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Der Trend macht die Zukunft

Auf ein Neues: 2019 ist seit kurzem Realität und wie jedes Jahr bietet sich zu Beginn ein Blick auf das an, was uns im wirtschafsttechnischen Bereich erwarten wird.

Dieses Mal möchten wir mit Matthias Horx – einem der bedeutendsten Zukunftsforscher unserer Zeit – über den Tellerrand hinausschauen und Trends aufgreifen, die früher oder später auch bei uns im Pustertal anklopfen werden

Puschtra: Herr Horx, wie entstehen Megatrends und wie schaffen Sie es, diese zu erkennen und zu deuten?
Matthias Horx: Megatrends kann jeder spüren. Es sind die langfristigen, ziemlich konstanten Veränderungen, die uns alle betreffen. Sie entstehen auf dem Weg der Menschheit von der alten Stammes-Gesellschaft zu immer höherer Komplexität. Globalisierung, Individualisierung, Mobilität, Verstädterung – das sind die fundamentalen Kräfte, die unser Leben langfristig beeinflussen. Menschen gehen in die Städte, werden mobiler, wollen ihr Leben eigensinnig gestalten. Allerdings gibt es zu jedem Megatrend auch eine Gegenkraft. Globalisierung wird, wenn sie zu weit geht, den Nationalismus wieder auf den Plan rufen. Zu viel Individualisierung erzeugt die Sehnsucht nach Gemeinschaft. Und so weiter.

Mit Jahresbeginn 2019 öffnete auch bei uns in Bruneck ein Co-Working-Space, eine Art „moderne Bürogemeinschaft“ – worauf basieren derartige Organisationsprinzipien und haben sie gemäß Ihrer Einschätzung Zukunft?
Das ist ein wunderbares Beispiel für einen Trend, der in den Schnittmengen von Individualisierung, Kreativität, Ent-Hierarchisierung und Konnektivität, also Vernetzung von Arbeitsformen blüht. In Europa gibt es jetzt tausende von Co-Working-Spaces, Vorboten einer neuen Arbeitswelt, in der das Individuum seine eigene Produktivität mehr selbst bestimmen kann als in traditionellen, hierarchischen Arbeitsformen.

Klingt sehr interessant – dass diese Analyse haargenau ins Schwarze trifft, erleben wir zweifelsohne im sich wandelnden Arbeitsverständnis: Mehr und mehr rücken die Aufgaben in den Vordergrund, wir kehren der Fremdbestimmung den Rücken, die Arbeitsmodelle werden immer vielfältiger. Somit schließt sich der Kreis: Trends gehen uns nunmal alle an. Neugierig geworden? Wie Matthias Horx die Zeit nach dem Populismus sieht und was er als „progressive Provinz“ bezeichnet, lesen Sie in unserer nächsten Ausgabe.
(MP)