Weiter verstärkt für ökologisch, sozial und wirtschaftlich verträgliche Mobilität arbeitet die Europaregion, bekräftigen deren LH heute beim Forum Alpbach.
Welche Mobilität sichert eine lebenswerte Zukunft in Wohlstand, sozialem Frieden und in einer intakten Umwelt? Mit Antworten auf diese im wahrsten Sinne des Wortes bewegende Frage haben sich im EuregioLab, einem temporären ThinkTank für die Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino, 20 Experten befasst. Landeshauptmann Arno Kompatscher und seine Amtskollegen Günther Platter (Tirol) und Ugo Rossi (Trentino) haben einen eigens erarbeiteten Ideenkatalog mit Fachleuten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik aus der gesamten Europaregion diskutiert und zusammen mit dem Europarechtsexperten Walter Obwexer bei den Tiroltagen beim Europäischen Forum Alpbach vorgestellt.
Die globalen Entwicklungen berücksichtigend haben die Experten sich in vier Themenblöcken vor allem mit den „Chancen und Herausforderungen des Brenner Basistunnels“, den „Chancen und Herausforderungen neuer Technologien für nachhaltige Mobilität“, der „Gestaltung einer lebendigen Peripherie“ und der „gemeinsamen politischen Vorgehensweise in der Europaregion“ auseinandergesetzt. In Aussicht gestellt wurde dabei beispielsweise, dass die Fahrgäste in der Europaregion der Zukunft von Bozen nach Innsbruck mit dem Zug nur mehr 45 Minuten brauchen und etwa Verona von München aus in nur drei Stunden erreichbar sein soll.
„Intelligente Mobilität schafft konkret neue Möglichkeiten, den Alltag zu gestalten. Eine gut vernetzte Mobilität sichert unseren Nachkommen eine zukunftsfähige Gesellschaft“, betonte Landeshauptmann Kompatscher. Verkehr schaffe Arbeit, Wohlstand und Entwicklung, bringe aber auch Belastungen mit sich und was die Straße betreffe, sei die Aufnahmekapazität allerdings erreicht, sagte Kompatscher. „Um Belastungen zu verringern, müssen wir gemeinsam handeln und kurz-, mittel- und langfristig Maßnahmen setzen – letztendlich wird mit der Infrastruktur BBT die nötige Alternative geschaffen“, betonte Kompatscher. „Die Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene ist ein vorrangiges Ziel, für das wir nun aber auch die ordnungspolitischen Maßnahmen setzen müssen“, unterstrich der Landeshauptmann. Kurzfristig braucht es laut Landeshauptmann Kompatscher die bessere Koordinierung der Verkehrsflüsse und die Verbesserung der Verkehrsinformation, eine intelligente Verteilung des Verkehrs und tarifpolitische Maßnahmen.
In dieselbe Kerbe schlug auch der Tiroler Landeshauptmann Platter, der hervorhob, dass die Brennerroute stärker belastet sei, als die Schweizer Alpentransversalen und die aktuellen Maßnahmen zur Reduzierung der Belastung für Menschen, Infrastruktur und Natur durch den Verkehr noch nur zum Teil greifen würden. Vor allem sei seiner Meinung nach die Korridormaut auch auf der italienischen Seite des Brenners auf das Tiroler Niveau anzuheben, denn es brauche mehr Kostenwahrheit, so der Tiroler Landeshauptmann Platter.
Sein Trentiner Amtskollege Rossi hob hervor, dass es gemeinsame Arbeit brauche, damit die große Verkehrsinfrastruktur BBT eine Chance werde, nicht nur für den Güter-, sondern auch für den Personenverkehr. Europa müsse die Alpen überqueren, es gelte aber, das sensible Gebiet angemessen zu schützen, sagte Rossi. Für den Herbst kündige er einen Euregio-Verkehrsgipfel an, bei dem die Arbeit der EuregioLabs fortgeführt werde.
Eine gemeinsame Vorgehensweise sei vor allem wichtig, weil die meisten Maßnahmen sich in das EU-Recht einpassen müssten, damit sie angewandt werden könnten, hob Europarechtsexperte Obwexer hervor. Außerdem hätten die Länder gemeinsam mehr Gewicht und könnten ihre Bedürfnisse in Brüssel besser geltend machen, so Obwexer.
Diskussion des Ideenkatalogs Nachhaltige Mobilität (Video)
Pressekonferenz zur Mobilität in der Europaregion (Video)
(SAN)
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