Auf insgesamt zwölf Fraktionen teilt sich die Marktgemeinde St. Lorenzen auf; zwölf Säulen, auf die sich eine ausgeglichene Wirtschaft stützt. Zwischen Landwirtschaft, Tourismus, Handel, Handwerk und Industrie besteht hier eine stimmige Balance, die sich besonders im Hauptort von ihrer besten Seite zeigt.
„Historisch und sanft gewachsen ist die ausgeglichene wirtschaftliche Situation, die man im Gemeindegebiet von St. Lorenzen vorfindet“, sagt Bürgermeister Martin Ausserdorfer. Wegen seiner klimatisch günstigen Lage wurde St. Lorenzen bereits in der Bronzezeit als Siedlungs- und Wirtschaftsstandort geschätzt und bildet bis heute einen beliebten Wohn- und Aufenthaltsort für Einheimische und Touristen gleichermaßen. So sind besonders der Tourismus, Handel und Handwerk, aber auch die Landwirtschaft historisch gewachsene Wirtschaftszweige. Rund 380.000 Nächtigungen, welche sich ähnlich auf Sommer und Winter aufteilen, werden hier alljährlich verbucht. Die Gemeindeverwaltung hat die Wichtigkeit dieser Branche erkannt und zukunftsweisend Tourismuszonen ausgewiesen, so dass sich die bestehenden Betriebe nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ erweitern können. Natürlich trägt auch die funktionierende Landwirtschaft wesentlich dazu bei, dass Tourismus und Handel in St. Lorenzen florieren. Und noch etwas steht fest: Die Ferienregion Kronplatz, zu der St. Lorenzen gehört, ist in ihrer Vielfalt einzigartig. Die Möglichkeiten der naturnahen Erholung sind hier schier unbegrenzt, ebenso die sportlichen Angebote. „Ohne Zweifel stellt der Tourismus eine wirtschaftliche Stärke unserer Gemeinde dar“, bestätigt Martin Ausserdorfer. Allerdings hat er auch klare Vorstellungen davon, was in dieser Sparte in Zukunft unbedingt berücksichtigt werden sollte, um weiterhin erfolgreich zu bleiben: „Im Tourismussektor muss vor allem darauf geachtet werden, dass der Preiskampf eingegrenzt wird, zugleich muss der Handel im Dorf bestmöglich unterstützt und ermutigt werden. Hier bedarf es größter Anstrengungen“, unterstreicht der Bürgermeister. Das erfolgreich durchgeführte Projekt „Lebendiges Dorf“ sei ein großer Schritt in die richtige Richtung gewesen, ist Martin Ausserdorfer überzeugt. Schließlich ist ein belebtes Dorfzentrum nicht nur für Touristen attraktiv, sondern steigert auch die Lebensqualität der Einheimischen. Das hat sich vor allem durch die Aufwertung der Dorfkerne in den vergangenen Jahren bestätigt. „Einmal haben wir hierzu bauliche Maßnahmen gesetzt, andererseits auch verkehrstechnische. Damit wurde der Markt von St. Lorenzen beruhigt. Hinzu kam die Schaffung neuer Treffpunkte. Gemeinsam mit den privaten Unternehmern und Eigentümern haben wir versucht, Lösungen zu finden“, erzählt der Bürgermeister. So wurde beispielsweise die Terrasse beim Gasthof Traube geschaffen. Die Pizzeria zur Alten Post hat die gesamte Terrasse vergrößert und mit einer schönen Veranda wetterfest gemacht. Der Gasthof Sonne erfreut sich ebenfalls über neue Sitzplätze im Freien, während im Nikis Pub erst vor kurzem ebenfalls eine Veranda genehmigt wurde. Und auch sonst hat sich einiges getan: „Das Postamt wollte St. Lorenzen verlassen, weil der Pachtvertrag in einer Immobilie aufgekündigt wurde. Glücklicherweise haben wir einen neuen Standort gefunden“, freut sich Martin Ausserdorfer. Darüber hinaus wurde am Dorfeingang der Gehsteig verbreitert und in Zusammenarbeit mit dem Eigentümer neue Geschäftsräume geschaffen.
