Gemeinsam mit Gesundheitsministerium und Ärztekammer in Wien hat das Land die Weichen für eine grenzüberschreitende Facharztausbildung in Südtirol gestellt.
„Ich freue mich, dass es ab dem kommenden Jahr, eine Wiederaufnahme der Facharztausbildung nach dem österreichischen Modell geben soll, damit junge Medizinerinnen und Mediziner auch die Möglichkeit haben, in Südtiroler Krankenhäusern ihre Ausbildung zu absolvieren“, erklärte Bundesministerin Beate Hartinger-Klein heute (14. Jänner) in Wien gegenüber Landesrätin Martha Stocker. Dieser wichtige Schritt sei vom österreichischen Gesundheitsministerium gesetzt worden, nachdem bereits im April 2018 intensive Verhandlungen mit der Ärztekammer und der Südtiroler Landesrätin Stocker stattgefunden haben.
Sicherstellung der fachärztlichen Versorgung
In einer gemeinsamen Erklärung haben Land Südtirol, die österreichische und die Tiroler Ärztekammer den Rahmen für die Zusammenarbeit definiert: Angehende Ärztinnen und Ärzte haben künftig die Möglichkeit, ihre Ausbildung in den Fachrichtungen allgemeine Chirurgie, Orthopädie, Traumatologie und innere Medizin auch in Südtirol zu durchlaufen. In Zukunft sollen Ausbildungsplätze in den Bereichen Urologie, Pädiatrie und Psychiatrie geschaffen werden.
„Der Fachkräftemangel betrifft uns alle und neue Mitarbeitende werden dringend gesucht“, erklärte heute in Wien Landesrätin Stocker. „Die Facharztausbildung nach österreichischem Modell ist für unsere Südtiroler Absolventinnen und Absolventen des Medizinstudiums das Ausbildungsmodell schlechthin. Deshalb war mir eine Partnerschaft mit dem österreichischen Gesundheitsministerium so wichtig.“ Landesrätin Stocker bedankte sich mit Nachdruck bei Gesundheitsministerin Hartinger-Klein und bei Ärztekammerpräsident Szekeres für die unkomplizierte Zusammenarbeit, ebenso bei Kammeramtsdirektor Johannes Zahrl für die sachkundige Unterstützung. „Ich stehe überzeugt hinter dem Modell, das als Vorbild für Europa gelten soll“, sagte Landesrätin Stocker.
Gewährleistung von praxisorientierter Ausbildung
„Mit der Klärung des rechtlichen Rahmens freuen wir uns sehr, dass wir die Facharztausbildung nach österreichischem Modell nun in Südtirol umsetzen können, als Österreichische Ärztekammer unterstützen wir diesen Europäischen Ansatz“, erklärte auch Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres. Die Ausbildung wurde vom Gesundheitsministerium in Rom nun wieder anerkannt und darf demnach ab sofort wieder an den Abteilungen der Krankenhäuser des Südtiroler Sanitätsbetriebes nach der österreichischen Ärzteausbildungsordnung absolviert werden. Der Arbeitsplatz in Südtirol ist zur Gänze rechtlich abgesichert und es wird festgehalten, dass eine Ausbildung nach österreichischem Modell in Südtirol gemäß neuer Ausbildungsordnung im Rahmen eines Einzelprüfungsverfahrens ab sofort wieder möglich ist.
„Ich freue mich, dass wir hier nachhaltige und zukunftsorientierte Lösungen gefunden haben. Wenn es um die Gesundheit der Menschen geht, sind grenzüberschreitende Ausbildungsmöglichkeiten nicht nur zeitgemäß, sondern auch notwendig“, betonte Beate Hartinger- Klein abschließend. (LPA)
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