Die Wirtschaft in Welsberg-Taisten

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Die Wirtschaft in Welsberg-Taisten

Ein Großteil der Bevölkerung zeigt sich zufrieden mit der örtlichen Wirtschaft im Gemeindegebiet von Welsberg-Taisten. Schließlich findet man dort einen bunten Branchenmix, viele Aufträge sowohl im Handwerk als auch in der Industrie, regen Handelsbetrieb in den zahlreichen Geschäften und ein großes Angebot an kulturellen und touristischen Veranstaltungen in den lebhaften Ortschaften mit ganz besonderem Charme.

Kennzeichnend für die Wirtschaft der Gemeinde Welsberg-Taisten ist der bunte und ausgeglichene Branchenmix. Ein Umstand, der als großes Glück gewertet werden kann, denn genau dadurch bleibt die Wirtschaft im Gemeindegebiet relativ stabil; so ist sie nämlich den Schwankungen einzelner Marktsegmente nicht allzu stark unterworfen. Welsberg, die hübsch gelegene Ortschaft im Hochpustertal, hat sowohl als Wirtschaftsstandort für Handwerk, Handel und Industrie, aber auch als Tourismusdestination einiges zu bieten.

KULTUR UND TOURISMUS
Der Hauptort Welsberg, der durch die umliegende gepflegte Landschaft und die vielen traditionellen, einladenden Betriebe besticht, ist der Geburtsort des berühmten Künstlers Paul Troger, einer der Großen der alpenländischen Barockmalerei. Im Dorf erinnert eine Büste an diesen bedeutenden Künstler, der unter anderem auch die Pfarrkirche seines Heimatortes mit prachtvollen Altarbildern ausgestattet hat. Und auch sonst ist Welsberg reich an Kultur. Bereits Michael Pacher hat hier seine Spuren hinterlassen: Ein kostbarer Bildstock am Margarethenplatz mit Bildmotiven aus seiner Hand gehört ebenfalls zu den Kunstschätzen dieses Dorfes. Genauso wie das nahegelegene Schloss Welsperg, das heute vom gleichnamigen Kuratorium betreut wird. Bereits in der Romanik des 12. Jahrhunderts entstand die Hauptburg von Schloss Welsperg, in der auslaufenden Gotik und beginnenden Renaissance des 16. Jahrhunderts wurden Erweiterungen angefügt. Ein Schlosslehrpfad, der von alten Zäunen und kunstvoll gestalteten Elementen gesäumt wird, führt die Wanderer hinauf zu diesem altehrwürdigen Gemäuer, in dem Kunstausstellungen, Konzerte und weitere interessante Events veranstaltet werden.
Schon früh haben die schöne Landschaft, die gute Luft und die diversen Sehenswürdigkeiten Menschen aus nah und fern nach Welsberg gelockt. So geht die touristische Entwicklung von Welsberg zurück auf die Zeit um 1871, in der die Pustertalbahn fertiggestellt wurde und auf die berühmte Wirtin und Pionierin der Tiroler Gastronomie Emma Hellenstainer, die in Niederdorf die Grundsteine für den Pustertaler Tourismus gelegt hat. Ein Hauch des Flairs dieser vergangenen Zeiten ist in Welsberg heute noch zu spüren. „Der Tourismus in Welsberg-Taisten spielt seit langem schon eine wichtige Rolle: Er geht bis auf die Jahrhundertwende um 1900 zurück und war beim europäischen Adel und bei Dichtern wie Hugo von Hofmannsthal bekannt, die sich entweder in einem der bekanntesten Pustertaler Heilbäder oder in einem der anderen Traditionsbetriebe im Dorfzentrum erholten. Auch der Kaiserbesuch am 18. September 1886 trug zum Bekanntheitsgrad Welsbergs bereits zur damaligen Zeit wesentlich bei“, erzählt Inge Heiss, HGV-Ortsobfrau von Welsberg-Taisten. Nach wie vor ist der Tourismus ein wichtiger Wirtschaftszweig im Gemeindegebiet geblieben, Traditionsbetriebe stehen neben jungen und modernen Unternehmen; der Gast, der nach Welsberg und Taisten kommt, sucht und schätzt beides. Im Gemeindegebiet finden sich gut ausgestattete touristische Betriebe, die es den Gästen an nichts fehlen lassen. „Die leider immer noch etwas zu geringe Betriebs- und Bettenanzahl ist eine kleine Schwäche des örtlichen Tourismus, welche derzeit aber durch Baumaßnahmen sowohl quantitativer als auch qualitativer Art durch die bestehenden Betriebe verbessert wird. Hier sei hervorgehoben, dass in Taisten eines der schönsten Wellnesshotels im obersten Sternesegment eine Vorreiterrolle einnimmt“, betont Inge Heiss.

