In Südtirol gelten in Sachen Glücksspiel strengere Regeln als im restlichen Staatsgebiet, heute (25. Mai) wurde darüber in Rom diskutiert.
„Wir werden der Vereinbarung zwischen Regierung, Regionen und Lokalkörperschaften zum Glücksspiel nur dann zustimmen, wenn die darin enthaltenen Bestimmungen als Mindeststandards anzusehen sind und die autonomen Regionen und Provinzen weiterhin ihre strengeren Landesbestimmungen anwenden dürfen“, betonte Gesundheitslandesrätin Martha Stocker im Vorfeld des Treffens der Staat-Regionen-Konferenz. Das Land hatte bekanntlich mit eigenem Gesetz bestimmte Zonen, darunter beispielsweise Bereiche in Schulnähe, als sensible Zonen ausgewiesen und bestimmt, dass im Umkreis von 300 Metern der Betrieb von Spielhallen und ähnlichem nicht gestattet ist. Absicht der Regierung in Rom war es nun, diesen Abstand auf 150 Meter zu reduzieren, eine Zustimmung zur Vereinbarung hätte die entsprechende Landesbestimmung außer Kraft gesetzt. Südtirol und auch andere Regionen haben aber ihre strengere Regelung verteidigt.
„Unsere Abstandsregelung ist – neben anderen Aufklärungsinitiativen – eine wichtige Präventionsmaßnahme für die Bevölkerung, denn das Glücksspiel wird schnell zur Sucht und zur enormen Belastung für die Betroffenen und ihre Familien. Ich habe diese Position mit Nachdruck vorgebracht und gemeinsam mit der Region Lombardei die Zusicherung im Protokoll erreicht, dass bereits verabschiedete gesetzliche Regelungen der Regionen oder autonomen Provinzen respektiert werden“, bestätigt Landesrätin Stocker das Verhandlungsergebnis direkt aus Rom. Die Verabschiedung der gesamtstaatlichen Vereinbarung zum Glücksspiel durch die Staat-Regionen-Konferenz wurde vorerst aufgeschoben.
Ferialpraktika bewährter Einstieg in die Arbeitswelt
Der Zusatz, den das Land bei den neuen Bestimmungen zu den Praktika erreichen wollte, ist abgeändert angenommen worden. Es geht darum, dass in Südtirol die Ausbildungs- und Orientierungspraktika, insbesondere die Sommerpraktika weiterhin nach den geltenden Regelungen abgewickelt werden können. Die Regierung hat nämlich der Staat-Regionen-Konferenz weit strengere Bestimmungen vorgeschlagen, mit denen die Ferialpraktika stark eingeschränkt worden wären. Mit der restriktiveren Regelung sollten Missbräuche verhindert werden, die in mehreren Regionen in letzter Zeit festgestellt worden sind, und zwar waren ordentliche Arbeitsverhältnisse durch Praktika ersetzt worden.
Landesrätin Stocker konnte jedoch die Staat-Regionen-Konferenz davon überzeugen, dass die Sommerpraktika in Südtirol eine zielführende Maßnahme für Schüler und Studierende während der Ferien darstellen, die Jugendlichen Einblicke in die Arbeitswelt ermöglichen und die Arbeitgeber frühzeitig mit potentiellen Arbeitnehmern in Tuchfühlung bringen. „Diese Praktika haben sich sehr bewährt und sollten weiterhin möglich sein“, so die Landesrätin. In der Tat bekommen vielfach die Sommerpraktikanten nach der Beendigung ihrer schulischen Ausbildung von jenen Betrieben ein Arbeitsangebot, bei dem sie noch während der Schul- bzw. Semesterferien ein Praktikum absolvieren durften. (LPA)
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