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Weltspitze

Bruneck/Montal − Lukas Hofer hat kürzlich einen Weltrekord geknackt. An nur einem Tag lief er sage und schreibe zehn Mal den Kronplatz hoch und flog mit dem Gleitschirm ins Tal. Damit hat der Biathlet aus Montal im Hike&Fly neue Maßstäbe gesetzt.

Lukas Hofer ist der neue Weltrekordhalter in der Extremsportart Hike&Fly. In 19 Stunden und 30 Minuten sammelte der zweifache Olympiamedaillengewinner im Biathlon (Sochi 2014 und PyeongChang 2018) unfassbare 13.040 Höhenmeter. Damit hat er den erst kürzlich fixierten Weltrekord um stolze 1.000 Höhenmeter übertroffen und bewiesen, dass er zurzeit unschlagbar ist und im Hike&Fly die Weltspitze anführt. Insgesamt lief er zehn Mal von der Talstation in Reischach auf den Kronplatzgipfel und schaffte dabei jeweils 1.304 Höhenmeter. Hike&Fly ist eine Extremsportart, bei der es darum geht, so viele Höhenmeter wie möglich zu sammeln. Dabei geht es zu Fuß und mit dem Gleitschirm im Rucksack hinauf auf den Berg, herab wird dann geflogen. Die Zeit, in der sich alles abwickeln muss sind 24 Stunden, wobei das Fliegen gesetzlich nur zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang erlaubt ist. Was Lukas Hofer zu diesem Rekordversuch motiviert hat, erklärt er folgendermaßen:
„Die Leidenschaft zum Berglaufen und zum Fliegen hat mich schon seit Jahren dazu gebracht, viele Berge zu besteigen und ins Tal zu fliegen. Und als ich von dem Rekord gehört habe, interessierte mich das umso mehr, weil ich immer einer bin, der seine Grenzen sucht und versucht, diese auszureizen. Nur war es gar nicht so einfach, das Ganze mit dem Trainingsalltag zu planen und zu vereinbaren, somit ist alles ein bisschen spontan und schnell entstanden bei diesem Projekt.“
Weltrekord-Projekt „Hike for a Smile“
In seiner Biathlonfreien Zeit probiert Lukas Hofer gerne verschiedene Sportarten aus. Schon seit längerem gilt er als sowohl als leidenschaftlicher als auch als begnadeter Gleitschirmflieger. Die Kombination aus jahrelang antrainierter Kondition, guter körperlicher Verfassung und einem Händchen fürs Gleitschirmfliegen ließen sein Ziel, einen Weltrekord im Hike&Fly zu knacken immer realistischer werden. Eigentlich war der Weltrekordversuch bereits für Samstag, den 30. Juni geplant. Allerdings waren die Wetterprognosen nicht gut und tatsächlich spielte das Wetter nicht mit: Wegen zu starken Nordwindes musste das Vorhaben dann auf den Sonntag verlegt werden, was offensichtlich eine gute Entscheidung war. Lukas Hofer war nämlich in Topform, das Wetter war ideal und der Weltrekordversuch ging voll auf. Rückblickend sagt er: „Das Schwierigste war sicher das Mentale. Nach dem 6/7 Aufstieg ging es vom Kopf her irgendwann einfach immer schwerer, da jedes Mal derselbe Weg absolviert wird. Man kennt jeden Meter auswendig. Zusammen mit meinen Kollegen konnte ich mich so gut wie möglich ablenken und die Aufstiege immer wieder und wieder bewältigen. Aber diese Erfahrung war für mich einzigartig, um so meinen Körper besser kennenzulernen und die Limits auszureizen.“  So konnte der Extremsportler bereits am Abend des 1. Juli seinen Weltrekord feiern. Gefreut hat sich auch die Caritas, denn alle Sponsoren, die diesen Weltrekordversuch unterstützt haben, spendeten für jeden bewältigten Höhenmeter einen Geldbetrag an das Projekt „LeO – Lebensmittel und Orientierung“. So wurde aus dieser gigantischen sportlichen Leistung und dem eigentlich verrückten, geglückten Weltrekordversuch auch noch eine zwischenmenschlich gute Sache. Nicht ohne Grund lautete das Motto dieses Benefiz-Weltrekordversuchs „Hike for a Smile“.  Und für Lukas Hofer war die ganze Angelegenheit zwar anstrengend, aber durchwegs positiv. Sollte es „nötig“ sein, würde er den Rekordversuch nochmals wagen, wie er sagt: „Ich bin mir sicher, dass ich irgendwann nochmals antreten werde, wenn der Rekord wieder gebrochen wird.“ (SH)