Spitzenläufer haben nur wenige Fixtermine. Wenn also der mit Abstand erfolgreichste Bergläufer des Pustertals seit 13 Jahren stets am Berglauf von Gais nach Amaten hinauf teilnimmt, ist das eine Art Ritterschlag für dieses Rennen. Der ‚Puschtra‘ sprach mit Lauflegende Peter Steinhauser über den Klassiker in Gais.
Puschtra: Am 19.05. steht der Gaisinger Berglauf auf dem Programm. Werden Sie es dabei eher gemütlich angehen oder kann man sich auf ein bedingungsloses Berg-Rennen gefasst machen?
Peter Steinhauser: Der Berglauf in Gais ist für mich ein absolut wichtiger Termin, auf den ich mich sehr freue. Ich werde dieses Rennen zügig, motiviert und voller Energie angehen, da es ja ’nur‘ 4,4 Kilometer Strecke sind. Man kann sich auf eine bedingungsloses Rennen gefasst machen. Bis dahin sollte ich auch gut in Form sein, denn seit März befinde ich mich wieder in fast täglichem Lauftraining.
Die Strecke von Gais nach Amaten ist kurz und knackig. 415 Höhenmeter auf 4,4 Kilometer Laufweg: Mit welcher Taktik geht man so ein Sprint-Rennen am besten an?
Es ist wichtig, dass man auf sein eigenes Tempo achtet. Ich werde ziemlich zügig starten und versuchen, dieses Tempo bis ins Ziel beizubehalten. Sehr wichtig bei Sprint –Rennen ist es, sich gut aufzuwärmen. Deshalb laufe ich mich vor dem Start locker ein, gefolgt von ein paar kurzen Sprints, danach noch ein paar Dehnübungen und ein Lockern der Beine. Wenn ich gut aufgewärmt bin, gehe ich viel sicherer in ein Rennen.
Der Gaisinger Berglauf geht in seine bereits 13. Auflage und gehört damit quasi zum Inventar des Puschtra-Laufsommers. Was macht für Sie den besonderen Reiz dieses Rennens aus?
Ich war bei allen bisherigen Ausgaben des Berglaufes in Gais mit am Start. Was mir hier besonders gefällt ist, dass das Rennen eine tolle Abwechslung bietet: etwas flach – etwas steil – Forststraße – Feldweg – Waldweg. Der Mittelteil liegt mir dabei am besten, da er steil ist und steile „Wegilan“ sind nun mal mein bevorzugtes Gelände. Der Gaisinger Berglauf ist kurz und knackig und für einen Teldra wie mich liegt der Start ja beinahe vor der Haustür.
Worauf freut man sich mehr: auf den Zieleinlauf oben in Amaten oder das gemütliche Stelldichein im Anschluss an das Rennen?
Ich freue mich jedes Mal, an einem Lauf teilnehmen zu dürfen. Ich lege großes Augenmerk auf eine gute Leistung, meine Platzierung und die Zeit, die ich benötige, sind mir also wichtig. Deshalb vergleiche ich meine Laufzeit auch mit der meiner Kollegen sowie meiner Leistung vom Vorjahr. Jeder Zieleinlauf ist für mich immer wieder ein Highlight. Neben dem sportlichen Aspekt bedeutet mir aber auch das nette Beisammensein nach dem Rennen sehr viel. Es freut mich, Lauffreunde von nah und fern zu treffen um sich mit ihnen auszutauschen.
Die Laufsaison 2017 hat wieder allerhand Höhepunkte zu bieten. Was ist Ihr persönliches Saison-Highlight und wie bereiten Sie sich bestmöglich darauf vor?
Oh ja, so eine Laufsaison hat wirklich viel zu bieten. Mein persönlicher Saison-Höhepunkt ist der Jungfrau – Bergmarathon in der Schweiz – eine tolle Veranstaltung mit rund 4.000 Teilnehmern. Die Atmosphäre dort ist einmalig. Ansonsten laufe ich am liebsten so genannte ‚Vertikal Rennen‘, wo es auf kurzer Distanz ordentlich steil nach oben geht. Auf meine Wettkämpfe bereite ich mich sehr fleißig vor. Ich trainiere an circa fünf bis sechs Tagen pro Woche und komme dabei auf ungefähr zehn bis zwölf Trainingsstunden, wobei ich meine Einheiten vor allem im steilen Gebirgsgelände absolviere. Zur Abwechslung ‚wage‘ ich mich ab und zu aber auch ins flache Gelände. (RAFE)
Infobox:
Name: Peter Steinhauser
Jahrgang: 1953
Bergläufer seit: 1997
Größte Erfolge: Italienmeister 2016, Sieger Bergmarathon Zermatt, Sieger mit Team Ahrntal bei Transalpine Run 2014
Berglaufen bedeutet mir…sehr viel. Es ist meine Leidenschaft, hält mich fit und gibt mir Kraft.
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