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26. Juni 2017
Die Wirtschaft in Percha
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Baubeginn Umfahrung verzögert

PERCHA – Der für spätestens Ende 2019 zugesagte Baubeginn der Umfahrung von Percha wird nicht eingehalten werden. Auf der Bürgerversammlung am 1. Juni 2017 hat Bürgermeister Joachim Reinalter dennoch Zuversicht geäußert, er rechne mit einer lediglich kurzen Verzögerung.

 

Die Landesregierung hat mit Beschluss Nr. 206 vom 21. Februar 2017 eine Prioritätenliste für die wichtigsten Bauvorhaben des Landes genehmigt. Daraus geht hervor, dass der Umfahrung von Percha die Prioritätskategorie D2 zuerkannt wird. Das bedeutet, dass die Ausschreibung sicherlich nicht vor dem Jahr 2021 erfolgt. „Der Finanzierungsplan des Landes sieht die Budgetsumme für die Baukosten unserer Umfahrungsstraße in der Tat erst für das Jahr 2021/22 vor, aber ich habe mich mit dem Landeshauptmann in Verbindung gesetzt, und er hat mir versichert, dass wir bereits im Jahr 2020 mit dem Baubeginn rechnen dürfen, sodass sich der zugesicherte Termin lediglich um ein, höchstens zwei Jahren nach hinten verschieben wird“, erzählt Bürgermeister Joachim Reinalter. Der Grund für die Bauverzögerung seien die Arbeiten im Eisacktal, da dort aus Sicherheitsgründen im Bereich Atzwang ganze Straßenabschnitte untertunnelt werden mussten.

GROSSE BELASTUNG
Die Brisanz der notwendigen Umfahrungsstraße von Percha ist jedem bekannt, der aufgrund von Verkehrsüberlastung bei der Dorfein- oder -ausfahrt von Percha mehr oder weniger regelmäßig im Stau stand und steht. Besonders aber leiden die Perchiner selbst, so der Bürgermeister: „Das Verkehrsaufkommen nimmt laufend zu. Die hohe Lärmbelästigung, die schlechte Luftqualität und die überdurchschnittlich langen Wartezeiten beim Überqueren der Hauptstraße beinträchtigen die Lebensqualität hier im Dorf sehr.“ Man stehe erneut vor der hauptverkehrsreichen Zeit, die etwa Mitte Juli beginne und bis Mitte September andauere. „In diesen Sommermonaten passieren über 28.000 Autos täglich unser Dorf. Das ist eine große Belastung für unsere Bürger, aber auch für die Wirtschaft und den Tourismus. Hier müssen Lösungen gefunden werden!“

UNTERTUNNELUNG
Die für Percha seit nunmehr elf Jahren feststehende Umfahrungsvariante sieht eine zwei Kilometer lange Untertunnelung vor, davon ein halber Kilometer in offener und eineinhalb Kilometer in geschlossener Bauweise. Beginnend an der westlichen Dorfeinfahrt führt der Tunnel südlich durch das Dorf und wird bei der Fraktion Nasen wieder in die Hauptstraße münden. Damit wird nicht nur der Durchzugsverkehr aus dem Dorf geleitet, sondern auch die zwei besonders scharfen Kurven der Gemeinde werden eliminiert.

KOSTEN UND BAUBEGINN
„Die technischen Auflagen des Tunnels werden immer komplizierter. Das Gutachten der Landesfeuerwehrsachverständiger hatte ergeben, dass eine geschlossene Decke für die Belüftung notwendig sein wird. Diese Maßnahmen werden die Gesamtkosten um fünf Millionen auf etwa 70 Millionen Euro erhöhen. Wir rechnen mit dem Baubeginn 2020 und mit einer Bauzeit von drei, höchstens vier Jahren“, sagt Reinalter. (SP)

Beginnend an der westlichen Dorfeinfahrt führt der Tunnel südlich durch das Dorf und wird bei der Fraktion Nasen wieder in die Hauptstraße münden.