LH Kompatscher bei EUSALP-Forum: Weniger Transit, mehr Lebensqualität

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LH Kompatscher bei EUSALP-Forum: Weniger Transit, mehr Lebensqualität

Transit, Mobilität, Jugend, duale Ausbildung und Bodenschutz waren zentrale Themen der heutigen EUSALP-Generalversammlung.

In Innsbruck sind heute die Vertreter der sieben Staaten und 48 Regionen, die sich vor drei Jahren zur EU-Alpenstrategie (EUSALP) zusammengeschlossen haben, zu ihrer Generalversammlung und dem zweitägigen Jahresforum zusammengetroffen. Im Rahmen einer Pressekonferenz nach der Generalversammlung zog EU-Kommissar Johannes Hahn gemeinsam mit dem Tiroler Landeshauptmann Günther Platter Bilanz über das Tiroler Vorsitzjahr und die Umsetzung der Alpenstrategie.

Verkehr und Nachhaltigkeit

„Die Tiroler Präsidentschaft hat mit Erfolg im Besonderen die Themen Verkehr und Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt ihres Aktionsplans gestellt. Nun gilt es, die erarbeiteten Strategien auch im Rahmen der nun folgenden italienischen Präsidentschaft unter der Führung der Lombardei im Interesse der Länder unserer Europaregion weiterzuverfolgen“, betonte Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher heute in Innsbruck. In diesem Zusammenhang unterstrich Landeshauptmann Kompatscher die Pläne zur Reduzierung des Umwegverkehrs und zur Verlagerung des Transitverkehrs und die damit einhergehende Steigerung der Lebensqualität entlang der Hauptdurchzugsrouten.

Im Sinne ihres Leitsatzes „zukunft gemeinsam gestalten“ hat die EUSALP im zu Ende gehenden Jahr eine Analyse der Mautpreissysteme in den 48 Alpenregionen vorgenommen. Die Studienergebnisse, die auch in der Stellungnahme der Alpenregionen zur Änderung der Wegekosten-Richtlinie eingebracht werden und damit ein Ausrufezeichen der Regionen im Hinblick auf die künftige Ausrichtung der EU-Verkehrspolitik sein sollen, zeigen, dass die Mautkosten am Brenner im Durchschnitt 2,5 Mal günstiger sind als am Gotthard und fünf Mal günstiger als am Mont Blanc. Das sei so nicht hinnehmbar, stimmten die Landeshauptleute Platter und Kompatscher überein, die Gleichberechtigung und damit ein Anheben der LKW-Maut fordern, um den Umwegtransit einzuschränken. „Die EU-Wegekosten-Richtlinie ist ein wichtiger Hebel, um das Preisniveau innerhalb der gesamten Alpenregion endlich in jenem Maß anzuheben“, sprach sich der Tiroler Landeshauptmann für die Verlagerung auf die Schiene aus.

Einheitliche Fahrgastinformation

Zum gemeinsamen Bemühen der EUSALP-Länder um eine nachhaltige Mobilität gehören auch die Initiativen zur Verbesserung im öffentlichen Verkehr. So wollen die Alpenländer über ein einheitliches Fahrgast-Informationssystem den öffentlichen Verkehr attraktiver machen. Dazu sollen als erste Schritte die Fahrplanauskünfte abgestimmt und vereinheitlicht werden, zunächst zwischen Nord- und Südtirol. Der nächste Schritt ist das gemeinsame Ticketing und die Stärkung der Pendlermobilität durch bessere Taktungen und kürzere Reisezeiten.

Bodenschutz als wesentliches EUSALP-Anliegen

Breite Unterstützung gab es heute in Innsbruck für eine Bodenschutzdeklaration. „Auch in Südtirol haben die jüngsten Unwetter vor drei Wochen große Waldschäden verursacht, die uns die Bedeutung der Schutzfunktion des Waldes einmal mehr vor Augen geführt haben“, betonte Landeshauptmann Kompatscher. Der Schutz des Bodens und der Erhalt der Alpenregion für die nächste Generation sollen daher in einer Bodenschutzdeklaration schriftlich festgehalten werden.

Jugend und duale Ausbildung

Weitere Themen, die auch im Mittelpunkt des zweitägigen Jahresforums stehen, waren die Stärkung der Jugend und die duale Ausbildung zur Bekämpfung von Jugendarbeitslosigkeit. Was die duale Ausbildung angeht, sollen im Rahmen eines Strategieplans Sensibilisierungskampagnen durchgeführt sowie Beratungsangebote im gesamten Alpenregionsbereich anvisiert werden.

Am Jugendforum nehmen heute und morgen in Innsbruck 350 Jugendliche teil und bringen Ideen und Meinungen, frischen Wind und neue Sichtweisen ein. Im Rahmen der Veranstaltung wird morgen, Donnerstag, das beste „Alpenprojekt“ gekürt: 50 Jugendliche zwischen 16 und 25 Jahren reichten ihre Ideen zur Gestaltung des Alpenraumes ein. Das Siegerprojekt wird bei der Umsetzung unterstützt.

Lombardei übernimmt EUSALP-Präsidentschaft 2019

Mit dem Jahresforum endet die Tiroler EUSALP-Präsidentschaft. Im nächsten Jahr wird die Lombardei den Vorsitz in der Alpenstrategie übernehmen und wird dabei von Südtirol und dem Piemont unterstützt werden. (jw)