11. Südtiroler Museumstag: Franzensfeste und neues Museumsgesetz

Förderung der Weiterbildung: neue Ausrichtung angestrebt
31. März 2017
Neue Broschüre zur Adoption
3. April 2017
Alle anzeigen

11. Südtiroler Museumstag: Franzensfeste und neues Museumsgesetz

100 Museumsfachleute haben sic am 3. April in der Festung Franzensfeste beim elften Südtiroler Museumstag zu denThemen Franzensfeste und Museumsgesetz getroffen.

Die Festung Franzensfeste, die Anfang 2017 in Besitz des Landes übergegangen ist und das neue Museumsgesetz Südtirols waren die Hauptthemen des elften Südtiroler Museumstags. Dieses Forum für Museumsfachleute wird jährlich von der Landesabteilung Museen organisiert, um die Museen weiterzuentwickeln, sie zu vernetzen und zentrale Impulse für die Museumsarbeit zu liefern. Am 3. April waren in der Festung Franzensfeste rund 100 Mitarbeiter von Museen und Sammlungen in Südtirol mit dabei.

Nach der Begrüßung durch Karin Dalla Torre, Direktorin der Landesabteilung Museen und der Landesmuseen, die die Grüße von Museenlandesrat Florian Mussner überbrachte und durch den Bürgermeister von Franzensfeste, Thomas Klapfer ging es um die Franzensfeste. Dalla Torre und Esther Erlacher von der Landesabteilung Museen informierten über das jüngste Landesmuseum und den Austragungsort des Südtiroler Museumstags: Sie sprachen dabei auch die Pläne für die Festung für die kommenden Jahre an, wie etwa eine neue Dauerausstellung zu den Themen Autonomie und Grenzen und die Rolle, die die Kunst in der Festung spielen wird, sowie die Dauer- und Sonderausstellungen, die heuer bereits zu sehen sind.

Um den kürzlich ausgearbeiteten Landesgesetzentwurf über die Museen und Sammlungen ging es hingegen beim Referat von Monika Conrater und Daniela De Benedetti von der Landesabteilung Museen: Der Entwurf wurde von der Landesabteilung Museen zusammen mit Vertretern von privaten Museen, Gemeindemuseen, kirchlichen Museen und Landesmuseen ausgearbeitet, im März von Museen-Landesrat Mussner in die Landesregierung gebracht und von dieser genehmigt. Nun geht der Gesetzentwurf weiter an den Landtag. Das neue Gesetz regelt unter anderem den Betrieb Landesmuseen, die Museen öffentlicher Körperschaften und Privatmuseen, führt den Museumsbeirat als beratendes Organ für die museumspolitische Ausrichtung wieder ein und befasst sich auch mit der Unterschutzstellung von Sammlungen im öffentlichen Interesse. Zudem schafft er im Einklang mit den Richtlinien des Europäischen Museumsrates ICOM Klarheit darüber, welche Kriterien ein Museum und eine Sammlung erfüllen müssen, um sich als solche definieren zu können (Gemeinnützigkeit, Zugänglichkeit, Dauerhaftigkeit der Einrichtung, Forschungs-, Bildungs- und Unterhaltungstätigkeiten sowie Sammlungs-, Bewahrungs-, Ausstellung- und Vermittlungskriterien, keine Gewinnabsicht). Davon hängt dann auch die Finanzierung seitens des Landes der einzelnen Einrichtungen ab.

Ute Duregger von der Landesabteilung Museen fasste hingegen die großen museumsübergreifenden Projekte im heurigen Museumsjahr zusammen. Dies sind unter anderem das Interreg-Projekt „Kulturschatz Lichtbild“ zu den historischen Fotografien, die virtuelle Ausstellung „Frauen unterwegs.gestern.heute.morgen“ auf dem Kulturgüterportal (KIS) zum Internationalen Tag der Frau am 8. März, der Internationale Museumstag am 21. Mai 2017, die Museumcard, die Initiative Young & Museum 2017, in derenn Rahmen im Sommer wieder die Aktion „Freier Eintritt in die Museen mit abo+“ organisiert wird, die Museen-App und die Vorbereitungen für das Themenjahr 2019 zum Thema Tourismus.

Mit einer Einführung in die Geschichte des in der Festung tätigen Vereins Oppidum durch Dario Massimo und Führungen durch die untere, mittlere und obere Festung und in den nahegelegenen Bunker wurde der 11. Südtiroler Museumstag abgeschlossen. (SAN)