Mühlen in Taufers – Sie sind ein kleines Stück Mühlener Dorfkultur, der Gemeinschaftsbrunnen und das Plätzchen zwischen den ehemaligen Bauernhöfen „Zechnta“ und „Luckna“. Die gelungene Neugestaltung hat das einmal mehr deutlich gemacht.
Er plätschert wieder fröhlich vor sich hin, der schöne Gemeinschaftsbrunnen zwischen dem „Zechnta“ und „Luckna“ in Mühlen in Taufers. Die Verlegung des Glasfasernetzes und der Fernwärme hatte es nötig gemacht, das altbekannte „Zechnta-Trög“ für einige Zeit zu entfernen. „Eine gute Gelegenheit, das aus dem Jahr 1932 stammende und in Mitleidenschaft gezogene Betontrog mit einem neuen Granitbrunnen auszutauschen und den Platz rundherum neu zu gestalten“, sagte sich Franz Oberhollenzer, auf dessen Grund der Gemeinschaftsbrunnen steht. Früher wurden dort hauptsächlich Tiere getränkt und Wasser für verschiedene Zwecke geholt. Das „Trög“ erfüllte wie andere Hofbrunnen auch eine wichtige Funktion im bäuerlichen Alltag. Das kleine Plätzchen rundherum, direkt an der Wiere gelegen, war ein Zentrum im arbeitsreichen Alltag der ehemaligen Mühlener. Daran soll der neue Granitbrunnen erinnern, denn auch wenn er heute kaum noch einen bäuerlichen Zweck erfüllt, so ist es die soziale oder gar die nostalgische Komponente, die nach wie vor gegeben ist. Über all die Zeit hinweg ist dieser Platz nämlich ein Treffpunkt für Jung und Alt geblieben: schnell die Hände ins kalte Wasser halten, ein Schluck kühles Nass im Sommer, die schönen Eiszapfen bewundern im Winter. Zu jeder Jahreszeit bietet der Gemeinschaftsbrunnen am Wegesrand den Spaziergängern im wahrsten Sinne des Wortes einen kleinen Anhaltspunkt. Deshalb hat Franz Oberhollenzer gemeinsam mit seinen Söhnen Christoph, Michael und Thomas auch den Platz rund um das „Trög“ neu gestaltet und zwar in Anlehnung daran, wie es früher dort einmal war. Dabei wurde die Holzbank vis-à-vis des Hofbrunnens erneuert, steinerne Stufen zur Kirchbrücke eingesetzt und eine Natursteinmauer entlang des Hofbrunnens errichtet. Und damit auch die ehemalige Funktion dieses Plätzchen nicht in Vergessenheit gerät, wurde der uralte Waschstein aus der Wiere, auf dem ursprünglich die Wäsche eingeseift, mit dem Bleuel geschlagen und gebürstet wurde, neben dem „Trög“ aufgestellt. Der neue Steinbrunnen selbst wurde vom „Kothreine-Verein“ spendiert. Die Vereinsmitglieder haben sich mit diesem Beitrag dafür eingesetzt, dass ein kleines Stück Mühlener Dorfkultur erhalten bleibt. Franz Oberhollenzer ist insgesamt mit dem Ergebnis zufrieden: „Nun ist es wieder so ähnlich, wie es früher einmal war“. Und so wird das „Zechnta Luckna Trög“ mit seinem erfrischenden Nass auch in Zukunft zahlreiche Menschen auf dieses Plätzchen locken, wo man sich ein klein wenig vorstellen kann, wie es denn im Mühlen von anno dazumal wohl gewesen ist. (SH)
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