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25. Juli 2019
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Erstes Wasserstoff-Wohnhaus

Prettau/Kasern – Im hintersten Ahrntal auf 1.500 Metern Meereshöhe wurde vor kurzem ein innovatives Forschungsprojekt eröffnet. Aus dem ehemaligen Knappenhaus wurde ein energieautonomes Wohnhaus, das einen wichtigen Beitrag für die Zukunft des Energie-Managements leistet.

Landeshauptmann Arno Kompatscher sprach bei der Eröffnung des Forschungsprojektes in Kasern-Prettau von einem wichtigen Beitrag für die „Green Region Südtirol und einer vorbildlichen technischen Innovation. Das Problem der Speicherung von nachhaltig erzeugter Energie werde damit einer Lösung zugeführt. Dies sei ein wichtiger Schritt in die Zukunft und Südtirol sei vorne mit dabei.“ Prettaus Bürgermeister, Robert Steger, zeigte sich erfreut darüber, dass das Forschungsprojekt im einstigen Knappenhaus verwirklicht wurde, welches damit auch saniert und als historisches Denkmal erhalten bleibt. Die Segnung des Gebäudes nahm Pfarrer Josef Profanter vor. Nach der offiziellen Eröffnung zeigte die Bevölkerung beim Tag der offenen Tür reges Interesse.

Energieautarkes Wohnhaus
Die nachhaltig produzierte Energie wird in Form von Wasserstoff gespeichert, um den übers Jahr benötigten Verbrauch sicherzustellen. Das Energie-Management-System beinhaltet eine einzigartige, innovative H2-Speichertechnologie in Metallpulver, entwickelt und hergestellt von GKN Sinter Metals. Herausforderung sind vor allem auch die klimatischen Bedingungen auf dieser Meereshöhe mit besonders kalten Wintern und dadurch erhöhten Energiebedarf.

Bei der Eröffnung des ersten Wasserstoff-Wohnhauses in Kasern-Prettau.

Energie-Management-System
Durch ein neuartiges, flexibles Energie-Management-System können die Spitzen zwischen Produktion und Verbrauch ausgeglichen und die Energie das ganze Jahr hindurch gespeichert und flexibel abgerufen werden. Das System besteht aus der Produktion von Wasserstoff über Elektrolyse durch die Energie, die über eine Turbine (Wasserkraft) gewonnen wird. Der gewonnene Wasserstoff wird über die neue H2-Speichertechnologie in Metallpulver gespeichert und bei Bedarf über eine Brennstoffzelle wieder in Elektrizität umgewandelt, sobald Energie benötigt wird. Das System ist auch für die Anwendung als Notstromversorgung ideal einsetzbar.

Technologie für hochalpine Gebiete
„Durch das Pilotprojekt haben wir es geschafft, Energie in Form von Wasserstoff in Metallpulver zu speichern, für die bedarfsgerechte Energieversorgung von Gebäuden und als wichtigen Schritt in Sachen CO2-Neutralität“, erklärte Peter Oberparleiter. Der Südtiroler zeichnet als Geschäftsführer für die gesamte Gruppe GKN Powder Metallurgy verantwortlich: „Die Technologie eignet sich besonders für den sensiblen hochalpinen Raum, da sie zu 100 Prozent CO2-neutral verwendet werden kann, zum Beispiel in Schutzhütten oder in der Almwirtschaft.“ Die Vorteile des neuartigen H2-Speichertechnologie in Metallpulver zu bisher gängigen Systemen liegen auf der Hand: sichere Speicherung bei niedrigem Druck in kleineren Tanks, hohe Energieeffizienz durch Wärmemanagement, saisonal flexible Speicherung und größtmögliche Speichermenge. (RED)