Dietenheim – Das Volkskundemuseum in Bruneck/Dietenheim öffnete ein weiteres Mal seine Tor für einen Sport, der in Südtirol zwar wenige Anhänger, dafür aber viel Tradition hat.
Das Ranggeln ist eine uralte Kampfsportart, eine Art des Ringens, die vor allem im alpenländischen Raum (Südtirol, Nordtirol, Osttirol, Oberkärnten, Salzburg, bayrischen Oberland und Chiemgau) verbreitet ist.
Jedes Jahr ist das Volkskundemuseum Dietenheim in Bruneck Austragungsort verschiedener Ranggel-Turniere und Meisterschaften. Anlässlich des Internationalen Museumstages wurde auch dieses Jahr ein fachkundig kommentiertes Turnier für den Nachwuchs organisiert. Das Event wurde in Zusammenarbeit mit dem Puschtra Ranggelverein Tauferer-Ahrntal aufgestellt und fand am Samstag, 19. Mai trotz dicker Wolken und einzelnen Regentropfen statt. Um die 25 Ranggler aus dem Ahrntal, Passeier, Terenten und Rodeneck nahmen verteilt auf fünf verschiedenen Alterskategorien teil. Auch das Preisranggeln wurde ausgetragen und am Ende sicherte sich der Beste den Titel des „Hoglmoar“. Mit der musikalischen Begleitung des Menglstuadl Trios ließen die Ranggler den Tag in Dietenheim gebührend ausklingen. Auch wenn die Sportart eine traditionell-südtiroler Kampftechnik ist, kennen nur wenige die genauen Regeln des Ranggelns. Es handelt sich dabei um eine Form des Mann gegen Mann Kampfes, bei dem um den Titel des sogenannten „Hagmoar“ oder „Hoglmoar“ gekämpft wird. Die Kämpfe werden normalerweise im Freien ausgeübt und es wird nicht nach Kategorien, sondern nach Alter angetreten. In Dietenheim waren die kleinsten 6 bis 8 Jahre, die Ältesten 14 bis 18 Jahre alt. Um als Sieger gekürt zu werden, muss ein Sportler mindestens drei Gegner besiegen. Ein Kampf wird gewonnen, wenn der Gegner mit beiden Schultern den Boden berührt. Um eine Zulassung zu erhalten, müssen die Schiedsrichter bereits selbst Kämpfe und Herausforderungen gewonnen haben. (LMK)
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