Max Weiler, geboren 1910 in Absam bei Hall in Tirol, gestorben 2001 in Wien, gilt als wichtigster Vertreter österreichischer Kunst seiner Generation.
Seine Malerei ist ein eigenständiger Beitrag zur
internationalen Moderne. Im Zentrum des Schaffens Weilers steht die Beobachtung der Natur. Der
Kunsthistoriker und Biograf Weilers Gottfried Böhm erkennt „Das Geistige in der Natur“ als Formel
und Zentrum im Werk Max Weilers: „Weilers Bilder handeln von der souveränen Macht der Natur,
auf eine sinnliche und künstlerische Weise.“
Von 1964 bis 1981 Professor für Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in Wien wurde
Max Weilers Werk ab Anfang der 1990er Jahre weltweit gesehen und geachtet, unter anderem
1988 in Moskau, 1989 in Mexico City und 1998 in der Chinesischen Nationalgalerie in Peking.
Nach seinem Studium bei Karl Sterrer an der Akademie der Bildenden Künste in Wien (ab 1930)
hatte sich Max Weiler, seit seinen Kindheits- und Jugendjahren geprägt von einem engen
Naturbezug, dem „Bund Neuland“, einer europäischen Jugendbewegung, die Naturerfahrung mit
franziskanischer Spiritualität verband, zugewandt. Von religiösen Inhalten kommt Weiler immer
mehr zu einer Landschaftsmalerei, in der die Natur als positive, geistige Kraft gedeutet wird. Hierin
liegt der Schlüssel zum Verständnis der Kunst Max Weilers.
Zu einem Neuanfang kam es für Max Weiler nach Ende des 2. Weltkrieges. Zurück in Innsbruck
erregt er öffentliches Aufsehen mit den Fresken in der Innsbrucker Theresienkirche (1947) und
später mit den Fresken am Innsbrucker Bahnhof (1954). In der Folge entwickelt Max Weiler in
Werkgruppen und Einzelbildern bis zu seinem Tod 2001 sein komplexes Werk einer Malerei
„parallel zur Natur“. Seine abstrakten Landschaften deuten die Natur als positive, geistige Kraft.
Max Weiler hatte auf Grundlage der Beobachtung der Natur und dem Interesse an der
altchinesischen Tuschemalerei in den 1960er Jahren die Basis seiner künstlerischen Entwicklung
gefunden: zu einer Malerei, die über die reine Naturerfahrung hinausgeht, eine offene Form jenseits
der Landschaft, in der das Geistige in der Natur ihren Ausdruck findet.
Die Ausstellung im Stadtmuseum Bruneck widmet sich in einem Überblick Weilers Schaffen nach
1945. Darunter Beispiele aus seinen wichtigen Zyklen „Als alle Dinge…“ (1960/61), „Wie eine
Landschaft“ (1961 – 1967). Zu sehen sind Malerei, Zeichnung und Druckgrafik. Gerade die
Zeichnung spielt im Werk Max Weilers eine große Rolle. In mehr als siebzig Jahren
Schaffenstätigkeit entsteht ein auf knapp 3.500 Blätter geschätztes zeichnerisches Werk.
Die Ausstellung zeigt zentrale Arbeiten von 1948 bis zu seinem Spätwerk der 1990er Jahre; es sind
Bilder, die Max Weilers künstlerische Entwicklung verdeutlichen, seine Brüche wie seine
Kontinuitäten.
Darüber hinaus werden mit dem Beispiel der Wandmalereien für den Innsbrucker Stadtsaal (1960)
auch Max Weilers Arbeiten im öffentlichen Raum beleuchtet und ergänzen den Blick auf Weilers
umfang- und facettenreiches Werk.
Eröffnung: 21. April 2017, 19 Uhr
Dauer: 22.04. – 02.07.2017
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