Den Personennahverkehr in Südtirol am Laufen halten und stetig ausbauen: Das ist die Aufgabe der STA. Anlässlich ihres 25-jährigen Jubiläums hat sie in Bozen zurück-, aber auch vorausgeblickt.
Die STA – Südtioler Transportstrukturen AG feierte heute (19. September) in der alten RFI-Remise am Bozner Bahnhofsgelände ihr 25-jähriges Bestehen. Die heutige Inhouse-Gesellschaft der Landesverwaltung hat sich in diesen Jahren von einer reinen Immobilienverwalterin im öffentlichen Nahverkehr zum operativen Kern im Mobilitätsressort des Landes Südtirol entwickelt.
Neben dem Rückblick ging es auch um die künftige Aufgabe, eine Alternative zum Auto zu bieten und möglichst viel Verkehr auf schonendere Fortbewegungsmittel zu verlagern.
Darauf wies auch Landeshauptmann Arno Kompatscher hin. Er gratulierte zum bisher Geleisteten und zu vielen laufenden Projekten: Riggertalschleife mit dem Knoten Brixen, Virgltunnel mit dem Bahnhof St. Jakob und Ausbau der Meraner Linie. Er wünscht sich von der STA, „dass sie Treiber ist für einen ganzheitlichen, menschenfreundlichen und modernen Ansatz der Verkehrspolitik.“ Die Politik habe den Mut, die dafür nötigen Entscheidungen zu unterstützten, sicherte Kompatscher volle Rückendeckung zu.
Der für Mobilität zuständige Landesrat Daniel Alfreider bestätigte „unsere ambitionierten Ziele: Südtirol soll das Land mit dem besten Mobilitätsangebot im gesamten Alpenraum werden!“ Die öffentlichen Verbindungen wolle er in der gesamten Europaregion ausbauen, ebenso wie Fernverbindungen nach Süd und Nord. Die STA sei „Garant dafür, dass Mobilität für allen in unserem Land gleiche Chancen bietet: in den Städten wie in den Tälern“, sagte Alfreider.
Kompatscher und Alfreider appellierten auch an die Bürger sowie Feriengäste, auf nachhaltige Fortbewegung zu setzen: Zu Fuß gehen, Rad benutzen, kombiniert mit dem öffentlichen Verkehrsnetz. Dass die STA mit all ihren Mitarbeitern dieses Netz ständig ausbauen und modernisieren will, bestätigte deren Präsident Martin Außerdorfer, und zwar mit „voller Begeisterung“.
Wie sehr die STA vernetzt arbeitet, zeigten die Referate von Christian Colaneri (RFI) und Evelyn Palla (Deutsche Bahn), die ihre strategischen Überlegungen für die Zukunft vorbrachten.
Nicht nur Eisenbahnflotte ausgebaut
Auf 25 Jahre STA schließlich blickte deren Generaldirektor Joachim Dejaco zurück: „Anfänglich ein reiner Immobilienverwalter, sind wir inzwischen kompetenter Partner bei Planung und Realisierung innovativer Mobilitätskonzepte, speziell im Eisenbahnbereich. Zum Team gehören etwas mehr als 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Bereichen Technik und Planung, Verwaltung und Controlling, Projektsteuerung.
Hervorgegangen ist die STA aus der 1979 gegründeten SAD AG, die damals das Eigentum an den größten Busgesellschaften nach Südtirol brachte. Genau am 19. September 1994 wurde dann die Südtiroler Transportstrukturen AG (STA) in die Handelskammer eingetragen. Zu diesem Zeitpunkt wurden die Infrastrukturen (Werkstätten, Remisen usw.) von den eigentlichen Transportdiensten abgekoppelt und der STA zur Verwaltung übergeben. Seit 1998 ist die STA als Inhouse-Gesellschaft des Mobilitätsressorts privatrechtlich, als Aktiengesellschaft organisiert – mit 100-prozentiger Beteiligung des Landes. Viele Mobilitätsprojekte begleiteten die Geschichte der STA: Schon seit 1993 baute sie den Miltiärflughafen zu einem Zivilflughafen aus – bis zum Abtreten an die ABD. Ab 1999 reaktivierte die STA die Vinschger Bahn, die 2005 offiziell in Betrieb ging und inzwischen als Vorzeigemodell mit zwei Millionen Fahrgästen pro Jahr gilt. Der Erfolg spornte dazu an, 2008 in einer Eisenbahnoffensive die gesamte „Landesflotte“ auszubauen, die pro Jahr 150 Mal um die Erde fährt und dabei zehn Millionen Fahrgäste transportiert . Ein weiterer Ausbau erfolgt dann 2009 gemeinsam mit RFI.
Von Rittner Bahn über Wasserstoffbusse bis zum Infopoint
Zum öffentlichen Verkehrsnetz gehören auch die verschiedenen Seilbahnen. Vorzeigeprojekt ist die 2009 in Angriff genommene Rittner Bahn als erste „3S-Umlaufbahn“ Italiens. Zeugnis des vielfältigen Mobilitätsauftrags sind auch die 2005 in Auftrag gegebene Errichtung des Fahrsicherheitszentrums in Pfatten, der Ankauf von Wasserstoffbussen als Versuchsprojekt für zukünftige Mobilität im Jahr 2013, die Übernahme der Sektion „Green Mobility“ im Jahr 2016, die Übernahme der Verwaltung des Südtirol-Passes 2017 und zuletzt im Jahr 2018 die Führung des neuen Busbahnhofes in Bozen, zu dem auch ein Infopoint gehört: „Damit treten wir wieder in eine neue Phase ein, denn seitdem sind wir in noch direkterem Kontakt mit den Kunden“, sagte Dejaco. (GST)
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