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Ein gravierender Einschnitt

Trassenverlauf der neuen Skipiste.

OLANG – Die Olanger Seilbahnen AG plant neben der bereits bestehenden Talabfahrt ins „Gassl“ eine zweite Talabfahrt. Wir berichteten im Puschtra 12/16. Die Gesellschafter sprechen von einem Bedarf. Nicht alle im Dorf sind dieser Meinung. Allen voran schlägt die Umweltschutzgruppe Olang Alarm, die negativen Auswirkungen der Realisierung seien enorm und unakzeptabel.

Noch kein Jahr ist es her, dass die Olanger Seilbahnen AG im Gemeinderat die geplante neue Skipiste Alpen-Gassl vorgestellt hat. Neben der bereits bestehenden Talabfahrt wollte man eine zweite bauen. Sie sollte ein familienfreundliche, rote Piste sein mit einer Horizonttallänge von 2.140 Metern, einer Pistenfläche von 7,4 Hektar und einer mittleren Längsneigung von 23 Prozent. Als möglichen Baubeginn gab man den Herbst 2017 an. Philipp Felder, Geschäftsführer der Olanger Seilbahnen AG, bestätigte damals dem Puschtra gegenüber, dass man sich mit dieser zweiten Talabfahrt eine bedeutende Erhöhung der Attraktivität und Rentabilität des Olanger Skigebietes erwarte. Man habe sich bewusst für dieses Projekt entschieden, da zum einen die Machbarkeit mit den Grundeigentümern geklärt sei, zum anderen das Projekt von den Kosten, man rechne mit 5,4 Millionen Euro, her rentabel sei, da auf eine neue Aufstiegsanlage verzichten werden könne.

INAKZEPTABLES PROJEKT
Die Realisierung dieses Bauvorhabens nennt Franz Josef Hofer von der Umweltschutzgruppe Olang als nicht tragbar: „Die neue Piste quert gleich zwei Feuchtgebiete. Dabei würden sogleich Drainagen, Aufschüttungen bis zu drei Meter und Abnahmen nötig sein. In Summe soll ein Gelände von 100 Metern Breite verschoben werden. Die Prackenstrasse müsste zweimal untertunnelt und ein Teilstück davon komplett verlegt werden. Ein Bach muss überquert und folglich mit einem Tunnel überbaut werden. Außerdem würden 3,3 Hektar Wald gerodet. Die Landesstrasse Richtung Geiselsberg sollte, laut Machbarkeitsstudie, ebenfalls untertunnelt und verlegt werden. Piloten müssen das instabile Gelände unterhalb der Mitterhofer-Höfe festigen und das Gelände muss talseitig aufgeschüttet werden. Zum Schluss sollte noch eine sogenannte fliegende Brücke, zehn Meter breit, 80 Meter lang und 27 Meter hoch, ein Monster in bisher naturbelassener Landschaft, gebaut werden.“

NEGATIVE AUSWIRKUNGEN
Neben der Zerstörung der Feuchtbiotope würden Kunstbauten das Bild der Landschaft negativ verändern, so die Vertreter der Umweltschutzgruppe: „Der Lärm der Schneekanonen und Pistenraupenfahrzeuge wird die Anrainer nachts und teils auch tagsüber beeinträchtigen. Die Pistenbeschneiung wird zu einem enormen Wasser und Energieverbrauch führen. Von den Negativauswirkungen auf den Boden und dem, was darauf wächst, ganz zu schweigen. In Anbetracht des Klimawandels und seiner Auswirkungen müssen insbesondere in niedrigeren Lagen neue Wege einschlagen werden, um die Abhängigkeit vom Ski- und Wintertourismus zu reduzieren. Dieses Beharren auf alten Erfolgsprojekten ist nicht zukunftsgerichtet.“ (SP)