Ein Event, das im letzten Sommer auf dem Sellajoch initiiert wurde, findet nicht nur Befürworter. Die Landtagsfraktion der Grünen fordert mittels eines Antrages, das Projekt fortzusetzten und zu intensivieren. Der freiheitliche Vizeparteiobmann und Bezirksobmann des Pustertals, Lois Taibon, übt Kritik.
„Maßlose Verschwendung öffentlicher Gelder und von einer Umweltverbesserung kann bei der Initiative #dolomitesvives nicht die Rede sein“, beanstandet Lois Taibon, freiheitlicher Vizeparteiobmann und Bezirksobmann des Pustertals.
DAS PROJEKT
Im vergangenen Sommer wurde die Passstraße auf das Sellajoch an neun Mittwochtagen für den Verkehr gesperrt. Diese Initiative trug den Namen #dolomitesvives und wurde vom Land Südtirol, der Provinz Trient und den anliegenden Gemeinden in die Wege geleitet. Ziel und Zweck des Projektes sollte die Verkehrsberuhigung auf den Dolomitenpässen sein. Für Event- und Kommunikationstätigkeiten wurden vom Land über 200.000 Euro bereitgestellt.
TEUER UND AM ZIEL VORBEI
„Was zunächst als nicht allzu große Summe scheint, ändert sich bei näherer Betrachtung, schließlich wurden lediglich neun Tage finanziert, und dafür sind 200.000 Euro doch eine Riesensumme“, gibt Taibon zu bedenken. Statt einer nachhaltigen Umweltverbesserung in den Dolomiten seien mit dem Projekt #dolomitesvives brasilianische Musik, Kochshows und eine Opernaufführung finanziert worden, wofür die Leute mit Bussen auf das Sellajoch gebracht worden seien, so Taibon. „Die Grünen wollen nun mittels eines Beschlussantrages im Landtag dieses Projekt heuer nicht nur fortsetzen, sondern sogar intensivieren. Damit wird weder der Umwelt geholfen, noch werden die Dolomitenstraßen geschont. Die ganze Aktion hat keine Beruhigung auf den Dolomitenpässen gebracht, sondern nur zusätzliche Belastungen durch Veranstaltungen und Shows, zumal das Grödner Joch und der Campolongo Pass ungehindert befahrbar geblieben sind. Eine Fortsetzung in diesem Jahr kommt für mich einem Verprassen von Steuergeldern gleich, die beispielsweise in den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs fließen könnten“, hält Taibon fest. (SP)
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