Für mehr saisonale Arbeitsgenehmigungen für Nicht-EU-Bürger und eine Lockerung der entsprechenden Richtlinien hat sich die Landesarbeitskommission ausgesprochen.
Um die Arbeitsgenehmigungen zur saisonalen Beschäftigung außereuropäischer Personen, die strategische Ausrichtung und die Ausarbeitung neuen Mehrjahresplanes für Arbeitsmarktpolitik ging es Ende vergangener Woche bei der jüngsten Sitzung der Landesarbeitskommission unter dem Vorsitz von Arbeitslandesrat Philipp Achammer.
Saisonale Kontingente angehoben
Für 2020 soll das Land Südtirol beim Arbeitsministerium in Rom mehr saisonale Arbeitsgenehmigungen für Nicht-EU-Bürger beantragen als bisher. Zudem sollen saisonale Arbeitsgenehmigungen ab sofort auch an außereuropäische Personen erteilt werden, die in den drei Jahren zuvor nicht mindestens einmal in Südtirol tätig waren. Dafür sprach sich die Landesarbeitskommission aus. Das saisonale Kontingent der Arbeitsgenehmigungen für Nicht-EU-Bürger für das Jahr 2020 soll von 350 auf insgesamt 550 angehoben werden, davon sind 100 für sogenannten Mehrjährige bestimmt.
„Mit diesen Maßnahmen soll dem sich abzeichnenden saisonale Arbeitskräftebedarf vor allem in der Landwirtschaft und im Gastgewerbe Rechnung getragen werden“, erklärte Arbeitslandesrat Philipp Achammer. Dieser betrifft nach Informationen der Arbeitgeberverbände auch qualifiziertes Personal. Die Arbeitsbedingungen würden gemeinsam ausgehandelt und die Saisonsarbeitskräfte ausgebildet, betonten im Rahmen der Kommissionssitzung die Sozialpartner. In einem Jahr solle Bilanz gezogen werden, um auf aktuelle Entwicklungen – etwa ein größeres Arbeitskräfteangebot aus italienischen Regionen im Zusammenhang mit dem Bürgereinkommen (Reddito di cittadinanza) – zeitnah reagieren zu können.
Fachkräftesicherung im Fokus des Plans für Arbeitsmarktpolitik 2020-24
Abteilungsdirektor Stefan Luther und Werner Pramstrahler vom Amt für Arbeitsmarktbeobachtung berichteten über die Umsetzung des auslaufenden Mehrjahresplan für Beschäftigungspolitik 2013-20. Vorgestellt wurden die Vorbereitungsarbeiten zum Mehrjahresplan 2020-24, die auf vier Säulen aufbauen: Arbeitsmarktförderliche Dienstleistungen werden verbessert und erweitert, arbeitsmarktpolitische Maßnahmen zugunsten der Beschäftigungsfähigkeit verstärkt, Vereinbarkeit, Age Management und Chancengleichheit als Instrumente für die Fachkräftesicherung werden intensiviert und schließlich die Kompetenzen des Landes Südtirol ausgebaut. Die strategischen Leitlinien des Mehrjahresplanes für Arbeitsmarktpolitik werden nun in mehreren Arbeitsgruppen mit starker Beteiligung der Sozialpartner definiert und der Landesarbeitskommission zur Anreicherung und Beschlussfassung vorgelegt. (jw)
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