STEINHAUS – Was, um Himmels Willen, ist letzthin bloß los mit dem SAV Steinhaus, wenn die Schlussminuten anbrechen? Bereits zum zweiten Mal in Folge gab’s ein Herzschlagfinale. Der Puschtra sprach mit dem Kapitän der ‚Stochasa‘, Viktor Zimmerhofer.
Puschtra: Ein dramatisches Finale folgt auf das andere. Geht’s bei den Steinhauser Fußballern nur noch ‚in extremis‘?
Viktor Zimmerhofer: In den letzten Spielen, eigentlich in der gesamten Rückrunde, ging es bei unseren Spielen ganz schön zur Sache. Vor allem in den Schlussminuten konnte man fast immer auf ein oder zwei Tore wetten. Gegen Rasen/Antholz hatten wir das Glück auf unserer Seite, ein schöner Freistoßtreffer führte zum 2:2. Letzthin haben wir gelernt, dass Freud und Leid sehr nah beieinander liegen. Die alte Weisheit, wonach das Spiel so lange dauert bis der Schiedsrichter abpfeift, bringt’s auf den Punkt. Für die Zuschauer hingegen sind die Spiele wohl ein Genuss. Trotzdem: Künftig wollen wir die Nerven von Fans und Trainer weniger strapazieren.
Am Spieltag zuvor im Derby gegen Taufers erlebte ihr Team äußerst bittere Schlussminuten und musste am Ende noch das 2:2 hinnehmen. Wie ging es Ihnen unmittelbar nach dem Last-Minute-Ausgleich der Tauferer?
Nach dem Derby hatten wir alle sehr gemischte Gefühle. Da war einerseits eine bärenstarke Leistung gegen den Tabellenzweiten. Andererseits haben wir schon wieder leichtfertig eine Führung in den Schlussminuten aus der Hand gegeben. Vor allem im Derby gegen unsere „Freunde“ aus Taufers ist die Anspannung vor dem Spiel größer als in anderen Spiel, auch weil wir das Hinspiel sehr unglücklich mit 1:2 verloren haben. Beide Teams haben sich nichts geschenkt. Am Ende überwiegt das Positive, weil wir eine sehr gute Mannschaftsleistung gezeigt haben.
Gegen Taufers als auch gegen Rasen machte Torhüter Plankensteiner bei den Gegentreffern am Spielende eine unglückliche Figur. Hat seine Verunsicherung auch mit der Schieflage der Abwehrreihen zu tun, die in dieser Saison bereits 48 Gegentreffer hinnehmen mussten?(Stand 19. Spieltag)
Ich denke nicht, dass unser Torhüter die Alleinschuld an den beiden Gegentreffern trägt. Zu einer guten Defensive zählen nicht nur der Torhüter und die Verteidigung, sondern das fängt bereits ganz vorne an, bei den Stürmern. Nur wenn die gesamte Mannschaft kompakt steht, ist ein positives Ergebnis möglich. Klar haben wir in der laufenden Saison viel zu viele Gegentreffer kassiert, doch das hat seine Gründe. Neben Verletzungspech und Ausfällen musste auch der Abgang eines Innenverteidigers kompensiert werden. So oder so, einer allein ist nie Schuld. Wir gewinnen als Mannschaft und verlieren als Mannschaft, das war schon immer so bei uns im Toule.
Hinten mau – vorne wow. Die Angriffsreihe der ‚Stochasa‘ gehört zu den besten der Liga. Liegt die Rettung für Ihr Team in der ‚Flucht‘ nach vorne?
Nein, natürlich ist es keine Option immer blind anzugreifen um dann hinten offen zu sein wie ein Scheunentor. Wir müssen die richtige Balance zwischen Offensive und Defensive finden, indem wir auch mal das Tempo aus dem Spiel nehmen. Vorne geht bei uns immer was, aber wir müssen zunächst die Defensive stärken.
Die nächsten Spieltage mit direkten Duellen gegen die Nachbarn im Tabellenkeller werden entscheidend für den Verbleib Ihres Teams in der ersten Liga. Spielt die Abstiegsangst schon mit?
Abstiegsangst ist jetzt vielleicht ein bisschen übertrieben, aber ein gewisses Kribbeln verspürt man schon vor so wichtigen Spielen. In unserer Liga kann jeder jeden besiegen. Ab Tabellenplatz fünf sind alle Teams auf Augenhöhe. Die nächsten Wochen werden entscheidend. Wir müssen vor allem unsere Heimspiele im ‚Fußballzwinger‘ gewinnen. Die Rechenspiele in den höheren Ligen könnten dazu führen, dass ein 12.Platz nicht zum Klassenerhalt reicht. Aber wir haben in den vergangenen Jahren viel Erfahrung gesammelt im Abstiegskampf. Wenn Willen und Einsatz stimmen und man die besten Fans der Liga im Rücken hat, kann es auch heuer mit dem Klassenerhalt hinhauen. (RAFE)
Es gibt derzeit keine bevorstehenden Veranstaltungen.