Die Vertreter der Elterninitiativgruppe, welche sich als Folge der einmonatige Schließung einer Kinderarztpraxis in Bruneck gebildet hatte, setzt sich inzwischen nicht mehr nur gegen den Notstand bei Kinderärzten ein. In ihrem Engagement bemüht um politische Mitstreiter kam es unlängst zu einem Treffen mit den beiden Frauen der Freiheitlichen Landtagsabgeordneten in St. Georgen.
„‚Die Sicherstellung einer flachendeckenden, bedarfsgerechten und in ihrem Leistungsspektrum aufeinander abgestimmten, hochwertigen Gesundheitsversorgung der Bevölkerung‘ gehört zu den Zielen des Landesgesundheitsplans Südtirol 2016 – 2020. Damit ist im Wesentlichen all das erfasst, worauf es uns ankommt. Aber nicht nur auf dem Papier sollen Worte schön klingen, die Ziele müssen auch umgesetzt werden“, verlangt Dagmar Neumair, die zusammen mit Bernd Ausserdorfer, Gabriel Gabrielli, Sandra Mittermair und Evelyn Svaluto den Kern der Elterninitiativgruppe bildet. Formiert hatte sich die ehrenamtliche Gruppe besorgter Eltern als bekannt wurde, dass ein Brunecker Kinderarzt für einen Monat lang in seiner Praxis keine Kassenpatienten mehr behandeln würde, nachdem er für deren Behandlung von der öffentlichen Hand nicht zur Gänze vergütet wurde. „Wenn wir die Deckelung des Jahreshonorars für konventionierte private Kinder- und Basisärzte aufrechterhalten, dann steuern wir gezielt in die Zweiklassenmedizin. Diese Ungleichbehandlung, in der nur mehr der auf eine gute medizinische Versorgung hoffen darf, der sich diese finanziell leisten kann, muss absolut vermieden werden“, beanstandet Bernd Ausserdorfer, der für die Freiheitlichen im Brunecker Gemeinderat den Kontakt zu den Freiheitlichen Landtagsabgeordneten hergestellt hatte.
KINDERARZTNOTSTAND
„Das Problem der mangelnden Kinderärzte im Pustertal ist prekär und kurzfristig braucht es eine schnelle Lösung“, halten die Freiheitlichen Landtagsabgeordneten Ulli Mair und Tamara Oberhofer beim Treffen in St. Georgen fest. „Die Entlohnungsobergrenze schränkt die Ärzte massiv ein und wirkt sich negativ auf die Gesundheitsversorgung aus. Bereits heute ist im Gadertal beispielsweise kein Kinderarzt tätig, sondern lediglich ein Basisarzt.“ Die Elterninitiativgruppe ist nun dabei, sich in die Gesetztestexte einzulesen, so Neumair: „Wir arbeiten oft bis tief in die Nacht, um einen Überblick zu bekommen. Nur so werden wir politischen Vertretern in einer Diskussion entgegentreten können.“ (SP)
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