Die Luftqualität in Schulen, Wohnungen und anderen Gebäuden ist teilweise bedenklich. Das ist das Ergebnis von Messungen der Landesagentur für Umwelt.
„Wir verbringen sehr viel Zeit in geschlossenen Räumen. Sei es bei der Arbeit, in der Schule, beim Wohnen. Umso wichtiger ist es für das gesundheitliche Wohlbefinden, dass wir der Luftqualität größere Aufmerksamkeit schenken“, betont die Landesagentur für Umwelt, die in vergangenen Jahren die Luftqualität in geschlossenen Räumen erhoben hat. Und die Umweltagentur sagt auch, was man dagegen tun kann: Regelmäßig Lüften.
Mit dem Thema „Luftqualität in Wohn- und Arbeitsräumen“ befasste sich auch eine Tagung, die am 13. Mai 2017 am Bozner Zentralkrankenhaus stattfand. „Die Luft in geschlossenen Räumen setzt sich aus Schadstoffen zusammen, die einerseits von außen kommen und die andererseits von Materialien und von Personen stammen, die sich in den Räumen aufhalten“, sagte Luca Verdi, Direktor des Labors für physikalische Chemie. „Durch das Ein- und Ausatmen von Menschen steigt in geschlossenen Räumen der Anteil an Kohlendioxid und auch die Anzahl an Krankheitserregern wie Bakterien und Viren.“
Messungen, die von der Landesumweltagentur durchgeführt worden sind, ergaben außerdem, dass besonders dem Radon, dem Kohlendioxid und dem Formaldehyd besondere Aufmerksamkeit zu schenken sind. „Obwohl sich die Quellen dieser Schadstoffe voneinander vollkommen unterscheiden, haben sie eines gemeinsam: Durch regelmäßiges Lüften kann man einen ebenso einfachen wie wirksamen Beitrag zur Vorbeugung von Erkrankungen leisten“, sagte Verdi. „Das bedeutet im Wesentlichen nichts anderes als dass der Luftaustausch durch das Öffnen von Fenstern und Türen öfter erfolgen sollte, als das gemeinhin der Fall ist.“
„Dieses Thema liegt mir sehr am Herzen“, sagte Umweltlandesrat Richard Theiner. „Denn die mehr als 3.000 Radon-Messungen, die vom physikalische Labor durchgeführt wurden, zeigen, dass es in rund 200 Schulen überhöhte Radonwerte gibt. Aus diesem Grund findet in Zusammenarbeit mit den Schulen und den Gemeinden eine Ausschreibung statt. Damit sollen Sanierungsmaßnahmen durchgeführt und die Wirksamkeit überprüft werden.“
Nachdem erhöhte Formaldehydkonzentrationen auch in neuen Schulgebäuden festgestellt wurden, hat die Landesregierung 2013 in die Vertragsbedingungen für öffentliche Bauarbeiten einen Absatz eingefügt, der mit dazu beitragen soll, dass die Emission von Formaldehyd in Wohn- und Aufenthaltsräumen zurückgeht. Der Passus sieht vor, dass nur mehr Werkstoffe, Klebestoffe und Beschichtungen verwendet werden dürfen, die für Innenräume geeignet und gemäß EN-Normen zertifiziert sind. Die einzelnen Platten, die zusammengesetzten Produkte, die Einrichtungen und die Verkleidungen sowie alle weiteren Produkte dürfen die zulässigen Emissionswerte für Formaldehyd nicht überschreiten.
„Das regelmäßige Lüften von Räumen ist weiterhin wichtig, allerdings kann es passieren, dass man nicht daran denkt“, sagte Landesrat Theiner. „Umso wichtiger ist es deshalb, dass in Gebäuden zentrale oder dezentrale Lüftungsanlagen eingebaut werden, die bei guter Ausführung neben einem Wärmerückgewinn auch für eine gute Luftqualität sorgen. Bei Gebäuden mit Klimahaus-Standard-A ist das der Fall, hier findet 24 Stunden am Tag eine automatische Wohnraumlüftung statt.“
(FP)
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