Zösen – Kleine Wanderung in ein stilles Tal
Das Zösental ist eines der letzten Seitentäler im Talschluss des Mühlwalder Tales. Still und einsam ist es hier und im sterbenden Herbst geradezu mystisch.
Tria armenta apud Cesem
Erste urkundliche Erwähnung findet Lappach 1225 in einem Schenkungsbrief von Hugo von Taufers an den Bischof Heinrich in Brixen, wo ihm „tria armenta apud Cesem“ zugeteilt werden, also drei Höfe in Zösen. Der Name Lappach entstammt dem Mittelhochdeutschen und bedeutet Laub-Bach bzw. Ort, wo Laub wächst. Die Kirche in Lappach scheint 1426 erstmals im Pfarrarchiv zu Taufers auf. Die erste Schule entstand 1872. Bis 1926 war Lappach eigene Gemeinde und wurde 1928 der Gemeinde Mühlwald einverleibt.
Pionier der Wasserkraft
Lappach ist bekannt durch den Neves Stausee und das kleine Museum des Wassers im Dorfkern. Die Stromproduktion spielte schon früh eine Rolle. Als Pionier kann der Pfarrer von Lappach Josef Stifter bezeichnet werden. Als technisch Begabter tat er sich als Radiobauer und Elektriker hervor und bemühte sich um 1920 für den Bau eines kleinen Elektrowerkes. Schwierig waren die Finanzierung, die bautechnische Umsetzung und vor allem, für das Projekt eine positive Stimmung in den Köpfen der misstrauischen Bevölkerung zu erwirken. 1924 war es endlich soweit: Auf einigen Höfen von Lappach und Mühlwald brannte das erste elektrische Licht! Als „Periode des technischen Zeitalters“ hat es der Pfarrer in seiner Chronik festgehalten. Mit der Versetzung Stifters 1929 nach Brixen verlor die Anlage seinen geistigen Motor, verkümmerte zusehends und wurde schließlich aufgelassen. Heute erinnern wenige Mauerreste an diese Pionierzeit.
Wegbeschreibung
Von Oberlappach (1557) verfolgen wir noch kurz die Straße, bis wir bei einer markanten Rechtskurve einen kleinen Parkplatz vorfinden. Hier zweigt die enge, steile Fahrstraße nach Zösen ab. Über eine hohe Brücke überqueren wir die Lappacher Klamm. Nach den ersten Höfen wird die Straße etwas flacher und wir verfolgen, vorbei an der Bergmeisteralm, weiterhin die Straße ins Zösental bis zur Schranke (1700 m; auch hier noch einmal ein kleiner Parkplatz). Nun geht es nahezu eben auf der Forststraße Nr. 20 A taleinwärts. Wir überqueren den Zösenbach, und bald darauf führt der Forstweg links ab leicht ansteigend Richtung Eggespitz. Nur kurz bleiben wir auf diesem Weg, bis bald darauf bei einer Linkskurve unser Weg rechts abzweigt zur nahen Klammer Alm (1850 m). Rückweg am Hinweg. Der Weg ist bei sicheren Verhältnissen auch im Winter mit Schneeschuhen gut begehbar. (IB)
Gesamtgehzeit: 1 – 2 Stunden
Höhenunterschied: 150 – 300 Meter; je nach Ausgangspunkt
Schwierigkeit: leicht
Es gibt derzeit keine bevorstehenden Veranstaltungen.