Landesrätin Martha Stocker hat gestern (12. Juli) das auf die Vermittlung von Hauspflegekräften spezialisierte Sozialkonsortium Auxilia besucht.
In immer mehr Südtiroler Haushalten arbeiten Hauspflegekräfte, sogenannte „badanti“. Schätzungen des Arbeitsförderungsinstitutes Afi gehen von derzeit rund 4500 aus, 97 Prozent von ihnen sind Frauen. Viele dieser Pflegerinnen nehmen den Angehörigen einen Teil der Arbeit ab, andere übernehmen die Pflege alter Menschen auch ganz alleine. In den vergangenen 20 Jahren ist die Zahl dieser Pflegekräfte stetig gestiegen. Aus dem raschen und zum Teil auch unkontrollierten Anwachsen dieser Berufsgruppe ergeben sich viele Herausforderungen: zum einen finden viele Familien keine geeignete Pflegekraft, zum anderen finden sich viele Hauspflegekräfte in einer arbeitsrechtlich prekären Lage wieder. Zudem können sich Betreuerinnen auf Deutsch oder Italienisch oft nur schlecht verständigen. Auch das stellt alle Beteiligten vor große Herausforderungen.
Das Sozialkonsortium Auxilia hat sich auf die Vermittlung von Hauspflegekräften spezialisiert. Seit 2012 arbeitet es daran, den „badanti“ selbst, aber auch den Familien Sicherheit zu geben. Gestern (12. Juli) hat Soziallandesrätin Martha Stocker die Hauspflegekräfte besucht. „Sie machen alle eine großartige Arbeit“, sagte sie zu den rund 50 Frauen, die zum Treffen gekommen waren. „Auxilia hilft Ihnen, aber Sie helfen auch uns, Sie helfen unserer Gesellschaft“, betonte die Landesrätin. Und eines hob sie ganz besonders hervor: „Sie alle haben ein reguläres Arbeitsverhältnis. Jetzt verdienen Sie vielleicht ein bisschen weniger als andere, wenn Sie aber wenn Sie aber einmal vor der Pensionierung stehen, werden Sie davon profitieren.“
Auch bei Auxilia bedankte sich Stocker. Die Organisation sei ein wichtiger Vermittler zwischen vielen Frauen, die in diesem Bereich arbeiten möchten, und Familien, die eine „badante“ brauchen. In den vergangenen fünf Jahren habe man mehr als eine Million Pflegestunden an gut 2000 Familien vermittelt, zogen die Verantwortlichen des Konsoritums Bilanz. Tendenz steigend. Im vergangenen Jahr hätten die Mitarbeiterinnen von Auxilia 273.127 Stunden geleistet, im Durchschnitt sei eine Person 125 Stunden pro Monat betreut worden. Im ersten Halbjahr 2017 waren es schon etwas mehr als 155.209 Stunden und durchschnittlich 131 Stunden pro betreuter Person. Zum Stichtag 30. Juni 2017 waren 213 Pflegekräfte, die das Konsortium vermittelt hatte, bei Familien im Einsatz.
Ein wichtiger Punkt sei die Auswahl der Frauen, erklärten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Genossenschaft. Neben den üblichen Checks von Strafregisterauszug, Gesundheitszustand und Aufenthaltsstatus würden auch die Sprachkompetenzen überprüft. „Wer diese Arbeit macht, muss kommunizieren“, sagten die Verantwortlichen. „Gerade in dieser Hinsicht verlangt Ihnen unser Land einiges ab“, räumte Landesrätin Stocker ein und ermutigte die Frauen, auch die zweite Landessprache zu erlernen. (ep)
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