Zitat Inge Heiss (HGV-Ortsobfrau von Welsberg-Taisten):
„Wenn wir es schaffen, den Tourismus durch Investitionen und mit viel persönlichem Einsatz seitens der Unternehmer weiter anzukurbeln bzw. auszubauen und daraus folgend die Kommunikation sowohl online als auch mit Printmedien als Tourismusregion gut gebündelt weiter zu optimieren, dann sehe ich der weiteren positiven Entwicklung zuversichtlich entgegen.“

Zudem berichtet sie, dass durch intensive Marketingmaßnahmen des gemeinsamen Tourismusvereins in allen Saisonzeiten der letzten Jahre bemerkenswerte Steigerungen der Nächtigungszahlen erreicht werden konnten, was sie sehr zuversichtlich der weiteren Entwicklung des Tourismus in Welsberg-Taisten entgegenblicken lässt. Zum gemeinsamen Tourismusverein bemerkt die Tourismusfachfrau noch folgendes: „Der Zusammenschluss der drei Tourismusvereine Welsberg, Gsieser-Tal und Taisten war ein Meilenstein in der Entwicklung unseres örtlichen Tourismus. Dieses Zusammenwachsen machte die drei vorher bestehenden „Verschönerungsvereine“ zu einem der größeren und wichtigen Vereine im oberen Pustertal, der sich nun gemeinsam mit neuer Stärke positionieren konnte“. Schließlich habe jeder dieser drei Orte seine ganz besonderen Stärken und gerade diese würden sich in der Vermarktung nun sehr gut ergänzen, weiß Inge Heiss. Während das Gsieser-Tal als ideales Rückzugstal mit seinen vielen ursprünglichen, bewirtschafteten Almen und im Winter als das Langlaufeldorado schlechthin gilt und Taisten mit seiner wunderschönen Natur auf der Sonnenseite des Pustertales besticht, ist für den Hauptort Welsberg vor allem sein strategisch günstiger Ausgangspunkt für Wanderungen sowohl in die genannten nahen Almgebiete in nördlicher Seite als auch für Ausflüge in das UNESCO-Weltnaturerbe Dolomiten vor der Haustür in östlicher und südlicher Seite wichtig. Vor allem im Winter ist durch die direkte Pistenanbindung durch den Ski-Pustertal-Express ein großer Vorteil für passionierte Skifahrer entstanden, die in wenigen Minuten sowohl Südtirols größten Skiberg, den Kronplatz, erreichen als auch in kürzester Fahrtzeit im Skigebiet Drei Zinnen Dolomites auf ihre Kosten kommen. Dieser Skigast, der gerne variiert und die Abwechslung sucht, nimmt in Welsberg in den letzten Jahren eine immer bedeutendere Rolle ein. Dies zeigt auch ein verstärkter Verkauf von Dolomiti-Superskipässen auf, was auf Gäste schließen lässt, die sich nicht mehr nur auf ein einziges Skigebiet festlegen wollen. „Durch die strategisch günstige Lage von Welsberg wurde das Thema ‚Skigenuss mitten in den Dolomiten ohne eigenes Auto‘ zu einem gefragten Buchungsgrund“, so die HGV-Ortsobfrau, „um diese Anbindung durch den Zug noch weiter zu optimieren, richteten wir vor einigen Jahren ein provisorisches, beheiztes Skidepot direkt am Bahnhof ein, wodurch die Gäste flexibel sind und jeden Morgen neu entscheiden können, ob sie mit der Mobilcard ‚Premium Holidaypass‘ entweder links ins Hochpustertal ‚Drei Zinnen Dolomites‘ oder rechts zum Kronplatz fahren möchten.“
Nun bestehe sogar die Möglichkeit, auf den kürzlich neu gebauten Umkleidekabinen in der Sportzone Welsberg als zusätzliches Baulos ein neues, größeres und modernes Skidepot inklusive Skiverleih zu realisieren, erzählt die HGV-Ortsobfrau. Dies würde einer enormen Qualitätsverbesserung der touristischen Strukturen gleichkommen, würde sich sowohl im Winter fürs Skifahren und – durch die direkte Anbindung an die Loipen ins Hochpustertal und ins Gsieser Tal vom Knotenpunkt Bahnhof aus- auch für den Langlauf anbieten, und gleichzeitig auch als strategisch günstiger Ausgangspunkt für einen eventuellen Fahrradverleih im Sommer gelten.
„Darauf aufbauend würde dann auch das weitere ins Auge gefasste „Projekt Mobilität in unserer Ferienregion“ zum Tragen kommen mit dem Schwerpunkt auf Fahrrad, E-Bike und ‚Urlaub ohne Auto‘ mit perfekt organisierten Transfermöglichkeiten in die ganze Tourismusregion Welsberg-Taisten-Gsieser Tal“, was wiederum ein neues Publikum und neue Märkte für uns eröffnen könnte. Es ist bestimmt zukunftsorientiert und zielführend, auf dieser Schiene weiter aufzubauen“, zählt Inge Heiss innovative Vorhaben auf, die die örtliche Wirtschaft stärken könnten.

