgesehen von dieser Ausgeglichenheit oder Unberechenbarkeit der Liga, bin ich schon davon überzeugt, dass der derzeitige Spitzenreiter aus Lana sein momentanes Formtief im Saisonfinale überwinden und sich am Ende zum Meister küren wird.
Neun Punkte gibt es an den letzten drei Spieltagen noch zu holen. Ist die Tabellenspitze für euch mit sieben Punkten Abstand noch in Reichweite?
Unser Ziel vor Saisonbeginn war so gesteckt, dass wir so schnell wie möglich den Klassenerhalt schaffen wollten. Das ist uns ziemlich rasch gelungen und spätestens nach dem 3:2 Auswärtssieg Ende April beim Spitzenreiter in Lana kann man unsere Saison definitiv als erfolgreich verbuchen. Was jetzt noch kommt, ist reine Zugabe. Wir werden sehen, an welcher Position der SSV Bruneck in der Abschlusstabelle zu finden sein wird.
Im Saisonfinale geht es für euch gegen den Tabellennachzügler aus Freienfeld, das Schlusslicht aus Meran und den Tabellenzehnten aus Latsch. Wer von den drei Teams ist in der Lage, euch den ein oder anderen Punkt abzuknöpfen?
Jeder. Gerade weil in dieser Saison eben jeder jeden schlagen kann. Wir müssen auf der Hut sein, auch vor den scheinbaren Underdogs. Ich bin mir sicher, dass sie bis zum Schluss kämpfen werden um ihre Haut so teuer wie möglich zu verkaufen. Man darf nicht vergessen, dass für Freienfeld und für Meran der Klassenerhalt rein rechnerisch noch machbar ist – diese kleine Hoffnung kann enorme Kräfte freisetzen. Wir sind also gewarnt vor diesen Mannschaften. So viel kann ich jetzt schon sagen: Falls die beiden es nicht schaffen sollten, werden sie sich aber auf jeden Fall erhobenen Hauptes aus der Landesliga verabschieden.
Das Liga-interne Duell mit Stegen um die Vorherrschaft im Pustertal verlief heuer unglaublich ausgeglichen, mit Siegen der Auswärtsmannschaft in beiden Derbies. Wer hat am Ende der Saison die Nase vorn, Bruneck oder Stegen?
Da möchte ich mich nicht festlegen. Derzeit ist es denkbar knapp, Stegen hat nur einen Punkt Vorsprung auf uns. Nach dem 28. Mai wissen wir mehr. Sowohl der Lokalrivale als auch wir haben eine fantastische Saison gespielt und unsere Leistungen aus dem Vorjahr bestätigt.
Ab kommender Saison wird nur mehr ein Pusterer Team in der Oberliga spielen. Sieht du den SSV Bruneck mittelfristig in der Lage, die Nachfolge des abgestiegenen SSV Ahrntal in der Oberliga anzutreten?
Das ist Zukunftsmusik. Ich glaube, das vorrangige Ziel des SSV Bruneck sollte es sein, sich langfristig in der Landesliga zu etablieren. Stand heute ist die Oberliga sicher kein Thema für uns. In Zukunft ist vieles möglich, vor allem aber ist es abhängig davon, wie wir unsere Nachwuchsfußballer aufbauen und Schritt für Schritt an die erste Mannschaft heranführen. (RAFE)
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