BRUNECK – Der „Kapuziner Wastl“ wurde im heurigen August Opfer eines Vandalenaktes. Seitdem fehlt die Feder des Alpini-Huts. Presseberichten zur Folge sollte die Stadtgemeinde für die Renovierung aufkommen. Diese Behauptung dementiert die Gemeindeverwaltung: Weder die Reinigung noch die Wiederanbringung der Feder wird von Bruneck finanziert werden.
Dass die Stadtgemeinde Bruneck das umstrittene Alpini-Denkmal, den „Kapuziner Wastl“, dem die Feder auf dessen Hut von unbekannten Tätern abgeschlagen worden ist, angeblich mit Steuergeldern wieder in seinen alten Zustand bringen lassen und auch noch eine Reinigungsaktion vornehmen lassen wollte, stieß auf viel Unverständnis und sorgte für gewaltigen Wirbel.
Zu Ehren der Alpini-Soldaten, die in den italienischen Kolonialkriegen für die Eroberung und Unterwerfung von Äthiopien gekämpft haben, wurde das Denkmal einst errichtet. Von Südtirol-Aktivisten wurde in den 60ern Jahren die damals überlebensgroße Statue mehrmals gesprengt, als Protest gegen dieses faschistische Monument. Die heute noch vorhandenen Überreste stehen auf dem Kapuziner Platz und sollen in erster Linie als „Mahnmal“ gegen Krieg und Faschismus verstanden werden. „Die am Monument angebrachten Erklärungstafeln weißen dieses schon lange als ‚Mahnmal‘ aus, womit das Denkmal entschärft ist“, betont Bürgermeister Roland Griessmair.
SCHWELENDER UNMUT
„Wir leben im dritten Jahrtausend, es ist höchst an der Zeit, dass faschistische Relikte auch in unserem Land demontiert bzw. die Denkmäler in ein Museum gestellt werden“, sagt Matthias Hofer, Olanger Gemeinderat der Süd-Tiroler Freiheit, und unterstützt damit auch die Forderung von Alt-Landeshauptmann Luis Durnwalder nach Beseitigung aller faschistischen Relikte. „Die Gemeinde ist für die Belange des Alpini-Denkmals nicht zuständig“, konkretisiert Griessmair, und führt explizit an, dass Renovierung und Reinigung nicht von der Stadtgemeinde finanziert werden. Der Alpini-Vereinigung ANA, Sektion Bruneck, sei die Wiederanbringung der Feder, die kürzlich vom Alpini-Denkmal auf dem Kapuzinerplatz abgebrochen wurde, sowie die Reinigung des Denkmals ein Anliegen. Die ANA möchte deshalb das entsprechende Ansuchen zur Wiederanbringung der Feder an die zuständigen Behörden in Verona stellen. (SP)
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