Taisten – Beim renommierten Eddy Merckx Classic Radmarathon in Fuschl am See hatte das Team Green Valley aus Bruneck allen Grund zur Freude: Teammitglied Brigitte Stoll aus Taisten holte sich den Sieg.
Achtungserfolg in Österreich
Seit 2007 nahmen die Green Valley Radler bereits zum 12. Mal am legendären „Eddy Merckx Classic“ Radrennen nahe Salzburg teil. Heuer fand eine ganz besondere Ausgabe des Rennens statt. Kein geringerer als der erfolgreichste Radrennfahrer aller Zeiten Eddy Merckx, Namensgeber und Initiator des Radmarathons, feierte das 50-jährige Jubiläum seines ersten Tour de France Sieges. Jedes Jahr lässt er es sich nicht nehmen am Radrennen höchstpersönlich teilzunehmen, dies für einen guten Zweck. Am Freitag vor dem eigentlichen Radrennen gibt es eine Charity-Ausfahrt mit der Radlegende und anderen Persönlichkeiten, wie etwa den ehemaligen Skisprung-Star Andreas Goldberger. Der Erlös kommt der Wings for Life Forschungsstiftung, deren Ziel die Heilung Querschnittlähmung ist, zugute.
Bei dieser speziellen Auflage des Events konnte das Team aus Bruneck den ersten Triumph einer ihrer Fahrerinnen bejubeln. Schon am Freitag waren einige Teammitglieder samt familiärer Unterstützung angereist um sich auf die Veranstaltung vorzubereiten. Nachdem Brigitte Stoll vergangenes Jahr noch einer anderen Athletin den Vortritt hat lassen müssen, schlug sie heuer zurück und holte sich in einem packenden Zielsprint den Sieg über die kurze Renndistanz.
Die Strecke des Radmarathons ähnelt der eines belgischen Klassikers, direkt nach den Start zieht sich das Renngeschehen jeweils in einen kurzen, aber mit bis zu 18 Prozent steilen Anstieg in die Länge. Nachher führt die Strecke vorbei an mehreren kleinen Seen und ist gespickt mit knackigen Anstiegen, insgesamt müssen auf der kurzen Distanz in 62 Kilometer fast 1000 Höhenmeter bewältigt werden. Hubert Hintner ist seit Anfang an beim Team, sowie beim Eddy Merckx Classic mit dabei. Er selbst konnte einen guten dritten Platz einfahren, beschreibt das Rennen so: „Nach einen harten Start, fand ich mich mit Brigitte in der Gruppe der ersten Frauen wieder. Sie hat wirklich ein hervorragendes Rennen gemacht, bei den letzten Anstiegen musste ich schon ordentlich treten um überhaupt bei ihr dran bleiben zu können. Ihren Zielsprint konnte ich dann von Hinten genießen.“ Auch Brigittes Ehemann Stefan Hofmann war mit von der Partie, bis er bei Hälfte des Rennens von einem platten Reifen ausgebremst wurde. Brigitte Stoll selbst freute sich riesig über ihren Erfolg, vor allem habe sie ein taktisch einwandfreies Rennen geliefert: „Ich wusste, dass es um den Sieg geht. 200 Meter vor dem Ziel gab es eine 90 Grad Kurve, knapp davor habe ich meine Konkurrentin innen überholt, beim Kurvenausgang den richtigen Gang gewählt und am Ende hatte ich noch die schnelleren Beine.“ Knappe 0,8 Sekunden rettete sie über die Ziellinie, dafür gab es Küsschen und einen schönen Holzpokal vom „Kannibalen“ Eddy Merckx bei der Preisverteilung. „Ich bin super zufrieden, es war wirklich ein tolles Rennen!“, fügte sie hinzu. Da wegen des schlechten Wetters die lange Strecke im Vorfeld abgesagt wurde, war das Teilnehmerfeld über die kürzeren Distanzen umso besser besetzt und somit ist der Erfolg noch höher einzuordnen. Auch kommendes Jahr wird das Team Green Valley wieder am Start sein und hoffen Brigittes Titel verteidigen zu können.
ASV Team Green Valley
Die Anfänge des Vereins gehen auf das Jahr 1997 zurück. Damals waren es eine Handvoll begeisterter Radfahrer aus dem Pustertal, die sich mittwochs immer zum gemeinsamen Radtraining trafen und sich dazu entschlossen, ihr eigenes Team zu gründen. Zum Präsident wurde Herbert Baumgartner ernannt, dessen Firma „Bike Technik“ zum Namensgeber des Teams wurde. Schwer geprüft wurde der Verein 2002 durch den plötzlichen Tod des Präsidenten und Hauptsponsor Herbert Baumgartner. Die Konsequenz war die Auflösung des Teams „Bike Technik“ und die Neugründung unter dem Namen „Green Valley“, der neue Name soll an das „Grüne Pustertal“ erinnern. Präsident Matthias Wolfsgruber ist bereits seit 2002 im Amt. In den nächsten Jahren wuchs das Team auf über 70 aktiven Mitgliedern und damit zu einem der größten Radvereine in Südtirol heran. Heute übt der Verein seine Tätigkeit vorwiegend im Mountainbike, aber auch im Rennradsport aus. Dabei setzt der Verein auf eine gute Jugendarbeit, die immer wieder vielversprechende Talente hervorbringt. Wie Nachwuchsfahrerin Leni Radmüller, die bereits ins Nationalteam einberufen wurde und mit einem Top zehn Ergebnis bei den Europameisterschaften aufhorchen ließ. Der Verein bietet wöchentliche Trainings an und organisiert jährlich ein Mountainbike Rennen in St. Georgen, das Teil der VSS Raiffeisen Trophy ist. (MT)
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