GROßES PLUS: ERREICHBARKEIT UND ZENTRALE LAGE
Doch ist es bei Weitem nicht allein der Tourismus, der in St. Lorenzen und seinen Fraktionen wirtschaftlich den Ton angibt. St. Lorenzen hat das Glück, dass sich die vier Wirtschaftszweige Handwerk, Tourismus, Dienstleister und teilweise sogar Industrie auf Augenhöhe gegenüberstehen. Somit besteht ein gutes Gleichgewicht. Dieses Hand-in-Hand-Gehen der verschiedenen Wirtschaftszweige ist zum Teil auch der funktionierenden Land- und Forstwirtschaft vor Ort zu verdanken. Sie bildet sozusagen Grundlage und Zulieferer für manch anderen wichtigen Wirtschaftssektor. Erreichbarkeit und zentrale Lage sind zwar Schlagwörter, die für die Wirtschaft immer wichtiger werden, doch gibt es in St. Lorenzens Fraktionen auch abgelegene und damit ruhigere, aber trotzdem wirtschaftlich wichtige Zonen. Ungefähr die Hälfte des weitläufigen Gemeindegebietes von St. Lorenzen besteht nämlich aus Wald, Almwiesen und Weidegebiet. Fast 1.700 Hektar werden von 263 landwirtschaftlichen Betrieben bewirtschaftet, wobei der Großteil der landwirtschaftlichen Betriebe Nebenerwerbsbauern sind. Als Haupterwerbsquelle kann in St. Lorenzen – wie bereits vorhin erwähnt – der Tourismus gezählt werden, aber auch Landwirtschaft, Handel, Handwerk, Dienstleistungsbetriebe und die Industrie sind stark vertreten und schaffen wertvolle Arbeitsplätze. Nicht nur diese ergeben sich aus der starken Wirtschaft, insgesamt hängt auch die Lebensqualität vor Ort damit zusammen. Schließlich gibt es ohne starke Wirtschaft keinen starken öffentlichen Haushalt und ohne diesen keine großzügigen öffentlichen Dienst- und Sozialleistungen.
AUF EINEM MITEINANDER AUFGEBAUT
„Als Gemeinde im Zentrum des Pustertals genießt der Standort St. Lorenzen mit Sicherheit große Vorteile. Der Verkehr ist für unsere Gemeinde zwar häufig ein Problem, umgekehrt aber auch eine bedeutende Chance“, so Bürgermeister Martin Ausserdorfer. Durch die leichte Erreichbarkeit und die zentrale Lage haben sich Betriebe aller möglichen Sparten auf dem Gemeindegebiet von St. Lorenzen angesiedelt. Dabei gibt es eine gewisse Entwicklung zu beobachten. Wie überall geht laut Martin Ausserdorfer auch in diesen Bereichen der Trend in jene Richtung, dass oftmals die kleinen aufgeben und nur die größeren Betriebe überleben. Wie bisher bereits angestrebt, werde der Bürgermeister deshalb auch weiterhin versuchen, alle Bereiche – und darin sowohl die kleinen als auch die größeren Betriebe – bestmöglich zu unterstützen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Handel im Dorfzentrum. Ihm soll laut Bürgermeister besonders große Unterstützung zukommen. „Heute haben wir in St. Lorenzen eine Apotheke, ein Blumengeschäft, eine Gärtnerei, zwei Boutiquen, eine Bäckerei, einen Metzger, ein Lebensmittelgeschäft, einen Kinderarzt, ein Postamt, ein technische Reparaturwerkstatt, mehrere Gasthäuser und weitere Dienstleister“, zählt der Bürgermeister auf. Die Gemeinschaft ermöglicht es, dass viele auf das Auto verzichten und alle Erledigungen im Markt machen können. All diese Betriebe sind an das Glasfasernetz angeschlossen, unabhängig davon liegen der Zug- und Busbahnhof mitten im Dorf. „Zudem entstehen neue Wohnflächen im Wachtler Anger, wo die Gemeinde nach über fünfzehn Jahren freie Wohnkubatur von 3.000 Kubikmeter veräußert hat. Der ganze Markt wird auch vom Campingplatz belegt. Dieser wird im kommenden Jahr erweitert“, verrät Martin Ausserdorfer abschließend noch, was sich in naher Zukunft in St. Lorenzen tun wird. (SH)
„Neben den gesamten Infrastrukturen bin ich fest davon überzeugt, dass wir in Partnerschaft mit der Wirtschaft ein gutes Vertrauensverhältnis miteinander aufgebaut haben. Die Menschen hatten den Mut, Investitionen zu machen, das ging einher mit den Investitionen der öffentlichen Hand. Es hat als ein Miteinander begonnen, dass aktuell, aber mit Sicherheit auch in Zukunft, weitergeführt wird.“
Zitat Martin Ausserdorfer, Bürgermeister der Marktgemeinde St. Lorenzen
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