Sexten – Eingebettet in die wundervolle Sextner Bergwelt erhebt sich seit Ende letzten Jahres in der Signaue ein Neubau, der Interesse weckt. Eine stimmig kombinierte Skihütte auf zwei Stockwerken, geplant und ausgeführt von Geom. Günther Bachmann und Ing.Arch. Pavlina Sasinkova vom Planungsbüro „raumwerk“ aus Innichen.
Unweigerlich bleibt der Blick an ihr hängen. Die neue Skihütte mit Namen „Zin Fux“ in der Signaue besticht durch ihren modern-alpinen Stil. Und das nicht nur von außen, auch innen hat das zweistöckige Gebäude einiges zu bieten. Die verglasten Fassaden gewähren atemberaubende Ausblicke auf die umliegende Bergwelt; und mehr noch: Sie holen die Natur herein, direkt an die Tische, an denen Skifahrer und Wanderer neue Energie tanken und regionale Köstlichkeiten genießen. Im Jahr 2016 begann der Bauherr Johann Fuchs mit den Antrag für die Bauleitplanänderung, im Jänner 2018 erfolgte die eigentliche Planung und im Dezember konnte die neue Skihütte schließlich eröffnet werden. Nur wenige Monate betrug die Bauzeit, entstanden ist ein zweistöckiges Ski-Restaurant mit Bezug zum Ort: „Wo heute die Skihütte „Zin Fux“ steht, stand vorher ein Stück Wald, das dem Bau weichen musste“, erzählt Geometer Günther Bachmann, „nichtsdestotrotz war es uns ein Anliegen, die ursprüngliche Waldstimmung erhalten zu können“. Wie das gelungen ist, ist eine Geschichte für sich: Nach hinten gibt sich das Gebäude eher geschlossen, mit wenig Öffnungen und einer klaren Linie. Seine volle Pracht zeigt die Skihütte nach vorne hin – mit großflächigen Verglasungen. Vor diese Glasflächen haben die Planer Baumstämme stellen lassen, um im Inneren den Eindruck zu erwecken, man sitze mitten im Wald. Damit die Rinde der Stämme nicht mit der Zeit abfällt, wurden sie aufwändig mit Harze behandelt. Dadurch wurde der Wald-Effekt beinahe zur Perfektion gebracht und verbreitet heute eine ganz besondere Stimmung in der Sextner Skihütte „Zin Fux“. Und was wäre auch passender als durch einen Wald hindurch dorthin zu gelangen, wo Fuchs & Co. sich um ihre Gäste kümmern?
Viel Ausblick
Die Skihütte „Zin Fux“ beruht auf einem einfachen architektonischen Konzept, das vom Bauherrn von Beginn an mit Überzeugung mitgetragen wurde. „Johann Fuchs gebührt ein großes Kompliment für seine Aufgeschlossenheit und das Vertrauen, das er uns als Planer entgegengebracht hat“, betont Günther Bachmann. Es lohne sich letztendlich immer, wenn man bei einem Bauprojekt von A bis Z alles gemeinsam durchplanen darf, fügt Architektin Sasinkova vom Büro „raumwerk“ hinzu. Die Form der neuen Skihütte kann als einfach bezeichnet werden, und doch ist sie alles andere als das. Errichtet wurde sie in Ständerbauweise, wobei drei Außenmauern komplett aus Glaselementen gefertigt wurden. Da die Skihütte so positioniert ist, dass der Hauptblick auf die Berge gerichtet ist, bietet sie eine herrliche Aussicht. Diese kann aber auch auf der großzügigen Terrasse genossen werden, die rund um das Gebäude angelegt wurde. Sie bietet zahlreiche zusätzliche Sitzplätze zu den fast 140 im Inneren. Von außen ist die neue Einkehrmöglichkeit ein homogenes Gebäude, das Lust macht, es auch von innen zu erkunden. Und dort wird man vom einen oder anderen Highlight angenehm überrascht. „Mir war es wichtig, etwas Neues und Anderes zu machen“, sagt der Hütteninhaber. Und das ist bestens gelungen. Deshalb zeigt sich Johann Fuchs auch durchaus zufrieden mit dem vorzeigbaren Bau. Besonders die Zusammenarbeit mit den einheimischen Firmen habe vorbildlich geklappt, freut er sich. „Die Firmen haben alle ihr Bestes gegeben“, ist Johann Fuchs überzeugt, der nun die erste Wintersaison ausklingen lässt und im Sommer Wanderer, Mountainbiker und Familien Willkommen heißt. Bis dahin werden übrigens noch eine Liegewiese und ein einladender Kinderspielplatz in Hüttennähe entstehen.
Klug geteilt
„Zin Fux“ macht von innen wie von außen einen guten Eindruck. Zum Großteil wurde der Innenausbau mit echten, sechs Zentimeter starken Altholzbohlen ausgeführt, was eine heimelige und dennoch moderne Atmosphäre zaubert. Die einfachen Flächen, auf denen Holz, Glas und Sichtbeton dominieren, werden von einem zentralen Punkt – dem modernen Kamin – beherrscht. Oberhalb des Restaurants befindet sich die Skilounge mit vierzig Sitzplätzen. Auch hier ist es ein Kamin, der für Stimmung und für einen Blickfang und Mittelpunkt im Raum sorgt. Das zurückhaltende Design zieht sich von außen nach innen, durch das gesamte Gebäude wie ein roter Faden hindurch. Ein Konzept, das sich treu bleibt. „Besonders großen Wert haben wir auf die Beleuchtung gelegt“, sagt Architektin Sasinkova. Ein passendes Lichtkonzept war sowohl dem Bauherrn als auch dem Planer ein großes Anliegen, da mit Licht Stimmungen erzeugt und Räume optimiert werden können.
Schlichtheit mit Highlights
So hat man sich bei der Beleuchtung für eine eher kostspielige Lösung entschieden und vier schwarze Designerkronleuchter angebracht. Was vielleicht untypisch für eine Skihütte scheint, vereint nun drei Zwecke ins sich: Die edlen Leuchter sind nicht nur Lichtspender, sie sind vor allem auch Blickfang und Statement. „Wir haben uns dafür entschieden, einige Sachen nicht zu aufwändig zu gestalten, dafür aber einige wenige Highlights zu setzten“, erklärt Architektin Sasinkova diese Entscheidung. So ist es auch gelungen, mit dem vorab vereinbarten Budget gut hauszuhalten und sogar das Maximum herauszuholen. Für den Betrachter sind die edlen Leuchter allemal eine sehr interessante Lösung, darüber hinaus erzeugt das kupferfarbene Licht auch einen beeindruckenden Effekt, der vor allem in der Lounge für eine stimmungsvolle Atmosphäre sorgt. Insgesamt bietet die Skihütte „Zin Fux“ eine sehr ansprechende Einkehrmöglichkeit, funktional und kaum verschnörkelt – einfach echt und authentisch. So wie die Architektur ist übrigens auch die Küche: auf moderne Weise traditionell, regional und ehrlich. Ein Konzept, das bereits in der ersten Wintersaison der neuen Skihütte bei Einheimischen wie Gästen durchaus großen Anklang gefunden hat.
(SH)
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