KLEINOD TAISTEN
Die sonnenverwöhnte Ortschaft Taisten mit ihren sehenswerten Kunstdenkmälern liegt nördlich über Welsberg auf 1212 Metern Meereshöhe. Das ursprünglich wirkende Dorf inmitten sanft geneigter Wiesen besitzt einige weitere Kunstschätze, die Zeugen seiner bedeutsamen Vergangenheit sind. So fällt dem Besucher als erstes der gut erhaltene, freistehende Taistner Bildstock ins Auge, der wohl zu den schönsten und interessantesten in ganz Südtirol zählt. Mit der St.-Georgs-Kirche, an der sich der romanische Grundcharakter deutlich erkennen lässt, besitzt Taisten eines der ältesten Gotteshäuser weit und breit. Das beeindruckende Christophorusbildnis an seiner Außenfassade ist das Werk eines bedeutenden einheimischen Künstlers, nämlich des 1460 geborenen Simon Marenkl, der als „Simon von Taisten“ in die Kunstgeschichte eingegangen ist. Hinter Taisten steigt das sanfte Gelände der sonnenexponierten Terrasse mäßig zum Rudlhorn auf 2448 Metern an, das mit einigen weiteren über 2000 Meter hohen Gipfeln den höchstgelegenen Abschnitt von Welsberg-Taisten bildet. Hier liegt auch das südliche Ende des Villgratner-Bergkamms, der das Gsieser Tal im Osten und das parallel verlaufende Antholzer Tal im Westen voneinander trennt. Wanderer und Bergsteiger, Tourengeher und Mountainbiker genießen die vielen Tourenmöglichkeiten dieses Gebietes. Neben den Touristen fühlen sich hier natürlich auch die Einheimischen wohl, schließlich wissen auch sie die ruhige Lage dieser schönen Ortschaft zu schätzen. Auch die Nahversorgung im Ort ist gewährleistet, was ein wichtiger Punkt in Sachen Lebensqualität ist.

PROFESSIONELLE BETRIEBE MIT TRADITION UND FLAIR
In der Nahversorgung besonders gut aufgestellt ist Welsberg. Hier reihen sich Handelsbetriebe an Handwerksunternehmen, neben verschiedenen Dienstleistern und einer gut ausgestatteten Hotelerie und Gastronomie. Viele Traditionsbetriebe, die seit Jahrzehnten in Welsberg angesiedelt sind, konnten in den letzten Jahren sogar deutlich expandieren. Jene Betriebe, die am Ball bleiben, innovativ sind und sich der Nachfrage anpassen, scheinen gut ausgelastet zu sein bzw. viele Aufträge zu erhalten. So kommt es auch, dass die Arbeitslosenquote in der Gemeinde Welsberg-Taistens auffallend niedrig ist. Zahlreiche Arbeitsplätze befinden sich direkt im Ort, besonders viele davon in den insgesamt vier Gewerbezonen. In den vergangenen Jahren wurden zwei dieser sogenannten  Handwerkszonen erweitert, was wiederum vom Wachstum der Betriebe zeugt. Zurzeit sind die bestehenden Betriebe gut mit Gebäuden und Grundstücken abgedeckt, falls aber in den nächsten Jahren wieder Bedarf gemeldet wird, wird die Gemeinde alles daran setzen, den Unternehmern die nötigen Rahmenbedingungen in den Gewerbezonen zu schaffen. „Die örtliche Wirtschaft steht sehr gut da mit vielen Aufträgen sowohl im Handwerk und Industrie, mit einem regen Handelsbetrieb in den vielen verschiedenen Geschäften, mit einem großen Angebot an kulturellen und touristischen Veranstaltungen in einem lebhaften Örtchen mit ganz besonderem Flair“, bestätigt Inge Heiss und verweist dennoch auf einen verbesserungsfähigen Punkt: „Die Lebensqualität im Hauptort könnte sicher dadurch noch gesteigert werden, wenn wir es schaffen würden, den tagsüber doch immer noch relativ regen Verkehr durch das Dorf noch besser auf die Umfahrungsstraße umzuleiten und auch die sehr stark befahrene Bahnhofstraße durch alternative Maßnahmen zu entlasten.“ Insgesamt zeigt aber auch sie sich zufrieden mit der örtlichen Wirtschaft und sie blickt positiv in eine spannende Zukunft: „Wenn wir es schaffen, den Tourismus in Welsberg-Taisten durch Investitionen und mit viel persönlichem Einsatz seitens der Unternehmer noch weiter anzukurbeln – auch nun, wo die Reform der IDM mit neuen Produktentwicklungen in unserer neuen DME-Ost ein großes Thema geworden ist -, vor allem auch weiterhin für unsere bisherige und neue Gästeschicht gut sichtbar zu bleiben, bzw. noch auszubauen und daraus folgend die Kommunikation sowohl online als auch mit Printmedien als Tourismusregion gut gebündelt weiter zu optimieren, dann sehe ich der weiteren positiven Entwicklung zuversichtlich entgegen.“
(SH)