Welsberg – Bereits im vergangenen Jahr hat die Firma GKN Sinter Metals nach über 50 Jahren erfolgreicher Tätigkeit in Bruneck eine neue Produktionsstätte in Sand in Taufers eröffnet. Nun konnte ein weiterer Meilenstein gesetzt werden, und zwar mit der insgesamt vierten Pustertaler Produktionsstätte in Welsberg, welche Ende September feierlich ihrer Bestimmung übergeben wurde.
Es scheint eine wirklich gute Zeit für die Firma GKN Sinter Metals, die sich als führender Betrieb in der pulvermetallurgischen Erzeugung von Bauteilen etabliert hat, zu sein. Das Unternehmen fertigt vornehmlich Teile und Antriebskomponenten für den Automobilsektor, Antriebsteile für landwirtschaftliche Maschinen, Baumaschinen und Schwerfahrzeuge, ebenso wie Komponenten für den Flugzeugbau und die Raumfahrt; weltweit ist GKN in 33 Ländern vertreten. Allein im Pustertal sind zurzeit rund 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, was die GKN zu einem der größten Arbeitgeber Südtirols macht. Im neuen Werk in Welsberg wurden 200 Arbeitsplätze hauptsächlich zur Entwicklung und Fertigung von Doppelgelenkwellen für Landwirtschafts- und Baumaschinen geschaffen. Damit hat die GKN Gruppe ihren Standort im Pustertal nachhaltig weiterentwickelt. Mit Fug und Recht kann die Eröffnung der neuen Betriebsstätte in Welsberg als wichtiger Meilenstein bezeichnet werden. Viele Ehrengäste aus Wirtschaft und Politik – allen voran Landeshauptmann und Wirtschaftslandesrat Arno Kompatscher – waren dabei, als das neue Werk Ende September feierlich seiner Bestimmung übergeben wurde. Die überaus gut besuchte Eröffnungsfeier am Standort Welsberg ging ab Mittag, nachdem Hochwürden Werner Mair den Segen gespendet hatte, in einen Tag der offenen Tür für die ganze Bevölkerung über. Dabei gab es viel zu sehen und entdecken: Auf dem Programm stand die Besichtigung des gesamten Werkes mit Ausstellung der Produkte und deren Anwendung. Daneben wurden Spiel und Spaß für Kinder geboten sowie musikalische Unterhaltung, Speis und Trank. Übrigens: Die neue Produktionsstätte in Welsberg ist die modernste Anlage für Doppelgelenkwellen weltweit.
Aktuelles Firmenportrait der GKN im Pustertal
Seit bereits über 50 Jahren ist GKN in Bruneck präsent und gilt als Vorzeigestandort innerhalb der GKN Gruppe. Im Pustertal sind derzeit sage und schreibe rund 1.500 Mitarbeiter tätig. Im Betriebsjahr 2017 wurde ein Umsatz von 400 Mio. Euro in den drei folgenden Bereichen erzielt:
GKN Sinter Metals (Division Powder Metallurgy): Entwicklung und Fertigung von Komponenten im Pulvermatellurgie-Verfahren für den Automobilsektor sowie für industrielle Anwendungen (Betriebsstätten Bruneck und Sand in Taufers).
GKN ePowertrain: Hauptschwerpunkt ist die Entwicklung und Fertigung von Komponenten für Elektroantriebe sowie Allradgetriebe im Automobilsektor (Betriebsstätte Bruneck).
GKN Off-Highway Powertrain: Entwicklung und Fertigung von lenkfähigen Antriebswellen für Maschinen in der Landwirtschaft und im Bausektor (neue Betriebsstätte in Welsberg, vorher in Bruneck).
GKN Sinter Metals ist TEIL der GKN: Im Moment gibt es 2 Aktiengesellschaften: GKN Sinter Metals AG (Werk Bruneck und Sand i.Taufers) und GKN Driveline Bruneck AG (Werk Bruneck und Welsberg). Letzteres wird nochmals unterteilt in ePowertrain (Bruneck) und Off-Highway Powertrain (Welsberg).
