Mühlen in Taufers/Ahrntal – Vor 50 Jahren wurde die ehemalige Tanzmusikgruppe „Die Lustigen Tauferer“ gegründet. Bei einem kleinen Erinnerungsfest mit den ehemaligen Mitgliedern gedachte man der legendären, großen Zeiten.
Ein Tal voller Musik, so könnte man das Tauferer Ahrntal bezeichnet: Hier hatten sich nämlich seit den 1970er-Jahren zahlreiche Musikbands gebildet, so viele wie vergleichsweise kaum irgendwo im Pustertal. Von den „Flahs“, Black Stones“, den „Wheels“, den „Schwarzensteinern“, den „Pustertalern“, „Bergfeuer“ bis zu den „Bad Jokers“. Einige davon gibt es nicht mehr. Die einst Erfolgreichsten aber waren „Die lustigen Tauferer“ aus Mühlen in Taufers.
VOR 50 JAHREN
Am Stefanitag 1967 traten die „Lustigen Tauferer“ bei einem Ball beim Hasenwirt in Mühlen zum ersten Mal in der Besetzung der Brüder Peter, Hans und Franz Oberhollenzer sowie Josef Prenn und Karl Oberhollenzer auf. Im Laufe der Jahre änderte sich die Besetzung mehrere Male.
Das Repertoire konzentrierte sich hauptsächlich auf Volksmusik im Oberkrainer-Stil mit der dementsprechenden Instrumentalbesetzung.
DAS TAUFERER LIED
Neben den Oberkrainer Stücken, hat die Gruppe Dutzende Eigenkompositionen gespielt. Am erfolgreichsten war ohne Zweifel das „Tauferer Lied“ mit dem Text von David Oberhollenzer und der Melodie von Peter Oberhollenzer. Es erklang 1968-Jahren zum ersten Mal, hat sich in der Zwischenzeit zur Mühlener Dorfhymne etabliert und wurde im Jahr 2010 sogar für Blasmusikkapelle arrangiert.
Die Gruppe hat ab 1971 auch vier Singles und sechs Langspielplatten eingespielt, von denen die „Mühlener Polka“, „Mein grünes Tal“ und „Urlaub in den Bergen“ am meisten gefragt waren.
Die „Lustigen Tauferer“ waren auf Bällen und Festen unterwegs und traten auch in der Schweiz, in Deutschland und in Österreich auf. Bedeutende Konzerte gaben sie beim Südtirolerball in München und beim Tirolerball in den Sophiensälen in Wien. 1980 erhielten sie von der Freien Welle Südtirol eine Auszeichnung als erfolgreichste Gruppe Südtirols.
AUFLÖSUNG DER GRUPPE
1984 hat die Gruppe ihre Karriere beendet. Die Aufträge ließen nach, weil diese Musikrichtung bei jungen Leuten nicht mehr so im Trend lag. Ein Grund mag auch das Aufkommen der elektronischen Musik gewesen sein, wo bereits ein Duo mit Playback-Musik einen guten Sound produzieren konnte. Auch waren vermehrt Schlager und Discomusik gefragt.
Anfang der 1990er startete die Gruppe erneut einen Versuch in anderer Besetzung, leider ohne großen Erfolg. Beim 50-jährigen Erinnerungstreffen nun Anfang April in privatem Kreise spielte man nochmals zünftig auf. Gekommen waren außer den genannten Gründungsmitgliedern Erich Abler, Alois Ebner, August Huber, Oswald Oberhofer, Karl Oberhollenzer, Ralf Oberhollenzer, Walter Oberhuber, Manfred Kirchler, Rudolf Kirchler, Heinrich Knapp, Lorenz Ploner und Hans Willeit. Man gedachte auch der ehemaligen, bereits verstorbenen Mitglieder Gottfried Mairhofer aus Gais und Hans Oberhofer aus Luttach. Ein Revival wird es nicht mehr geben, aber die Erinnerung an diese berühmte Volksmusikgruppe lebt. (IB)
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