Terenten – Kann Siegen zur Routine werden? Nicht für Manuela Grunser, die 15 Jährige aus Terenten geht trotz aller Erfolge stets mit Demut für den Sport und Respekt für Ihre Gegner in den Wettkampf.
Welchen Platz holte Manuela Grunser bei der letzten Yoseikan Budo-Meisterschaft? Für Insider der Szene mag die Frage rhetorisch klingen, denn die Antwort lautet mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit: den 1. Platz, welchen sonst? Seit 2014 wurde Manuela sage und schreibe zwei Mal Landesmeisterin, zwei Mal Regionalmeisterin sowie je einmal Italienmeisterin und Vizestaatsmeisterin in ihrer Altersklasse. Die Kampfsportlerin begann 2009 mit Yoseikan Budo und wuchs seitdem zu einer echten Seriensiegerin. Die Bodenhaftung hat sie aber dennoch nicht verloren, wie Manuela im Interview zu erkennen gibt. Anlässlich ihres dritten Landesmeistertitels, den sie unlängst in Brixen holte, stand sie dem Puschtra Rede und Antwort.
Werden Titel für dich langsam zur Routine oder ist auch diese gewonnene Landesmeisterschaft etwas besonderes für dich?
Manuela Grunser: Routine? Nein, sicher nicht. Dieser Landesmeistertitel bedeutet mir sehr viel. Ich denke, wenn siegen zur Routine wird, dann lässt notgedrungen irgendwann die Konzentration nach. Und damit schwinden auch die Erfolge. Der jüngste Landesmeistertitel ist auch deshalb so wichtig, weil er mir die Gelegenheit gibt, bei der Italienmeisterschaft anzutreten.
Du bist als klare Favoritin ins Turnier gestartet. Wie gehst du mit dem Druck der Favoritenrolle um?
Wichtig ist, dass ich mich selbst nicht zu sehr unter Druck setze. Ich bin ja mittlerweile schon einige Jahre bei Yoseikan Budo – Wettkämpfen dabei und kenne manche meiner Gegnerinnen also relativ gut. Außerdem bin ich sehr ehrgeizig, was mir hilft, mit der gestiegenen Erwartungshaltung umzugehen.
Wie verlief das Finale bei der Landesmeisterschaft gegen Katrin Kiem aus Sterzing?
Ich war doch einigermaßen nervös bevor das Finale los ging. Katrin und ich mussten uns in drei verschiedenen Disziplinen messen. Dabei hatte meine Kontrahentin den besseren Start für sich. Sie schlug mich im ‚Emono‘ und setzte mich damit für die zweite Disziplin, das ‚Komeutschi‘, gehörig unter Druck. Mir gelang der Ausgleich an Punkten und mit dem Schwung des Sieges ging es in die dritte und alles entscheidende Disziplin, das ‚Kata‘, wo ich am Ende mit deutlichem Vorsprung siegte.
Auf nationalem, regionalem und Südtiroler Niveau dominierst du die Konkurrenz seit einigen Jahren nach Belieben. Was ist das Geheimnis deines Erfolgs?
Nun, ich lasse kein Training aus und gehe jede Woche fleißig zu den Übungseinheiten. Das ist nicht immer einfach, weil ich ja auch noch zur Schule gehe und dort allerhand zu tun habe.
Welchen Anteil hat Trainer Werner Ploner an deinem bemerkenswerten Aufstieg der letzten Jahre?
Werner gibt sich sehr viel Mühe und zeigt mir immer wieder aufs Neue, wie ich mich verbessern kann. Ich finde es sehr angenehm, dass er jede Woche zu uns nach Terenten kommt, um das Training durchzuführen, denn so erspare ich mir die Fahrt nach Bruneck.
Welche Turniere und Meisterschaften stehen 2017 für dich am Programm und mit welchen Erwartungen wirst du dort antreten?
Als nächstes steht die Regionalmeisterschaft in Schlanders im Vinschgau auf dem Programm. Dort kann ich ohne Druck antreten, denn mit dem Sieg bei der Landesmeisterschaft habe ich mich bereits fix für die Italienmeisterschaft qualifiziert. Aber ich werde auch in Schlanders – so wie immer – mit vollem Einsatz dabei sein und mein Beste gegen.
Steckbrief: Manuela Grunser, Jahrgang 2004, lebt und sportelt in Terenten, wo sie seit ihrem fünften Lebensjahr Yoseikan Budo ausübt. Die fernöstliche Kampfkunst ist ihre große Leidenschaft. Pro Woche trainiert Manuela an die zwei Stunden.(RAFE)
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