Weltweit modernste Doppelgelenkwellen-Produktionsstätte
Bereits im Herbst 2017 war – neben den zwei Betriebsstätten von GKN Sinter Metals und GKN ePowertrain in Bruneck – ein drittes Werk von GKN Sinter Metals in Sand in Taufers in Betrieb genommen worden. Nun kommt mit der Betriebsstätte von GKN Off-Highway Powertrain in Welsberg ein vierter Standort im Pustertal dazu: „Als GKN Off-Highway Powertrain sind wir führend im Bereich von Gelenkwellen für Maschinen im Bau- und Landwirtschafssektor. Von der Skizze bis zur Serienproduktion betreuen wir den gesamten Lebenszyklus unserer Produkte: Vertrieb, Entwicklung, Test und Versuch – alles aus unserer Hand“, erklärte Betriebsleiter Andreas Kaufmann bei der Eröffnung und merkte an, dass in jedem zweiten Traktor mit Allradantrieb zwei Gelenkwellen aus Bruneck enthalten seien. Wolfgang Lemser, CEO GKN Off-Highway Powertrain, sagte bei der Eröffnungsfeier: „Hier wurde die modernste Doppelgelenkwellen Produktionsstätte der Welt errichtet. Diese Mann- und Frauschaft kann stolz auf ihre Leistungen sein. Wir werden auch in Zukunft auf die Produkte setzen, die hier hergestellt werden und uns in den vergangenen Jahren ein Wachstum von mehr als 20 Prozent beschert haben.“ Neu gebaut wurde in Welsberg allerdings nicht: Statt Flächen zu verbrauchen, wird die ehemalige Alpi-Halle genutzt. Für den neuen Standort von GKN in Welsberg wurde nämlich – genauso wie bereits bei der Erweiterung in Sand in Taufers – auf eine bestehende, leer stehende Industriehalle (ehemalige Firma Alpi) zurückgegriffen und diese auf die modernen Erfordernisse von GKN angepasst. Hier entwickelt und fertigt GKN Off-Highway Powertrain nun lenkfähige Antriebswellen für Maschinen in der Landwirtschaft und am Bau. Das Werk in Bruneck entwickelt und fertigt Komponenten für Elektroantriebe und Allradgetriebe für Autos.
Globale Entwicklung mitgestalten
„Das Werk ist kein Ableger von irgendjemand, sondern ein autarkes Unternehmen. Es verfügt über die modernste Anlage zur Herstellung von Doppelgelenkwellen weltweit“, betonte CEO (Chief Executive Officer) Peter Mölgg in seiner Rede bei der Eröffnungsfeier am 29. September. Landehauptmann Arno Kompatscher unterstrich ebenfalls den großen Beitrag der GKN zur wirtschaftlichen Entwicklung des Pustertals: „Hier wird Zukunft geschaffen, es herrscht der Geist der Innovation. Es ist spannend zu beobachten, wie hier junge Menschen die Chance bekommen, globale Entwicklungen mitzugestalten. Das Pustertal entwickelt sich immer mehr zu einer Forschungs- und Innovationsstätte im Automotive Bereich und auch das Land Südtirol will hier mit der Errichtung des NOI Automotive Centers in Bruneck seinen Beitrag leisten“, so seine lobenden Worte. Unter den rund 200 geladenen Gästen der Produktionsstätten-Eröffnung in Welsberg befanden sich viele bekannte Gesichter aus Politik, Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung, darunter Waltraud Deeg, Roland Tinkhauser, Christian Tschurtschenthaler und Daniel Alfreider, um nur einige zu nennen. Auch Bürgermeister Albin Schwingshackl war anwesend sowie die Besitzer der Halle, Familie Hollmann.
Kompetenzzentrum für Elektromobilität
GKN ePowertrain in Bruneck kann sich nun mit der Inbetriebnahme des neuen Werks in Welsberg voll und ganz auf seine Rolle als Kompetenzzentrum für die Elektromobilität konzentrieren und diesen Zukunftsbereich weiterentwickeln. Peter Mölgg, CEO von GKN ePowertrain klärte darüber auf: „Es entsteht zusätzliche Fläche, um Reinraum-Montagebereiche für Elektroantirebe zu schaffen, die im Sinne der Entwicklungen im Bereich Industrie 4.0 umgesetzt werden. Bruneck ist ein Standort, dessen Belegschaft sich bereits mit durchschlagenden Innovationen im Bereich der Elektromobilität hervorgetan hat und damit international erfolgreich und ausgezeichnet worden ist“. Als Verantwortlicher für die Zukunftsentwicklung in der Elektromobilität der GKN Gruppe fügte er hinzu: „Nun können wir unser Wachstum in den neuen Geschäftsbereich umsetzen und die notwendigen Investitionen tätigen, die für eine nachhaltige Sicherung aller Standorte notwendig sind. Wir freuen uns in diesem Sinne auch auf die neue Infrastruktur mit dem Automotive Center in Bruneck, wo neben der gemeinsamen Forschung auch Struktur für unsere Universität geschaffen wird, die das Gesamtbild nun vollständig macht.“ (SH)
Es gibt derzeit keine bevorstehenden Veranstaltungen.