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Eine Familie auf der Bühne

Terenten – Tondl, seine Ehefrau Herta und ihre Kinder Walli, Thomas, Biggi, Christian, Hans, Martina, Heidi, sowie Andreas stehen im Stück „Dreistes Stück im Greisen-Glück“ alle gemeinsam auf der Bühne. Das Kuriosum: Die Pirchner sind auch im wahren Leben eine Familie.

Der Puschtra hat mir der Obfrau der Heimatbühne Terenten, Martina Klapfer und ihre Schwester Heidi über diese Ausnahmesituation gesprochen.

Puschtra: Wie ist diese Idee, gemeinsam auf die Bühne zu stehen, entstanden?
Martina Klapfer: Beim letzten Stück waren wir zu fünft auf der Bühne und deshalb ist die Idee schon lange in meinen Gedanken gewesen. In einem Gespräch meiner Schwester Heidi mit dem Regisseur Franz Engl wurde die Idee konkreter, der diese auch auf die Bühne bringen wollte. Ich habe die ganze Familie zusammengeholt und alle waren einverstanden mitzumachen.

Hattet ihr alle bereits Bühnenerfahrung?
Heidi Klapfer: Unsere Mutter hat das erste Mal gespielt. Unsere Brüder Christian und Hans haben Erfahrung bei Nikolausspielen, aber sonst standen sie auch noch nicht auf der Bühne.

Ist es leichter mit den eigenen Eltern und Geschwistern Theater zu spielen?
Heidi Klapfer: Für mich war es selbstverständlich mit der Familie zu spielen. Wir hatten ein super Verhältnis zueinander und haben uns gegenseitig immer unterstützt. Man kennt den Charakter des anderen und kann dann auch genau darauf eingehen, das ist nicht immer so. Für mich war diese Erfahrung noch schöner und intensiver als sonst. Auch, dass unsere Mutter, die bis jetzt immer die Frau im Hintergrund war, jetzt auf der Bühne steht. Für sie war das ein großer Schritt und sie hat eine super Entwicklung gemacht. Das ist ein Ereignis für und in der Familie, das ich mein Leben lang nicht mehr vergessen werde und ich kann jetzt auch auf meiner todo Liste dieses Vorhaben abhaken.
Martina Klapfer: Ich muss auch sagen, dass es einfach nur super war! Vor allem die gegenseitige Euphorie vor und während den Aufführungen. Das ist in dieser Form bei anderen Theaterstücken nicht so ausgeprägt.

Am 24. November findet die letzte Aufführung statt. Wie waren die Reaktionen bis jetzt?
Martina Klapfer: Die Reaktionen waren sensationell. Ich hatte ein Gespräch mit einer Person, die mich sehr bewegt hat. Diese war sehr berührt vom Lustspiel, das auch einige Wahrheiten beinhaltet, die eine Familie betreffen können: Es geht zum Beispiel um Erbschaft, und den Zusammenhalt. Diese Person hat ebenfalls sehr viele Geschwister und sie hat mir erzählt, dass sie sich diese Situation mit ihren Geschwistern nicht vorstellen kann und das würde sie sehr schmerzen.
Heidi Klapfer: Das Theaterstück ist wirklich gut angekommen. Der Knackpunkt Familie wird hier noch einmal in den Focus gerückt. Es gab Menschen, die auf mich zugekommen sind und gesagt haben, dass es bei ihnen schon schwierig sei die Familienmitglieder für eine Familienfeier zusammenzubringen.

Welche Erfahrungen nehmt ihr mit in euer Leben?
Heidi Klapfer: Ich war wirklich erstaunt und auch stolz, welche Fähigkeiten zum Beispiel meine Brüder, die noch nie gespielt haben, auf die Bühne gebracht haben.
Martina Klapfer: Für mich war es so toll zu sehen, dass trotz der vielen Aufgaben und Arbeit, die das Theaterspielen neben dem alltäglichen Leben mit sich bringt, alle mitgemacht haben. Ich würde diesen Zusammenhalt jedem wünschen und uns hat es nocheinmal mehr zusammengeschweißt.

Bleibt dieses eine Stück eine “Ausnahmesituation“ oder kommt noch mehr?
Martina Klapfer: Es war von Anfang an klar, dass dies eine einmalige Situation bleiben wird. Zwischen Familie und Arbeit ist es schon eine sehr große Aufgabe und eine intensive Zeit. (TL)