Soziale Nachhaltigkeit als Arbeitsschwerpunkt

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Soziale Nachhaltigkeit als Arbeitsschwerpunkt

Pflege, Familie, Wohnen: Mit diesen Themen möchte Landesrätin Waltraud Deeg dazu beitragen, dass die soziale Nachhaltigkeit mit Leben gefüllt wird.

Über anstehende und laufende Projekte und Maßnahmen hat heute (27. Jänner) Landesrätin Waltraud Deeg informiert. Die Themen Pflege, Familie und Wohnen hätten zukunftsweisenden Charakter, vor allem in Hinblick auf die Megatrends demografischer Wandel und Digitalisierung. „Wir müssen Kurs und Ziel kennen, um die Herausforderungen zu meistern“, ist sich Deeg – ein Jahr nachdem sie als Landesrätin die Bereiche Familie, Senioren, Soziales und Wohnbau übernommen habe – sicher. Das gemeinsame Ziel der Landesregierung sei es, die Weichen so zu stellen, dass es sich weiter gut in Südtirol leben lässt. Dabei könne die soziale Nachhaltigkeit als Überthema bezeichnet werden. Als Arbeitsschwerpunkt werde es die kommenden Jahre prägen.

Pflege: Mehr Sichtbarkeit nötig
Auch in Südtirol wird die Gesellschaft zunehmend älter – Prognosen des ASTAT schätzen, dass im Jahr 2036 in etwa jeder vierte Südtiroler 67 Jahre und älter ist (24 Prozent, zum Vergleich: 2000 waren es 14 Prozent, 2019 waren es 18 Prozent). Damit einher gehe nicht nur das Thema des Aktiven Alterns, wozu in diesem Jahr an einem Rahmengesetzentwurf gearbeitet wird, sondern auch das Thema der Pflege. „Wir bereiten uns auf vielfältige Weise auf die Herausforderungen vor“, sagte Deeg und berichtete unter anderem von den anlaufenden Arbeiten zum Landessozialplan. Ein weiterer Schwerpunkt sei es, dem Thema Pflege und den damit verbundenen Berufsgruppen mehr Sichtbarkeit und Wertschätzung zu geben: „Wir wissen um den Personalbedarf, aber auch um die bestehenden, verbesserungswürdigen Rahmenbedingungen für das Personal.“ Nicht zu unterschätzen sei zudem die familiäre Dimension der Pflege, weshalb es gelte die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege noch stärker in den Vordergrund zu rücken.

Familie: Am Familienland Südtirol weiterarbeiten
Vereinbarkeit sei nach wie vor im Bereich Familie eines der bedeutendsten Themen. Bereits in den vergangenen Jahren habe das Land an einer Verbesserung der Rahmenbedingungen gearbeitet. Dennoch gebe es auch in Südtirol noch eine Kluft zwischen der Anzahl an Kindern, die sich junge Südtiroler wünschen (2,2 Kinder pro Familie), und der Anzahl der eigenen Kinder (1,72 pro Familie). „Das Ziel der Südtiroler Familienpolitik ist es, Maßnahmen zu setzen und gute Rahmenbedingungen zu schaffen, um diese Kluft weiter zu verringern“, betont Landesrätin Deeg. Im Bereich der Kleinkindbetreuung und der finanziellen Unterstützung sei das Land selbst aktiv. Bei der rentenmäßigen Absicherung der Erziehungszeiten könne man aufgrund fehlender Kompetenzen nur indirekt tätig werden. Landesrätin Deeg verwies in diesem Zusammenhang auf die Informationsreihe „Mami sorgt vor“ (www.provinz.bz.it/mamisorgtvor), die in wenigen Tagen in ihre zweite Runde geht.

Wohnen: Mit Netzwerkarbeit hin zum leistbaren Wohnen
Ein Bereich, der für Familien von großer Bedeutung ist, ist das Wohnen. Aktuell arbeite man am Gesetzentwurf zur Wohnbauförderung, um den geänderten Ansprüchen der Gesellschaft gerecht zu werden. Doch um leistbares Wohnen umsetzen zu können, bedürfe es der Zusammenschau vieler Bereiche, betonte Landesrätin Deeg: „Leistbares Wohnen muss ein gemeinsames Ziel sein, das die Zuarbeit vieler und vor allem eine starke Vernetzung braucht.“ Das Land Südtirol habe in den vergangenen 20 Jahren über drei Milliarden Euro an Geldmitteln den Bürgern für die Realisierung des Eigenheims zur Verfügung gestellt. Dies sei berechtigt, stelle doch Eigentum ein Vermögen dar, das vor Armut vor allem im Alter schützen könne. „Wohnen hat immer auch eine soziale Dimension“, erinnerte Deeg, die in diesem Zusammenhang das Wohnbauinstitut (Wobi) und ein verstärktes Engagement im Bereich des Wohnens für Menschen mit Behinderung erwähnte. „Pflege, Familie und Wohnen sind wichtige Arbeitsbereiche, die wir in den nächsten Jahren im Sinne der sozialen Nachhaltigkeit aktiv angehen werden“, unterstreicht Landesrätin Deeg. (LPA/ck)